03.01.2024 15:55:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen in nervösem Handel Verluste aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte bauen bis Mittwochnachmittag die Verluste aus. Die Sorge, dass die Zinssenkungsspekulationen am Markt zu weit gelaufen sind, sorgt weiter für Unruhe. Deutlich wird dies an den zuletzt wieder gestiegenen Renditen an den Anleihemärkten. Auch eine im Minus startende Wall Street bietet keine Unterstützung. Der DAX verliert 1,5 Prozent auf 16.515 Punkte, seit dem Tageshoch am Vortag hat der Index bereits 400 Punkte verloren. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,6 Prozent auf 4.440 Punkte nach unten. Hier ist zu beobachten, dass die zyklischen Sektoren stärker nachgeben als die defensiven, was dahingehend interpretiert werden kann, dass Anleger sich zunächst vorsichtiger positionieren. Der Euro wertet ab auf 1,0912 Dollar.

In diesem Umfeld gewinnen Konjunkturdaten wieder an Gewicht und sorgen vor Nervosität. Die Veröffentlichung des ISM-Index aus den USA für das verarbeitende Gewerbe im Dezember sowie den JOLTS-Arbeitsmarktdaten im weiteren Verlauf könnten daher durchaus für Bewegung sorgen. Noch wichtiger wird allerdings das Protokoll der Fed-Offenmarktsitzung von Mitte Dezember am Abend werden - Anleger erhoffen sich hier weitere Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik in den USA.

Märkte preisen US-Zinssenkung im März nur noch mit 85 Prozent ein

Derweil hat die Revision der Zinssenkungsfantasie bereits begonnen. An den Märkten wird eine Zinssenkung in den USA für März laut der Deutschen Bank nun nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 85 Prozent eingepreist. Zum Jahreswechsel habe diese Schätzung noch bei 100 Prozent gelegen. Mit Blick auf die EZB preisen die Märkte nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 59 Prozent eine März-Zinssenkung ein nach 71 Prozent am vergangenen Donnerstag.

"Die Unsicherheit ist zurück. Der Trend von Ende Dezember hat sich gestern zum Jahresstart beschleunigt", heißt es beim Vermögensverwalter QC Partners. Die Volatilitätsindizes steigen wieder an. 6-Wochenhochs bei VDAX-NEW und VSTOXX seien an sich nichts Besonderes. Angesichts der beeindruckenden Kursgewinne zum Jahresende zeigten sie aber, dass Börsianer im Jahr 2024 nun mit einem Ende des ruhigen Marktes rechneten.

Airbus will BDS-Sparte von Atos übernehmen - Aktien fallen

Nach anfänglichen Gewinnen liegen Atos in der Zwischenzeit mehr als 6 Prozent hinten. Für Bewegung sorgt die Nachricht, dass Airbus (-3,0%) über den Erwerb der Big-Data- und Cyber-Sicherheitssparte (BDS) von Atos verhandelt. Das Gebot soll ein Volumen von 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro haben, was Atos-Anlegern als zu niedrig erscheint. Die Airbus-Aktionäre sind allerdings ebenfalls verstimmt: Wie die Citigroup anmerkt, müsse der Markt erst überzeugt werden, dass es eine gute Idee sei, den Bereich zu übernehmen, anstatt die entsprechenden Dienstleistungen einfach einzukaufen.

Für die Aktie von Ryanair geht es um 4,0 Prozent nach unten, nachdem einige Online-Reisebüro das Flugangebot des irischen Billigfliegers von der Seite genommen haben. Ryanair teilte mit, dass allenfalls kurzfristig von einer sinkenden Auslastung ausgegangen werde. Die Streichung von Ryanair-Flügen aus dem Angebot von Online-Reiseportalen betreffe nur einen kleinen Teil der eigenen Buchungen.

Mit Beginn des Aktienrückkaufprogramms 2024 geht es für die Aktie der Deutschen Telekom gegen den Trend um 1,5 Prozent nach oben. Auto1 verlieren 11,2 Prozent - laut Händlern soll Morgan Stanley die Aktie mit "Underweight" eingestuft haben. Die Analysten gehen davon aus, dass angesichts der Kosten, die zur Ankurbelung des Wachstums erforderlich seien, wahrscheinlich zwei bis drei Jahre länger als vom Konsens erwartet dauern könne, bis ein Gleichgewicht zwischen Wachstum und Rentabilität gefunden werde.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.440,24 -1,6% -72,57 -1,8%

Stoxx-50 4.069,30 -0,6% -22,68 -0,6%

DAX 16.515,24 -1,5% -254,12 -1,4%

MDAX 26.235,53 -2,2% -602,81 -3,3%

TecDAX 3.259,59 -2,0% -65,00 -2,3%

SDAX 13.477,79 -2,5% -343,40 -3,5%

FTSE 7.670,51 -0,7% -51,01 -0,2%

CAC 7.388,22 -1,9% -142,64 -2,1%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,05 -0,01 -0,52

US-Zehnjahresrendite 3,98 +0,05 +0,10

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:25 Uhr Di, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0922 -0,2% 1,0957 1,0957 -1,1%

EUR/JPY 156,47 +0,7% 156,01 155,36 +0,6%

EUR/CHF 0,9309 +0,1% 0,9327 0,9290 +0,3%

EUR/GBP 0,8645 -0,3% 0,8669 0,8681 -0,3%

USD/JPY 143,25 +0,8% 142,38 141,80 +1,7%

GBP/USD 1,2634 +0,1% 1,2630 1,2623 -0,7%

USD/CNH (Offshore) 7,1632 +0,2% 7,1490 7,1483 +0,6%

Bitcoin

BTC/USD 42.303,06 -6,0% 45.297,81 45.222,66 -2,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,71 70,38 +1,9% +1,33 -0,4%

Brent/ICE 77,28 75,89 +1,8% +1,39 +0,3%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 32,26 30,28 +6,6% +1,99 -5,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.036,19 2.058,83 -1,1% -22,64 -1,3%

Silber (Spot) 22,97 23,73 -3,2% -0,75 -3,4%

Platin (Spot) 971,25 986,00 -1,5% -14,75 -2,1%

Kupfer-Future 3,84 3,88 -1,1% -0,04 -1,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 03, 2024 09:56 ET (14:56 GMT)

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