15.11.2009 15:00:13

INTERVIEW: Hamburg arbeitet 'mit Hochdruck' an Hafen-Erneuerung

    HAMBURG (dpa-AFX) - Hamburg nutzt die tiefe Krise der Schifffahrt für die Aufrüstung der Infrastruktur im Hafen. "Wir arbeiten mit Hochdruck an Straßen, Brücken und der Bahn", sagte Jens Meier, Geschäftsführer der stadteigenen Hamburg Port Authority (HPA), der Deutschen Presse-Agentur dpa in Hamburg. "Wenn der Aufschwung kommt, sind wir gerüstet." Die nötigen Investitionsmittel seien bei der HPA, die im Auftrag der Stadt die Hafen-Infrastruktur entwickelt und betreut, durch den Erlös aus dem Verkauf von Anteilen an der Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) (Hamburger Hafen und Logistik) vorhanden. "Wir haben ausreichende Mittel", sagte Meier. "Wir geben nicht mehr Geld aus, als wir haben." Die sogenannte HHLA-Milliarde reicht noch für die größeren Investitionsvorhaben der kommenden vier Jahre.

    Gegenwärtig arbeitet die HPA an einem neuen Hafenentwicklungsplan, der die veränderten Rahmenbedingungen nach der Krise berücksichtigen soll. Bislang gingen die Hamburger Hafenplanungen von einem anhaltenden starken Wachstum des Containerumschlags aus, so dass bis zum Jahr 2015 rund 18 Millionen Standardcontainer (TEU) zu bewältigen gewesen wären. Doch durch die Krise hat es einen Rückschlag gegeben; nach zwei Jahren mit einem Umschlag von knapp zehn Millionen TEU werden im laufenden Jahr vermutlich weniger als acht Millionen TEU erreicht. Die Hafenwirtschaft rechnet zwar damit, die ursprünglich anvisierten Wachstumsziele zu erreichen, aber erst später. Genaue Prognosen gibt es derzeit nicht.

PLANUNG IM VORFELD

    "Wenn wir die Zukunft des Hafens planen, müssen wir uns erst einmal fragen, was sich in der Welt verändert hat", sagte Meier. In einem aufwendigen Markterkundungsverfahren und mit Unterstützung der Unternehmensberatung McKinsey ermittelt die HPA zukünftige Entwicklungen der Transportwege, der Warenströme und der logistischen Wertschöpfung. "Die Frage lautet, welche Infrastruktur wo angesiedelt werden muss, damit der Hamburger Hafen optimal effizient und wettbewerbsfähig ist."

    Zur finanziellen Situation der HPA, die als privates Unternehmen in der Form einer Anstalt des öffentlichen Rechts arbeitet, sagte Meier, die Einnahmen hätten sich in allen Bereichen verbessert. Weil nicht alle Einnahmen der HPA wie zum Beispiel die Grundstücksmieten umschlagsabhängig seien, leide das Unternehmen nicht so sehr unter der Krise wie andere Hafenakteure. Meier betonte, die Hafenentgelte, die die Reeder entrichten müssen, seien niedriger als im Konkurrenzhafen Rotterdam. Dennoch erarbeite die HPA gegenwärtig ein neues Hafengeldsystem, das in der Reederschaft besondere Anreize für den Umschlag größerer Containermengen setzen solle. Wegfallende staatliche Zuschüsse sollen künftig durch direkte Zahlungen ersetzt werden, wenn jemand durch Leistungen der HPA profitiert. Diese Umstellungen sind eingeleitet, brauchen aber noch etwas Zeit./gi/DP/das

    --- Gespräch: Eckart Gienke, dpa ---

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