16.11.2023 18:05:39

MÄRKTE EUROPA/Aufwärtsmomentum verliert Schwung - Siemens stark

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag uneinheitlich geschlossen. Der DAX gewann weitere 0,2 Prozent auf 15.787 Punkte und profitierte dabei von einem Kursplus von 5,7 Prozent beim Index-Schwergewicht Siemens. Doch das Aufwärtsmomentum der vergangenen Tage verlor bereits auffallend an Schwung. Seit Anfang des Monats legte der Leitindex um rund 1.000 Punkte zu. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX in eine Konsolidierung übergeht. Der kleine Verfall am Terminmarkt am Freitag könnte eine solche Bewegung unterstützen.

Der Euro-Stoxx-50 verlor dagegen bereits 0,3 Prozent auf 4.302 Punkte. Schwach notierten hier die Öl- und Gaswerte, deren Sub-Index 2,7 Prozent verlor, gefolgt von den Einzelhändlern mit Minus 1,9 Prozent. Nur zwei Sub-Indizes in Europa schlossen im Plus. Die Anleihen tendierten etwas fester, von dieser Seite kamen kaum Impulse. Vielmehr hielt die Berichtssaison einmal mehr Überraschungen parat.

Siemens durch die Bank besser

Die Siemens-Viertquartalszahlen fielen laut der Deutschen Bank durchweg besser als erwartet aus. Positiv hoben die Analysten die Entwicklung des freien Cashflows hervor, der 40 Prozent über den Schätzungen liege. Dazu habe Siemens ein neues Aktienrückkaufprogramm über bis zu 6 Milliarden Euro gestartet und der Ausblick sei ermutigend. Siemens wartete zudem mit einer Dividende auf, die über der Konsensschätzung liegt. Daneben plant Siemens einen Börsengang oder Verkauf der Großmotorentochter Innomotics, um sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.

Dagegen brachen Hellofresh um 22,4 Prozent ein. Der Kochboxen-Versender hat die Zielspanne für den bereinigten operativen Gewinn gesenkt und beim Umsatzziel das obere Ende der Zielspanne gekappt. Hintergrund sollen temporäre Belastungen im Segment Nordamerika im Schlussquartal sein. Die Analysten der DZ Bank weisen explizit darauf hin, dass Hellofresh die Jahresziele noch mit dem Bericht zum dritten Quartal Ende Oktober bestätigt habe, daher sorge die Prognosesenkung am Kapitalmarkt für größere Verunsicherung unter den Anlegern.

Um 11,2 Prozent ging es für Morphosys nach unten. Während die Zahlen zum dritten Quartal im Rahmen der Erwartung ausfielen, könnten die Ergebnisse der Phase 3-Studie (Manifest-2) bereits Ende des Monats die Aktie kräftig bewegen - nach oben wie nach unten.

CTS Eventim gaben 3,2 Prozent ab. Der Ticketing- und Veranstaltungsanbieter ist in den ersten neun Monaten beim Umsatz um 23 Prozent gewachsen. Das operative Ergebnis stieg zugleich noch stärker um 34 Prozent. Die Anfang Oktober angehobene Jahresprognose bestätigte das Unternehmen aber lediglich.

Eine Kursexplosion fand bei den Smallcaps, und hier bei EQS statt. Die US-Beteiligungsgesellschaft Thoma Bravo bietet 40 Euro je Aktie des Anbieters von Produkten für Investor Relations. EQS schossen um 52,7 Prozent nach oben auf 40 Euro.

Burberry zieht Luxusaktien nach unten

Burberry brachen um 11,1 Prozent ein. Der britische Luxusmodekonzern warnte vor den Auswirkungen einer anhaltenden Nachfrageschwäche auf seine Jahresziele. Sollte der derzeit zu beobachtende Trend anhalten und sich die Nachfrage nach Luxusgütern weltweit weiter abschwächen, sei es Analysten zufolge unwahrscheinlich, dass Burberry das für das Geschäftsjahr 2023/24 angestrebte Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erreichen werde. Nach den chinesischen Konsumenten würden nun auch US-Kunden zurückhaltender. Im Sog ging es für LVMH, Kering oder Richemont um bis zu 2,7 Prozent abwärts.

