03.09.2018 10:12:47
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MÄRKTE EUROPA/Anleger bleiben reserviert - Autoaktien weiter mau
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Abwärtsbewegung an den Börsen in Europa setzt sich zum Start der neuen Woche etwas gebremst fort. "Die Märkte bleiben aus Sorge vor weiteren protektionistischen Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump angespannt", umreißen die Marktstrategen der Societe Generale die Stimmungslage. Zur Wochenmitte könnte Trump ernst machen mit bereits angedrohten weiteren Strafzöllen auf chinesische Waren und außerdem hängt die Sorge vor Strafzöllen auf Autoimporte aus Europa weiter wie ein Damoklesschwert über dem Markt.
Daneben dürften die Gespräche über ein zukünftiges Handelsabkommen mit Kanada nicht einfacher werden, nachdem der US-Präsident seinem nördlichen Nachbarn am Wochenende mit einem Ausschluss aus dem Freihandelsabkommen Nafta gedroht hat. Ab Mittwoch soll immerhin weiterverhandelt werden
In diesem Umfeld verliert der DAX 0,1 Prozent auf 12.355 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.392 Punkte nach oben. Die Finanzmärkte in den USA bleiben wegen des Feiertags Labor Day am Montag geschlossen, daher ist mit vergleichsweise dünnen Umsätzen zu rechnen.
Der Euro startet mit 1,1613 Dollar kaum verändert in die Woche. Die türkische Lira berappelt sich leicht, nachdem neue Inflationsdaten aus der Türkei zwar schlecht ausgefallen sind, aber nicht ganz so schlecht wie befürchtet. Derweil stehen in anderen Schwellenländern die Währungen zum Dollar weiter unter Druck, was Unsicherheit schürt.
Italienische Anleihen mit gesenktem Fitch-Ausblick im Fokus
Nachdem die Investoren bereits seit Wochen eine höhere Risikoprämie vom Schuldner Italien verlangen, hat die Ratingagentur Fitch den Ausblick für die Bonitätsbewertung Italiens auf negativ von stabil gesenkt. Die Bonitätswächter befürchten nach der Bildung einer neuen Regierungskoalition eine laxere Fiskalpolitik, womit sich das bereits sehr hoch verschuldete Land noch anfälliger mache für potenzielle Schocks. Die Rendite zehnjähriger italienischer Saatsanleihen kommt nach dem Anstieg am Freitag leicht zurück auf 3,19 Prozent. Zum Vergleich: Deutsche Bundesanleihen werfen 0,33 Prozent ab.
Am Aktienmarkt ist die Nachrichtenlage dünn. Unter Abgabedruck stehen erneut Automobilwerte, der Sektor verliert ein halbes Prozent und ist der größte Verlierer. Die Umstellung auf ein weltweit einheitliches Testverfahren (WLTP) gilt ab dem 1. September und stellt die deutschen Hersteller vor größere Probleme. Daimler korrigierte deswegen bereits die Gewinnprognose für das laufende Jahr, bei BMW warten Kunden länger auf die 7er-Reihe und Marken des Volkswagen-Konzerns wie Porsche, Audi und VW melden ebenfalls Einschränkungen bei der Verfügbarkeit. Aber auch der unterschwellig brodelnde Handelsstreit macht die Anleger vorsichtig. VW geben um 1,3, BMW um 0,9 und Daimler um 0,5 Prozent nach.
Bei VW dürfte zusätzlich ein Bericht etwas belasten, wonach die Wolfsburger auch bei Benzinmotoren gemogelt haben sollen. Allerdings sieht das Bundesministerium für Verkehr bisher keine Anhaltspunkte dafür, dass VW auch bei Benzinern Abgastests manipuliert haben soll. Es handele sich zudem um bereits bekannte Vorwürfe und diesen sei das Kraftfahrtbundesamt nachgegangen.
In der dritten Reihe geht es für Mologen um rund 10 Prozent nach unten. Das Biotechnologieunternehmen sammelt durch eine Kapitalerhöhung und eine Wandelanleihe frisches Geld ein. Der Bruttoerlös der Kapitalerhöhung soll bei rund 18 Millionen Euro liegen. Der Bezugspreis liegt bei 4,70 Euro, der letzte Xetra-Kurs lautete auf 5,90 Euro. Das Unternehmen benötigt das Geld unter anderem für die Finanzierung einer laufenden Zulassungsstudie.
Daneben bewegen Analystenstimmen die Kurse. Die UBS hat Brenntag mit einem Kursziel von 60 Euro zum Kauf empfohlen, HSBC soll Scout 24 zum Kauf empfohlen haben. Beide Werte ziehen um 2 Prozent an.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.394,25 0,04 1,35 -3,13
Stoxx-50 3.045,65 0,11 3,31 -4,16
DAX 12.356,93 -0,06 -7,13 -4,34
MDAX 26.978,72 0,29 77,31 2,97
TecDAX 3.019,88 0,24 7,11 19,41
SDAX 12.519,63 0,00 0,27 5,32
FTSE 7.479,07 0,63 46,65 -3,32
CAC 5.411,65 0,09 4,80 1,87
Bund-Future 163,15 0,01 2,85
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:36 Fr, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,1613 +0,14% 1,1606 1,1624 -3,3%
EUR/JPY 128,90 +0,03% 128,74 128,84 -4,7%
EUR/CHF 1,1264 +0,17% 1,1257 1,1262 -3,8%
EUR/GBP 0,8990 +0,15% 0,8991 0,8953 +1,1%
USD/JPY 111,01 -0,09% 110,92 110,84 -1,5%
GBP/USD 1,2916 -0,05% 1,2908 1,2984 -4,4%
Bitcoin
BTC/USD 7.270,14 -0,1% 7.235,30 6.954,77 -46,8%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,62 -0,62 0,00
Deutschland 10 Jahre 0,34 0,33 -0,10
USA 2 Jahre 2,63 2,63 0,74
USA 10 Jahre 2,86 2,86 0,45
Japan 2 Jahre -0,11 -0,12 0,03
Japan 10 Jahre 0,11 0,10 0,06
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,85 69,80 +0,1% 0,05 +19,0%
Brent/ICE 77,91 77,42 +0,3% 0,27 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.203,04 1.201,44 +0,1% +1,60 -7,7%
Silber (Spot) 14,54 14,54 -0,1% -0,01 -14,2%
Platin (Spot) 789,55 787,90 +0,2% +1,65 -15,1%
Kupfer-Future 2,65 2,65 +0,2% +0,00 -20,6%
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
September 03, 2018 04:13 ET (08:13 GMT)
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