03.02.2025 16:02:28

MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben unter Druck - Julius Baer brechen ein

DOW JONES--Die Angst vor einem globalen Handelskrieg hält die europäischen Aktienmärkte am Montagmittag weiter im Atem. Der DAX verliert 1,9 Prozent auf 21.324 Punkte, notiert damit allerdings über dem Tagestief von 21.253 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 1,8 Prozent und steht bei 5.192 Punkte. "Nun sind es die Zölle, die die lange erwartete Konsolidierung an den europäischen Aktienmärkten einleiten", so ein Marktteilnehmer. US-Präsident Donald Trump hat Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada in Kraft gesetzt, auf Energie aus Kanada sind es 10 Prozent. Beide Länder wollen nun mit Gegenmaßnahmen reagieren. Auch auf Einfuhren aus China hat Trump Zölle von 10 Prozent verhängt.

Trump hat klar gemacht, dass Zölle auf europäische Einfuhren folgen werden, und zwar "recht bald". Sollte die US-Regierung Importzölle von 10 Prozent auf europäische Einfuhren verhängen, würde dies nach Einschätzung der Deutschen Bank die europäische Wirtschaftsleistung um 0,5 bis 0,9 Prozent verringern. Das hätte Auswirkungen auf die Geldpolitik. Für einen solchen Fall glaubt die Deutsche Bank, dass der EZB-Einlagensatz bis Ende des Jahres auf 1,50 Prozent fallen würde. Derzeit wird am Markt eine Zinserwartung von 2,00 Prozent eingepreist.

VW "im Brennpunkt der Zölle"

Für Autoaktien geht es 3,3 Prozent nach unten. "Sie stehen mit den verhängten Zöllen besonders im Brennpunkt", so ein Marktteilnehmer zu Volkswagen. VW ist einer der größten Autobauer in Mexiko und fertigt dort auch für den US-Markt. Hinzu kommt laut Beobachtern eine Batteriezellenfabrik, die von der Konzerntochter PowerCo in Kanada gebaut wird. Der Kurs gibt 5,8 Prozent ab. Daneben fallen Daimler Truck um 6,7 Prozent, BMW um 3,6 Prozent und Porsche AG um 5,4 Prozent.

Porsche AG stehen aber auch mit Personalien im Blick, mit denen das Unternehmen auf die schwache operative Entwicklung reagiert. Der langjährige Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebschef Detlev von Platen sollen aus dem Vorstand ausscheiden. Porsche steckt, wie viele andere Autohersteller auch, besonders in China momentan in der Krise.

Rüstungsaktien stehen dagegen auf der Gewinnerseite. Rheinmetall steigen um 0,7 Prozent und Hensoldt um 0,8 Prozent. Händler verweisen auf US-Außenminister Marco Rubio. Der sagte, Deutschland solle mehr für die Verteidigung ausgeben und weniger für Sozialprogramme. Die USA subventionierten in Deutschland und Frankreich die Möglichkeiten der teuren Frühverrentung. Länder wie Polen, Litauen, Estland und Finnland bemühten sich stärker.

Gegen einen sehr schwachen Gesamtmarkt geht es für die Generali-Aktie um 0,3 Prozent nach oben. Hintergrund ist die Aufstockung der Beteiligung an dem Versicherer auf 4,1 Prozent durch Unicredit (-1,4%). Equita spricht von einer Überraschung, die Beteiligung sei aber wohl eine reine Finanzinvestition. Zugleich weisen die Analysten darauf hin, dass Unicredit laut Gerüchten eine Beteiligung von bis zu 2,9 Prozent an Mediobanca (-1%) aufgebaut haben soll.

