Nachfrageschwäche 10.05.2023 13:17:00

LANXESS-Aktie tiefrot: Schwaches wirtschaftliches Umfeld setzt LANXESS zu

LANXESS-Aktie tiefrot: Schwaches wirtschaftliches Umfeld setzt LANXESS zu

Wie der MDAX-Konzern mitteilte, ging das EBITDA vor Sondereinflüssen im Zeitraum Januar bis März um knapp 28 Prozent auf 189 Millionen Euro zurück. Analysten hatten im Mittel mit 190 Millionen Euro gerechnet. LANXESS selbst hatte für das Auftaktquartal ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 180 und 220 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Der Umsatz lag mit 1,899 Milliarden Euro um 1,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Analysten hatten den Umsatz im Mittel nahezu unverändert bei 1,933 Milliarden Euro veranschlagt. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen verringerte sich auf 10,0 Prozent von 13,6 Prozent im Vorjahr. Hier hatte die Konsensschätzung auf 9,8 Prozent gelautet. Das Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft fiel auf 10 (Vorjahr 66) Millionen Euro.

Besonders die schwache Nachfrage in einigen Kundenindustrien, wie etwa der Baubranche, sowie ein anhaltender Lagerabbau bei vielen Kunden drückten laut LANXESS auf das Ergebnis. Dies habe sich vor allem in den Segmenten Advanced Intermediates und Specialty Additives bemerkbar gemacht. Vergleichsweise robust habe sich dagegen das Segment Consumer Protection entwickelt, bei dem trotz leicht geringerer Absatzmengen Umsatz und Ergebnis stiegen.

"2023 wird das erwartet harte Jahr für die Chemieindustrie und für LANXESS. Das zeigen unsere Zahlen im ersten Quartal sehr deutlich", sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Zachert. "Ich gehe aber davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage im zweiten Halbjahr deutlich aufhellen und sich dies dann auch in unseren Ergebnissen widerspiegeln wird."

Für das laufende Quartal erwartet der Kölner Konzern ein Ergebnis, das in etwa dem des ersten Quartals entspricht. Im Gesamtjahr 2023 peilt LANXESS ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 850 und 950 Millionen Euro an. Bislang hatte LANXESS für 2023 ein EBITDA vor Sondereinflüssen auf dem Niveau des vergangenen Jahres von 930 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

LANXESS-Vorstandsvorsitzender befürwortet Industriestrompreis

Der Vorstandsvorsitzende des Spezialchemiekonzerns Lanxess, Matthias Zachert, hält den zurzeit in Deutschland diskutierten Industriestrompreis unter den gegebenen Umständen für angemessen. Ein Industriestrompreis sei zwar ein Eingriff in Marktmechanismen, wovon er eigentlich kein Freund sei, sagte Zachert während einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Doch für einen wettbewerbsfähigen Strompreis in einem intakten Markt brauche es ausreichend Angebot, wie es andere Staaten praktizierten, auch in Deutschlands Nachbarschaft. Da man sich hierzulande aber für ideologisch motivierte Verbote bestimmter Energiequellen entschieden habe, werde das Angebot verknappt, und Atomstrom aus Frankreich und Kohlestrom aus Polen müsse teuer importiert werden. Bis die erneuerbaren Energien hierzulande hochgefahren seien, werde zur Überbrückung ein Industriestrompreis benötigt, damit die Industrie nicht aus Deutschland abwandert und der Wohlstand erhalten bleibt.

"Daher befürworte ich den Industriestrompreis", so Zachert. Marktmechanismen wären ihm allerdings deutlich lieber.

Goldman Sachs hält an LANXESS-Kursziel fest

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für LANXESS auf "Buy" mit einem Kursziel von 51 Euro belassen. Das erste Quartal habe die Erwartungen erfüllt, schrieb Analystin Georgina Fraser am Mittwoch in einer ersten Reaktion. Die Signale für das zweite Quartal und das Gesamtjahr sprächen aber für einen leicht sinkenden Konsens.

Die LANXESS-Aktien verlieren via XETRA zeitweise deutliche 3,02 Prozent auf 34,74 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones) /

NEW YORK (dpa-AFX Broker)

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Bildquelle: LANXESS

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