20.07.2020 16:18:44

MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben gut unterstützt - Pharmasektor im Blick

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren auch am Montagnachmittag mit kleineren Aufschlägen. Im Tageshoch stand der DAX bei 13.049. Leicht stützend wirken laut Angaben aus dem Handel Aussagen von EZB-Vizepräsident Guindos, dass der Wirtschaftseinbruch im zweiten Quartal nicht so stark ausfallen dürfte wie angenommen. Der DAX notiert 0,7 Prozent höher bei 13.010 Zählern, während der Euro-Stoxx-50 0,5 Prozent auf 3.382 gewinnt.

Hauptthema bleibt indes der EU-Gipfel in Brüssel: Das Treffen der Staats- und Regierungschefs geht am Nachmittag in die nächste Verlängerung. Größter Knackpunkt ist weiter der Anteil jener Gelder aus dem insgesamt 750 Milliarden Euro schweren Corona-Hilfspaket, die als Zuschüsse ausgezahlt werden sollen. Die sich selbst so nennenden sparsamen Vier verlangen einen höheren Anteil an Krediten als die bislang angedachten 250 Milliarden.

Andererseits erscheint ein Kompromiss durchaus möglich, und dies ist auch die Erwartung der meisten Analysten: "Der Wille zur Einigung ist vorhanden", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Der Vermögensverwalter meint aber auch, die Zuschüsse dürften kleiner ausfallen als zunächst veranschlagt. Je nach Entwicklung könnte das die Anleihenmärkte der Peripherie stärker bewegen.

Eine Einigung in Brüssel käme vor allem den Südländern zugute

Aktuell scheint bei den Marktakteuren eher eine Einigung gespielt zu werden, von der vor allem die Südländer profitieren dürften, denn die Renditen an den europäischen Anleihemärkten geben zum Teil kräftig nach. Der Euro hat derweil einen Großteil seiner Tagesgewinne wieder abgegeben, bleibt aber mit Niveaus knapp über 1,1400 Dollar gut unterstützt. Eine Einigung könnte laut Marktteilnehmern dazu führen, dass der DAX aus der Handelsspanne zwischen 12.500 und 13.000 Punkten nach oben ausbricht.

Im Blick stehen mit der Coronapandemie weiterhin Unternehmen, die an Impfstoffen forschen, und hier besonders Astrazenca. Die Fachzeitschrift The Lancet hat am Montag Studienergebnisse zu einem Impfstoffkandidaten des Unternehmens veröffentlicht. Demnach erzeugte der Impfstoff Antikörper und T-Zellreaktionen bei den Probanden. Astrazeneca hatten mit der Ankündigung der Studiendaten schon in der Vorwoche phasenweise deutlich zugelegt, nun geht es um weitere 0,6 Prozent nach oben.

Glaxosmithkline (GSK) hat sich derweil für 130 Millionen Pfund mit 10 Prozent am deutschen Biotechunternehmen Curevac beteiligt. Bryan Garnier geht nicht davon aus, dass die Briten ihre Beteiligung an Curevac in der Zukunft ausbauen werden. Die nun erworbene Beteiligung ermögliche es aber GSK, ein Auge auf die Curevac-Technologie zu werfen. Der Wettbewerb im Bereich von m-RNA-Impfstoffen sei sehr intensiv. Die Glaxo-Aktie sinkt um 0,8 Prozent.

Für die Aktie der Unione di Banche Italiane (Ubi) geht es um 13,3 Prozent auf 3,70 Euro nach oben. Intesa Sanpaolo hat das Übernahmeangebot nun erweitert um 0,57 Euro in bar zusätzlich zu den 1,7 eigenen Aktien. Basierend auf dem Aktienwert vor Ankündigung des Übernahmeangebots Mitte Februar entspricht der jetzt gebotene Preis 4,80 Euro pro Ubi-Aktie. Käme der Zusammenschluss zustande, würde die größte Bank Italiens entstehen. Intesa gewinnen 1,3 Prozent.

Philips nach Zahlen sehr fest - Julius Bär sehr schwach

Geschäftszahlen haben unterdessen Philips und Julius Bär vorgelegt. Philips hat im zweiten Quartal coronabedingt weniger verdient als vor einem Jahr, aber doppelt so viel wie vom Markt erwartet. Der niederländische Medizintechnikkonzern rechnet außerdem für das zweite Halbjahr mit besseren Ergebniszahlen. Der Kurs steigt um 5,6 Prozent. Im Fahrwasser ziehen Siemens Healthineers um 3,3 Prozent an.

Julius Bär fallen nach Zahlenvorlage der schweizerischen Bank dagegen um 3,5 Prozent. Zwar sind die Zahlen für das erste Halbjahr "sehr gut" ausgefallen, wie es am Markt heißt. Bei Vontobel heißt es aber auch, das zweite Halbjahr werde bei Julius Bär von Druck auf Margen und Gewinne geprägt werden. Im TecDAX geht es für Aixtron um 9,2 Prozent nach oben. Hier stützt eine Kaufempfehlung von Liberum.

Für die Aktie von NEXR, einigen Marktteilnehmern noch besser bekannt als Staramba, geht es um 22,4 Prozent nach unten. Das Unternehmen braucht, wie zu erwarten, Geld. Der Ausblick auf das laufende Jahr ließ dies erahnen, erwartet doch das Management Umsatzerlöse von etwa 500.000 Euro bei einem voraussichtlichen Jahresfehlbetrag von rund 13 Millionen Euro. Das Bezugsrecht von 3 zu 11 verspricht eine deutliche Verwässerung der Altaktionäre.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.381,74 0,48 16,14 -9,70

Stoxx-50 3.088,85 0,24 7,38 -9,23

DAX 13.010,16 0,70 90,55 -1,80

MDAX 27.109,34 0,64 171,91 -4,25

TecDAX 3.147,92 1,59 49,35 4,41

SDAX 12.254,82 0,89 107,52 -2,05

FTSE 6.251,30 -0,62 -39,00 -16,60

CAC 5.081,68 0,24 12,26 -14,99

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,47 -0,02 -0,71

US-Zehnjahresrendite 0,61 -0,03 -2,07

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:25 Fr, 17:40 % YTD

EUR/USD 1,1420 +0,01% 1,1465 1,1429 +1,8%

EUR/JPY 122,33 +0,03% 122,94 122,39 +0,4%

EUR/CHF 1,0729 -0,07% 1,0768 1,0736 -1,2%

EUR/GBP 0,9037 -0,58% 0,9136 0,9117 +6,8%

USD/JPY 107,12 +0,02% 107,24 107,11 -1,5%

GBP/USD 1,2637 +0,61% 1,2549 1,2536 -4,6%

USD/CNH (Offshore) 6,9914 -0,00% 6,9851 6,9930 +0,4%

Bitcoin

BTC/USD 9.159,26 -0,12% 9.181,51 9.136,51 +27,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 40,22 40,59 -0,9% -0,37 -31,0%

Brent/ICE 42,53 43,14 -1,4% -0,61 -32,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.816,85 1.809,82 +0,4% +7,03 +19,7%

Silber (Spot) 19,78 19,31 +2,4% +0,47 +10,8%

Platin (Spot) 846,68 835,95 +1,3% +10,73 -12,3%

Kupfer-Future 2,89 2,90 -0,1% -0,00 +2,6%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

July 20, 2020 10:19 ET (14:19 GMT)

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