25.01.2021 16:17:40
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MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen mit Lockdown-Risiken Verluste aus
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen drehen am Montagnachmittag deutlich ins Minus. Langsam setze sich die Erkenntnis bei den Anlegern durch, dass die an den Märkten eingepreiste Erholung länger als gedacht auf sich warten lassen werde, heißt es im Handel. Die aggressivere Covid-19-Variante werde längere und mehr Lockdowns zur Folge haben. Hinzu komme, dass die Impfkampagne nur sehr schleppend verlaufe, auch bedingt durch Lieferengpässe. Der Ifo-Index hat bereits einen Vorgeschmack für die weitere wirtschaftliche Entwicklung geliefert.
Der Ifo-Index ist im Januar um 2,1 Punkte auf 90,1 Zähler gefallen. Den deutlichen Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas bezeichnet LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert als "ernüchternd". "Die Realität schlägt zurück", kommentiert die Commerzbank. "Die Sorgen überwiegen offenbar angesichts des schweren Jahresstarts für viele durch die Corona-Maßnahmen eingeschränkte Unternehmen", so KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Der DAX verliert 1,5 Prozent auf 13.661 nach, der Euro-Stoxx-50 verliert 1,2 Prozent auf 3.560.
Der Sektor der europäischen Freizeit und Reisewerte wird weiter von den Investoren gemieden und verliert zu Wochenbeginn 1,7 Prozent. Mit der britischen Virus-Mutation B.1.1.7 steige die Gefahr verstärkter Reisebeschränkung weiter, heißt es im Handel. So verlieren IAG 7,1, Easyjet 7,2 und Ryanair 4,3 Prozent. Lufthansa geben um 3,6 und Air France-KLM um 3 Prozent nach. Für die Fraport-Aktie geht es um 2,4 Prozent nach unten. Am besten halten sich Aktien aus dem Pharma- und Techsektor.
EDF-Gespräche gehen in die Verlängerung
Bei EDF werden Gespräche mit Brüssel verlängert. EDF brechen daraufhin um 13,9 Prozent ein. Belastend wirkt, dass eine Einigung zwischen der französischen Regierung und der EU über den französischen Atomreformplan und die Umstrukturierung des Energieversorgers in absehbarer Zeit nicht zustande kommen wird. Laut BFM Business hat Brüssel die französische Regierung gebeten, die Gespräche um sechs Monate zu verlängern. Die Gespräche beinhalten eine Reform eines Preismechanismus, zu dem sich Energieversorger Atomstrom von EDF zu festen Preisen sichern.
Nach Siemens am Freitag hat nun auch die Tochter Siemens Energy Zahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres vorgelegt. Auch sie stoßen auf positive Resonanz. Die Aktie legt um 3 Prozent zu. Laut den Analysten von Jefferies liegt der Auftragseingang 2 Prozent oberhalb der Erwartungen, besonders der Bereich Gas & Power habe besser abgeschnitten als gedacht. Während die Umsätze im ersten Geschäftsquartal die Markterwartung knapp verfehlten, zeigen sich die Analysten von der Gewinnseite überzeugt.
Philips hat im vierten Quartal den Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert und den Ausblick für das neue Gesamtjahr bestätigt. Die Marge soll demnach wie geplant steigen. ING rechnet nach den Viertquartalsergebnissen von Philips nur mit sehr geringen Veränderungen der Marktschätzungen. Das bereinigte EBITA habe im abgelaufenen Quartal um 2 Prozent über den Erwartungen gelegen. Die Aktie gewinnt 2 Prozent.
Als strategisch sinnvoll stufen Analysten den Zukauf des Onlinegeschäfts von Debenhams durch Boohoo ein. Zum einen sei der Kaufpreis von 55 Millionen Pfund für eine etablierte Plattform vertretbar, auch im Hinblick auf den strategisch wichtigen "Prestige-Beauty"-Markt. Zum anderen sei Debenhams eine starke Marke und die Seite habe rund 300 Millionen Besucher im Jahr. Für Boohoo geht es in London um 6,2 Prozent nach oben.