Deutsche Börse gewinnen 0,6 Prozent. Hintergrund ist die gestiegene Volatilität an den Finanzmärkten nach der Ankündigung von Importzöllen auf Einfuhren aus Kanada, Mexiko und China durch die US-Regierung. In dem Risk-off-Umfeld steigt der Absicherungsbedarf durch die Anleger über derivative Instrumente. Gut halten sich auch Deutsche Telekom mit plus 0,2 Prozent - die Aktie gilt als sehr aufgestellt angesichts der Tochter US-Mobile US. Im SDAX steigen Atoss Software mit Kaufempfehlungen um 4 Prozent. Das Minus von 6,8 Prozent bei Thyssenkrupp ist zur Hälfte dem Dividendenabschlag geschuldet.

Kurseinbruch bei Julius Bär - zur "Kulturrevolution"

Julius Bär brechen um 13,7 Prozent ein. Der Konzern hat zwar den Nettogewinn im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt, die Kernkapitalquote verfehlte jedoch die Erwartungen. "Der Markt reagiert verschnupft auf die Kernkapitalquote", so ein Marktteilnehmer zu Julius Bär. Mit 14,2 Prozent liege sie klar unter dem Konsens von 14,8 Prozent. "Allerdings laufen die Gewinne gut und mit dem CEO-Wechsel weht ein frischer Wind", sagt er. Von daher seien die Chancen gut, dass der Kurs schon bald wieder nach oben laufe. "Rückschlag zum Kauf nutzen", sagt er.

L'Oreal trennt sich von einem Teil seiner Beteiligung an Sanofi. Das dürfte den Kurs von Sanofi aber nicht stärker drücken, weil die Titel über das Aktienrückkaufprogramm des Pharmakonzerns abfließen. Während Sanofi mit einem Minus von 0,1 Prozent vergleichsweise gut im Markt liegen, geben L'Oreal 2,0 Prozent ab.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 5.192,23 -1,8% -94,64 +6,1%

Stoxx-50 4.556,60 -1,1% -51,14 +5,8%

DAX 21.324,37 -1,9% -407,68 +7,1%

MDAX 26.167,98 -2,1% -562,96 +2,3%

TecDAX 3.665,22 -1,7% -62,14 +7,3%

SDAX 14.342,99 -1,9% -275,41 +4,6%

FTSE 8.542,99 -1,5% -130,97 +6,8%

CAC 7.816,02 -1,7% -134,15 +5,9%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,38 -0,08 +0,02

US-Zehnjahresrendite 4,51 -0,03 -0,06

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:01 Uhr Fr, 17:22 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0250 -0,0% 1,0248 1,0394 -1,0%

EUR/JPY 158,36 -0,3% 159,19 160,96 -2,8%

EUR/CHF 0,9382 +0,1% 0,9383 0,9448 0%

EUR/GBP 0,8300 -0,4% 0,8335 0,8364 +0,3%

USD/JPY 154,50 -0,3% 155,47 154,86 -1,8%

GBP/USD 1,2347 +0,3% 1,2293 1,2427 -1,3%

USD/CNH (Offshore) 7,3393 -0,3% 7,3374 7,2918 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 95.919,60 -2,1% 94.135,75 105.211,50 +1,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,24 72,53 +1,0% +0,71 +2,8%

Brent/ICE 76,41 75,67 +1,0% +0,74 +2,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 53,85 53,65 +0,4% +0,20 +6,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.826,90 2.799,05 +1,0% +27,85 +7,7%

Silber (Spot) 31,47 31,32 +0,5% +0,15 +9,0%

Platin (Spot) 965,10 983,50 -1,9% -18,40 +6,4%

Kupfer-Future 4,26 4,28 -0,4% -0,02 +5,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 03, 2025 10:01 ET (15:01 GMT)

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ATOSS Software AG 119,00 -0,67% ATOSS Software AG
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BMW Vz. 71,80 -0,42% BMW Vz.
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Julius Baer Gruppe AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th a Sh 11,50 -4,96% Julius Baer Gruppe AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th a Sh
Julius Bär 39,10 -0,99% Julius Bär
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