Aegon lagen 2,5 Prozent fester im Markt. Der Versicherer sieht sich im Plan, den Ausblick zu erreichen. "Die Zahlen sind solide", kommentierte ein Marktteilnehmer.

Zurich Insurance verloren dagegen 0,5 Prozent. Die Ziele für die Jahre 2023 bis 2025 bekräftigte der Versicherer, darunter eine angestrebte Eigenkapitalrendite von mehr als 20 Prozent. Die Citi-Analysten bemängelten, dass Details zur Verwendung des angehäuften Kapitals fehlten.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.302,45 -13,08 -0,3% +13,4%

Stoxx-50 3.903,66 -21,03 -0,5% +6,9%

Stoxx-600 451,27 -3,25 -0,7% +6,2%

XETRA-DAX 15.786,61 +38,44 +0,2% +13,4%

FTSE-100 London 7.410,97 -75,94 -1,0% +0,5%

CAC-40 Paris 7.168,40 -41,21 -0,6% +10,7%

AEX Amsterdam 753,91 -8,91 -1,2% +9,4%

ATHEX-20 Athen 3.012,78 -1,44 -0,0% +33,8%

BEL-20 Bruessel 3.506,41 -24,79 -0,7% -5,3%

BUX Budapest 57.565,67 -445,64 -0,8% +31,5%

OMXH-25 Helsinki 4.317,57 -52,68 -1,2% -9,7%

ISE NAT. 30 Istanbul 8.234,38 +153,29 +1,9% +38,5%

OMXC-20 Kopenhagen 2.170,93 +2,74 +0,1% +18,3%

PSI 20 Lissabon 6.298,79 -51,16 -0,8% +9,1%

IBEX-35 Madrid 9.667,40 +26,70 +0,3% +17,5%

FTSE-MIB Mailand 29.258,10 -208,83 -0,7% +24,3%

OBX Oslo 1.183,19 -21,41 -1,8% +8,6%

PX Prag 1.384,04 -1,56 -0,1% +15,2%

OMXS-30 Stockholm 2.171,53 -21,43 -1,0% +6,3%

WIG-20 Warschau 2.217,16 -1,45 -0,1% +23,7%

ATX Wien 3.261,95 -23,57 -0,7% +5,3%

SMI Zuerich 10.643,07 -65,12 -0,6% -0,8%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:26 Mi, 17:16 % YTD

EUR/USD 1,0850 +0,0% 1,0836 1,0863 +1,4%

EUR/JPY 163,39 -0,4% 164,07 163,95 +16,4%

EUR/CHF 0,9638 +0,1% 0,9630 0,9632 -2,6%

EUR/GBP 0,8735 +0,0% 0,8748 0,8727 -1,3%

USD/JPY 150,60 -0,4% 151,41 150,93 +14,9%

GBP/USD 1,2420 +0,0% 1,2385 1,2448 +2,7%

USD/CNH (Offshore) 7,2489 -0,1% 7,2623 7,2552 +4,6%

Bitcoin

BTC/USD 36.589,08 -3,0% 37.515,72 36.339,10 +120,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,07 76,66 -4,7% -3,59 -5,5%

Brent/ICE 77,64 81,18 -4,4% -3,54 -4,9%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 45,8 46,51 -1,5% -0,71 -48,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.982,16 1.959,31 +1,2% +22,85 +8,7%

Silber (Spot) 23,82 23,53 +1,2% +0,29 -0,6%

Platin (Spot) 900,48 900,00 +0,1% +0,48 -15,7%

Kupfer-Future 3,69 3,72 -0,8% -0,03 -3,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 16, 2023 12:05 ET (17:05 GMT)

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