Für die Aktie des Online-Modehändlers Asos geht es derweil um 6 Prozent nach oben. Positiv wirkt, dass sich das Unternehmen in Verhandlungen mit dem Bekleidungseinzelhändler Arcadia über den Kauf von Marken wie Topshop, Topman und Miss Selfridge befindet. Die Aktie des deutschen Wettbewerbers Zalando legt in dem Umfeld um 2,2 Prozent zu.
Cewe-Zahlen überzeugen
Positiv werden auch die am Freitag kurz vor Handelsschluss vorgelegten 2020er-Zahlen von Cewe gewertet. Der Kurs schießt um weitere 6 Prozent nach oben. "Das Weihnachtsgeschäft war stark und die Marge ist nahezu explodiert", sagt ein Marktteilnehmer. Der Fotodienstleister konnte den Umsatz steigern, während die Analysten von Frankfurt Main Research mit einem kleinen Minus gerechnet hatten. Die Gewinnmarge lag mit 10,8 Prozent deutlich über deren erwartetem Wert von 8,1 Prozent.
Globalwafers hat das Übernahmeangebot für Siltronic erneut erhöht auf nun 145 Euro je Aktie. Erst am Freitag war es auf 140 Euro angehoben worden. Zudem wurde nun die Annahmeschwelle auf 50 von 65 Prozent gesenkt. Damit dürften die Erfolgschancen des Gebots steigen, womit Fantasie aus dem Siltronic-Kurs entweicht. Er gibt um 2,5 Prozent nach auf 141,50 Euro. Von den gestiegenen Erfolgsaussichten profitieren dagegen Wacker Chemie mit einem Kursplus von 0,5 Prozent: Wacker Chemie hält 30,8 Prozent an Siltronic.
Airbus geben um 3,8 Prozent nach, nachdem im Hamburger Airbus-Werk nach einem Corona-Ausbruch 500 Mitarbeiter in Quarantäne geschickt wurden. Für Jenoptik geht es um 9,7 Prozent nach oben. Hier stützen Aussagen von Jenoptik-Finanzvorstand Hans-Dieter Schumacher in der Börsen-Zeitung. Laut Schumacher hat sein Unternehmen einen Jahresendspurt hingelegt und das Mittelfristziel dürfte schon früher erreicht werden.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.574,40 -0,78 -28,01 0,61
Stoxx-50 3.183,26 -0,17 -5,51 2,41
DAX 13.715,57 -1,14 -158,40 -0,02
MDAX 31.568,64 -0,21 -66,87 2,51
TecDAX 3.375,90 0,16 5,32 5,08
SDAX 15.469,28 -0,81 -125,96 4,77
FTSE 6.646,40 -0,73 -48,67 3,63
CAC 5.496,40 -1,14 -63,17 -0,99
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,55 -0,03 -0,79
US-Zehnjahresrendite 1,06 -0,02 -1,62
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:33 Fr, 17:19 % YTD
EUR/USD 1,2124 -0,36% 1,2176 1,2174 -0,7%
EUR/JPY 125,96 -0,28% 126,29 126,36 -0,1%
EUR/CHF 1,0772 -0,04% 1,0779 1,0777 -0,4%
EUR/GBP 0,8873 -0,23% 0,8880 0,8905 -0,7%
USD/JPY 103,88 +0,06% 103,72 103,79 +0,6%
GBP/USD 1,3665 -0,11% 1,3713 1,3671 -0,0%
USD/CNH (Offshore) 6,4914 -0,03% 6,4868 6,4922 -0,2%
Bitcoin
BTC/USD 34.450,00 +7,05% 33.222,12 32.232,50 +18,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 52,42 52,27 +0,3% 0,15 +7,8%
Brent/ICE 55,39 55,41 -0,0% -0,02 +7,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.856,98 1.855,78 +0,1% +1,20 -2,2%
Silber (Spot) 25,51 25,49 +0,1% +0,02 -3,3%
Platin (Spot) 1.100,05 1.100,68 -0,1% -0,63 +2,8%
Kupfer-Future 3,61 3,63 -0,3% -0,01 +2,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/err
(END) Dow Jones Newswires
January 25, 2021 10:17 ET (15:17 GMT)
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