24.10.2018 18:14:45

MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben angezählt

Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Talfahrt an den europäischen Börsen hat sich am Mittwoch verlangsamt fortgesetzt. Für Zurückhaltung sorgten weiter die zahlreichen Unsicherheiten, die vom Handelsstreit über Italien bis hin zum Brexit reichen. Hinzu gesellten sich enttäuschende Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und Europa, die die ohnehin bestehenden Wachstumssorgen untermauerten. Der DAX verlor 0,7 Prozent auf 11.192 Punkte - bei 11.167 markierte der Index ein neues Jahrestief. Der Euro-Stoxx-50 hielt sich besser mit Abgaben von 0,3 Prozent auf 3.130 Zähler.

Deutsche Bank verloren nach Quartalszahlen 4,8 Prozent. Die Mitteilung der Bank, den Ausblick für die Einnahmenseite zu senken, warf laut Michael Hewson von CMC Markets Fragen nach dem Corporate- und Investmentbanking (CIB) auf. Im Drittquartalsbericht spreche die Deutsche Bank von etwas niedrigeren Einnahme-Erwartungen als 2017, zum Teil wegen einer Umgestaltung des CIB-Geschäfts. Im Zweitquartalsbericht war noch von der Erwartung einer im wesentlichen unveränderten Einnahmeentwicklung 2018 die Rede gewesen.

Für die Titel der Vermögensverwaltungstochter DWS ging es dagegen um 4,1 Prozent nach oben. "Die Zahlen sind in Ordnung", so ein Marktteilnehmer. Trotz Mittelabflüssen habe die Gesellschaft das verwaltete Vermögen in etwa gehalten.

Einige positive Quartalsberichte aus Europa

In Europa wurden überwiegend bessere Geschäftszahlen vorgelegt. So trieb eine positive Überraschung die Papiere des Luxusartikelherstellers Kering um 4,8 Prozent nach oben. Der Umsatz wuchs im dritten Quartal um knapp 28 Prozent. Zwar hatte sich das Wachstum bei Gucci etwas abgeschwächt, mit 35 Prozent Plus erwies sich der Luxusbereich aber erneut als Zugpferd im Konzern. Auch andere Branchenwerte legten darauf zu, so LVMH um 0,6 Prozent.

Beim französischen Luft-, Raumfahrt- und Elektronikkonzern Safran lief es ebenfalls besser als erwartet. Die Aktien stiegen um 4 Prozent nach einem Umsatz- und Gewinnsprung. Die Analysten der Deutschen Bank lobten die übertroffenen Erwartungen. Vor allem kam die Beschleunigung im Reparatur- und Ersatzteilgeschäft gut an und die bestätigten Auslieferungsziele von rund 1.110 LEAP-Triebwerken. Das starke Aftermarket-Geschäft trieb die Aktien von Wartungsunternehmen wie jene von MTU Aero, diese kletterten um 3,1 Prozent.

Um 3,7 Prozent sprangen die Aktien des Baukonzerns Vinci nach starken Quartalsergebnissen nach oben. Das Wachstum hatte sich im dritten Quartal weiter beschleunigt. Der Umsatz stieg um 9,5 Prozent. Besonders stark entwickelte sich das Geschäft mit den verwalteten Flughäfen.

Die Baisse bei den Stahlwerten setzte sich nach der Gewinnwarnung von Voestalpine fort. Der Kurs des österreichischen Unternehmens stürzte um 8,9 Prozent ab. Salzgitter fielen um 5,3 Prozent und Thyssenkrupp um 2,3 Prozent. Stahlwerte gelten als hochzyklisch, die Gewinne der Unternehmen deshalb als anfällig für zurückgenommene Konjunkturerwartungen.

