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18.03.2015 13:41:33

MÄRKTE EUROPA/Autowerte ziehen DAX kräftig ins Minus

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Kursverluste am deutschen Aktienmarkt beschleunigen sich am Mittwochmittag. Vor allem ein Kurseinbruch der DAX-Schwergewichte aus der Automobilbranche zieht den Index nach unten. Der Dax gibt in der Spitze 1,2 Prozent nach und notiert aktuell 0,7 Prozent tiefer bei 11.893 Zählern. Damit zählt der deutsche Leitindex zu den schwächsten Indizes in Europa. Für den Euro-Stoxx-50 geht es nur 0,3 Prozent nach unten auf 3.661 Zähler.

   Die anderen Branchen zeigen sich mit unterschiedlichen Vorzeichen. Großen Kaufdruck verspürt niemand: Die Anleger halten sich wie erwartet vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Abend zurück. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die Währungshüter das Signalwort "geduldig" zur Beschreibung ihrer Geldpolitik fallen lassen werden. Dies spräche für eine erste Leitzinserhöhung im Juni, was wiederum für Abgabedruck an den internationalen Aktienmärkten sorgen könnte.

   Die US-Währungshüter wollen die extreme lockere Geldpolitik der Krisenjahre endlich hinter sich bringen. Seit Dezember 2014 hatte die Fed versichert, dass sie "geduldig" bei der Straffung der Geldpolitik sein werde. Vor einer Zinserhöhung will die Fed diese Zusicherung streichen. Seit Ende 2008 liegt der Leitzins bei nahe null.

   Allerdings mehren sich die Stimmen, die von einem "Ersatz" dieses Schlüsselwortes durch andere taubenhafte Formulierungen ausgehen. "Yellen könnte betonen, dass sie zuerst einen robusten Aufschwung am Arbeitsmarkt sehen will oder Ähnliches", so ein Händler mit Verweis auf die US-Notenbankchefin.

   Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro kaum verändert bei 1,06 Dollar. Auch hier sprechen Händler von einer "gespannten Sprungfeder". Taubenhafte Fed-Aussagen könnten sehr schnell zu einer Eindeckungsrally im Euro führen und den Wechselkurs in Richtung 1,10 Dollar treiben. "Das Hauptargument für die Euroschwäche einer Ausweitung der Zinsdifferenz zu den USA würde dann nicht mehr gelten", so ein Devisenhändler. Die Analysten der Commerzbank betonen, für den Dollar sei es weniger wichtig, ob die erste US-Zinserhöhung im Juni, Juli, September oder Oktober erfolgt. Viel wichtiger sei, wie schnell die Zinsen angehoben werden.

   Im Fokus in Europa stehen die Automobilwerte. Der Branchenindex bricht um 3,2 Prozent ein. Hier habe der schwächere Margenausblick von BMW Gewinnmitnahmen losgetreten, heißt es im Handel. BMW fallen um 4,5 Prozent. Dies könne über den Tag hinaus als Auslöser einer größeren Korrektur im Automobilsektor und damit auch am Gesamtmarkt sorgen. Autowerte sind im DAX mit 18 Prozent gewichtet.

   "BMW will eine Rendite von 8 bis 10 Prozent erzielen und die Analystenschätzung liegt schon bei 9,9 Prozent", sagt ein Händler. Auf diese zurückhaltende Prognose der Münchener hätten Anleger enttäuscht reagiert. Auch Daimler fallen um 2,5 Prozent und VW um 4,1 Prozent. In Frankreich fallen Renault um 4,6 Prozent. Auch Autozulieferer wie Continental werden davon mit 3,6 Prozent, Valeo mit 4,2 Prozent und LEONI mit 3,6 Prozent nach unten gezogen.

   "Die Bereitschaft zum Ausstieg aus Autowerten ist schon seit gestern sehr hoch", sagt ein Händler. Die Abstufung für Daimler auf "Sell" durch die UBS und die Begründung habe dem Markt klar gemacht, dass viele Bewertungen nach oben ausgereizt seien.

   Kräftige Kursgewinne von 0,9 Prozent gibt es dagegen im Bausektor: Ihn treiben Hoffnungen, dass die Fusion Lafarge-Holcim doch noch gelingen könnte. Lafarge springen um 5,3 Prozent und Holcim um knapp 3 Prozent. Die Kurse profitieren von einem Bericht von Dow Jones Newswires, wonach der Aufsichtsrat über eine "neue Funktion" für den CEO von Lafarge, Bruno Lafont, berät. "Das wird so interpretiert, dass der Board von Lafarge den Deal unbedingt retten will", sagt ein Händler. Auch die irische CRH springen um 4,6 Prozent; das Unternehmen übernähme bei einer Fusion Teile beider Unternehmen.

   Lufthansa fallen um 0,7 Prozent. Die Ausdehnung des Streiks auf die Langstrecke schadet dem Konzern mehr als auf der Kurz- und Mittelstrecke, heißt es dazu. Gute Vorlagen von Oracle treiben SAP um 0,6 Prozent. Brenntag geben 1 Prozent nach, obwohl die Analysten der DZ-Bank von starken Geschäftszahlen und einem optimistischen Ausblick sprechen.

   Die Aktien des Mode-Konzerns Inditex steigen um 3,4 Prozent dank starker Quartalszahlen. Vor allem der spanische Absatzmarkt habe sich im Schlussquartal 2014 gut erholt. ProSiebenSat.1 notieren 2 Prozent tiefer, nachdem sie zu Handelsbeginn kurzfristig über 6 Prozent im Minus gelegen haben. "Vermutlich gab es eine unlimitierte Order zum falschen Zeitpunkt", sagte ein Händler. Fundamentale Auslöser gebe es nicht.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.656,48 -0,43% Stoxx-50 3.431,78 +0,08% DAX 11.883,58 -0,81% FTSE 6.883,86 +0,68% CAC 5.016,84 -0,24% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,24% +63

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.18 Uhr Di, 17.40 Uhr EUR/USD 1,0611 0,18% 1,0592 1,0596 EUR/JPY 128,53 0,03% 128,48 128,55 EUR/CHF 1,0640 -0,22% 1,0663 1,0650 USD/JPY 121,14 -0,13% 121,30 121,34 GBP/USD 1,4641 -0,79% 1,4759 1,4735 === Kontakt zum Autor: michael.denzin@wsj.com

   DJG/mod/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   March 18, 2015 08:10 ET (12:10 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 08 10 AM EDT 03-18-15

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INDUSTRIA DE DISENO TEXTIL S.A. Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th Sh 27,20 2,26% INDUSTRIA DE DISENO TEXTIL S.A. Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th Sh
Lufthansa AG 6,39 0,25% Lufthansa AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 51,97 -0,15% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
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