Jahresprognose angehoben |
23.04.2021 21:18:00
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Intel-Aktie tiefrot: Intel übertrifft Erwartungen deutlich und erhöht Ausblick - Chipmangel belastet
Der Chipriese berichtete einen Nettogewinn von 3,4 Milliarden Dollar oder 82 Cent pro Aktie, verglichen mit 5,66 Milliarden bzw 1,31 Dollar im Vorjahr. Bereinigt um mehr als 2,2 Milliarden Dollar für Restrukturierungen und andere Maßnahmen sowie andere Anpassungen wies Intel einen Gewinn von 1,39 (Vorjahr: 1,45) Dollar je Aktie aus. Der Umsatz sank auf 19,70 (19,83) Milliarden Dollar und damit zum dritten Mal in Folge. Gewinn und Umsatz lagen aber dennoch deutlich über den Erwartungen der Analysten, die laut Factset von 1,15 Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 17,79 Milliarden ausgingen.
Intel selbst hatte 1,10 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von etwa 17,5 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Intel wies darauf hin, dass der Umsatz nach Abzug des Speichergeschäfts, das gerade verkauft wird, bei 18,6 Milliarden Dollar lag und damit immer noch deutlich über den Schätzungen der Analysten.
"Dies ist ein entscheidendes Jahr für Intel", kommentierte Intel-Chef Pat Gelsinger den ersten Ergebnisbericht seit seiner offiziellen Übernahme. "Wir legen unser strategisches Fundament und investieren, um unseren Kurs zu beschleunigen und vom explosiven Wachstum bei Halbleitern zu profitieren, die unsere zunehmend digitale Welt antreiben."
Jahresprognose steigt
Intel prognostizierte außerdem einen Jahresumsatz von rund 77 Milliarden Dollar bzw. 72,5 Milliarden Dollar ohne das Speichergeschäft, und einen bereinigten Gewinn von 4,60 Dollar pro Aktie. Zuvor hatte Gelsinger 4,55 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 76,5 Milliarden angepeilt.
Für das zweite Quartal sieht Intel den Umsatz bei 18,9 bzw ohne Speichergeschäft bei 17,8 Milliarden Dollar und den Gewinn bei 1,05 Dollar je Aktie. Analysten erwarteten bislang im Durchschnitt einen bereinigten Gewinn von 1,09 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 17,55 Milliarden.
Intels Datencenter-Gruppe verzeichnete unterdessen einen Umsatzrückgang von mehr als 20 Prozent auf 5,56 Milliarden Dollar, während Analysten 5,89 Milliarden erwartet hatten. Intel sieht sich in diesem Geschäftsbereich einem verstärkten Wettbewerb durch den Rivalen Advanced Micro Devices und durch Nvidia ausgesetzt.
Intel-Chef sieht noch zwei Jahre mögliche Chip-Knappheit
Der neue Chef von Intel glaubt, dass sich der globale Engpass bei der Chipversorgung noch zwei Jahre hinziehen könnte. Pat Gelsinger sagte, dass die Lieferengpässe, die einige Sektoren der Weltwirtschaft seit Monaten beeinträchtigen, anhalten werden, bis mehr Kapazität aufgebaut ist, um die Chip-Nachfrage für alles von Automobilen bis hin zu Elektronik zu befriedigen. "Es wird eine Weile dauern, bis man mehr Kapazitäten in Betrieb nehmen kann", sagte er in einem Interview. "So ist das eben, wenn man neue Fabriken baut."
Der weltweite Mangel an Halbleiterchips hat die Produktion in verschiedenen Sektoren gestört, was zu vorübergehenden Schließungen von Automobilfabriken und reduzierten Lieferungen von Artikeln wie Computern und einigen Geräten geführt hat. Die Chip-Firmen bemühen sich, die Knappheit zu überwinden.
Das Weiße Haus traf sich diesen Monat mit Führungskräften aus der Chip- und anderen Industrien, um herauszufinden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um den Mangel zu beheben und die heimische Chipindustrie zu stärken. Präsident Biden hatte zuvor versprochen, die Chip-Knappheit zu beheben und 50 Milliarden Dollar für die Halbleiterindustrie in sein umfangreiches Infrastruktur-Ausgabenpaket aufgenommen.
"Die Investitionen, die in diesem Umfang erforderlich sind, sind immens", sagte Gelsinger. Der CEO, der seit Februar im Amt ist, versprach außerdem, schnell einige Produktionskapazitäten zur Verfügung zu stellen, um die Chip-Knappheit zu lindern.
Die Reaktion der Intel-Aktie auf Zahlen und Ausblick fällt negativ aus. Auf der NASDAQ wird die Aktie zeitweise 5,55 Prozent niedriger bei 59,10 US-Dollar gesehen.
NEW YORK (Dow Jones)
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