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20.02.2025 16:40:39
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KRONES-Aktie fällt dennoch deutlich: KRONES macht mehr Umsatz
Der Vorstand selbst sprach von einem "realistischen Optimismus", mit dem der Konzern in das neue Geschäftsjahr starte. Der hohe Auftragsbestand sichere die Auslastung der Produktionskapazitäten noch bis Anfang des kommenden Jahres, hieß es. Die Nachfrage sei robust, und zudem sei KRONES auf Märkten unterwegs, die weniger konjunkturabhängig seien. Dennoch bleibe das Geschäftsumfeld unverändert herausfordernd.
Das Management um Chef Klenk rechnet vor diesem Hintergrund mit einem Umsatzplus von sieben bis neun Prozent. Das wäre zwar weniger als im vergangenen Jahr, trifft aber in der Mitte der Bandbreite in etwa die aktuellen Markterwartungen.
Vorläufigen Berechnungen zufolge steigerte KRONES 2024 seinen Erlös um 12,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf den Rekordwert von knapp 5,3 Milliarden Euro. Der Auftragseingang erhöhte sich zugleich um fast zwei Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro. Neben einer weiterhin hohen Investitionsbereitschaft der internationalen Getränkeindustrie wirkte sich laut Unternehmen auch die gute Versorgungslage positiv aus. Im Vorjahr 2023 hatte KRONES noch zeitweise unter Materialknappheit bei Elektrokomponenten gelitten.
Trotz anhaltend hoher Kosten verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 17,5 Prozent auf gut 537 Millionen Euro; die entsprechende Marge kletterte auf 10,1 Prozent nach 9,7 Prozent ein Jahr zuvor. Damit schnitt das Unternehmen im Rahmen seiner eigenen Prognosen und der Erwartungen am Markt ab. Im neuen Jahr soll die Profitabilität im Tagesgeschäft weiter anziehen und die Ebitda-Marge bei 10,2 bis 10,8 Prozent herauskommen.
Unter dem Strich schnellte der Gewinn der Bayern im vergangenen Jahr nach oben: KRONES wies ein Plus von fast einem Viertel auf 277,2 Millionen Euro aus.
In den Zahlen ist auch die jüngste Übernahme Netstal enthalten. Der Schweizer Spritzgießtechnologie-Spezialist wird bei KRONES seit dem 28. März 2024 im Geschäftsbereich Abfüll- und Verpackungstechnologie konsolidiert. Genauere Angaben zum Netstal-Beitrag machte KRONES in seiner Mitteilung nicht.
Seinen Geschäftsbericht mit den endgültigen Zahlen veröffentlicht der KRONES-Konzern am 20. März.
KRONES-Aktien kommen deutlich von Rekord zurück
Die KRONES-Aktie verliert via XETRA zeitweise 6,03 Prozent auf 124,60 Euro.
Der vor wenigen Tagen gestartete Rekordlauf der Aktien von KRONES ist nach einem weiteren Hoch am Vortag in eine steile Talfahrt gemündet. Am Markt wurde von Gewinnmitnahmen nach den an diesem Donnerstag vorgelegten Jahreszahlen gesprochen. Manch einer monierte zudem den Auftragseingang des Herstellers von Abfüll- und Verpackungsanlagen.
Damit ist die starke Erholung der Aktie seit Beginn des Jahres wieder nahezu Geschichte, es bleibt nur noch ein kleines Plus übrig. Zum Rekordhoch am Vortag belief es sich noch auf fast 14 Prozent nach gerade einmal etwas mehr als sieben Prozent im gesamten Vorjahr.
Analyst Sven Weier von der Schweizer Bank UBS sowie ein Börsianer bemängelten vor allem den Auftragseingang, der die Erwartungen verfehlt habe. Auch die Umsätze und das operative Ergebnis (Ebitda) hätten etwas unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen (Konsens) gelegen, hieß es von beiden. Mit Gewinnmitnahmen hatten sie daher bereits vor dem Handelsstart gerechnet.
Laut Warburg-Research-Analyst Stefan Augustin entsprachen die vorgelegten Zahlen von KRONES trotz allem weitgehend dem Konsens. Auch er habe allerdings etwas höher gelegen mit seinen Schätzungen, insbesondere was die operative Profitabilität im vierten Quartal betreffe. Der Grund sei das Segment Abfüllung gewesen, das im Schlussviertel 2024 nicht wie üblich den typischen Aufschwung im Quartalsvergleich erlebt habe. Zum Auftragseingang blieb er zudem zuversichtlich: Zwar habe dieser rund 4 Prozent unter der Konsensschätzung gelegen, sei aber hoch genug, um für weiteres Wachstum zu sorgen.
Andere Analysten, wie etwa Peter Rotheneicher von der Baader Bank und Stephan Bauer von der Privatbank Metzler, sahen - wie es Bauer formulierte - "nichts zu meckern". Beide bekräftigten nach den Zahlen und dem "zuversichtlichen Ausblick auf 2025" ihre Kaufempfehlungen für die MDAX-Aktie. /tav/stk
NEUTRAUBLING (dpa-AFX)
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