Technologie-Werte rutschen weiter ab

Ungebremsten Druck gab es auf die Werte aus dem Technologiebereich, wo Infineon weitere 4,7 Prozent einbüßten. STMicroelectronics brachen um 10,2 Prozent ein, obwohl hier im Quartal die Margen zulegen konnten. Der Ausblick auf das vierte Quartal liege aber leicht unter den Erwartungen, hieß es bei Liberum. Für die Titel des österreichischen Technologiekonzerns AT&S ging es um 2,1 Prozent nach oben. Dieser hatte die Umsatzprognose angehoben und rechnete außerdem mit einer höheren Gewinnmarge.

Krones fielen nach einer Gewinnwarnung um 8,2 Prozent. "Die Gewinnwarnung kommt zwar nicht unerwartet, ist aber extremer ausgefallen als befürchtet", sagte ein Händler. Krones hatte nicht nur die Planung für dieses Jahr, sondern auch die Mittelfristziele zurückgenommen. Takkt schossen dagegen um 6,2 Prozent in die Höhe - die Commerzbank soll die Aktie zum Kauf empfohlen haben.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.130,33 -10,61 -0,3% -10,7%

Stoxx-50 2.891,30 -1,70 -0,1% -9,0%

Stoxx-600 353,27 -0,79 -0,2% -9,2%

XETRA-DAX 11.191,63 -82,65 -0,7% -13,4%

FTSE-100 London 6.962,98 +7,77 +0,1% -9,5%

CAC-40 Paris 4.953,09 -14,60 -0,3% -6,8%

AEX Amsterdam 507,80 -3,06 -0,6% -6,8%

ATHEX-20 Athen 1.669,48 +36,05 +2,2% -19,9%

BEL-20 Brüssel 3.427,72 -9,67 -0,3% -13,8%

BUX Budapest 36.452,74 -733,19 -2,0% -7,4%

OMXH-25 Helsinki 3.823,81 -16,30 -0,4% -2,4%

ISE NAT. 30 Istanbul 115.133,14 -1076,59 -0,9% -18,4%

OMXC-20 Kopenhagen 890,03 +3,49 +0,4% -13,1%

PSI 20 Lissabon 4.932,54 -0,34 -0,0% -8,5%

IBEX-35 Madrid 8.677,40 -48,70 -0,6% -13,6%

FTSE-MIB Mailand 18.485,46 -317,01 -1,7% -13,8%

RTS Moskau 1.125,08 +18,26 +1,6% -2,5%

OBX Oslo 807,56 +3,49 +0,4% +8,7%

PX Prag 1.062,16 +1,96 +0,2% -1,5%

OMXS-30 Stockholm 1.501,47 -7,40 -0,5% -4,8%

WIG-20 Warschau 2.144,40 -3,41 -0,2% -12,9%

ATX Wien 3.050,47 -72,56 -2,3% -8,6%

SMI Zürich 8.724,61 -42,54 -0,5% -7,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:26 Uhr Di, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1391 -0,71% 1,1464 1,1482 -5,2%

EUR/JPY 128,24 -0,57% 129,02 128,82 -5,2%

EUR/CHF 1,1366 -0,44% 1,1409 1,1420 -2,9%

EUR/GBP 0,8832 -0,04% 0,8833 0,8841 -0,7%

USD/JPY 112,58 +0,15% 112,54 112,20 -0,1%

GBP/USD 1,2898 -0,67% 1,2978 1,2985 -4,6%

Bitcoin

BTC/USD 6.483,64 +0,2% 6.514,94 6.466,31 -52,5%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,63 -0,61 -0,01

Deutschland 10 Jahre 0,39 0,41 -0,04

USA 2 Jahre 2,86 2,88 0,97

USA 10 Jahre 3,13 3,17 0,71

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,13 0,15 0,08

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,54 66,43 +1,7% 1,11 +16,3%

Brent/ICE 76,87 76,44 +0,6% 0,43 +21,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.229,30 1.230,49 -0,1% -1,20 -5,7%

Silber (Spot) 14,71 14,74 -0,2% -0,03 -13,2%

Platin (Spot) 830,15 834,00 -0,5% -3,85 -10,7%

Kupfer-Future 2,76 2,76 +0,1% +0,00 -17,6%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

October 24, 2018 12:14 ET (16:14 GMT)

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