Heiße Phase |
18.02.2025 22:26:00
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Intel-Aktie: Neue Rally in Sicht? Diese Faktoren könnten den Kurs befeuern
• Intels neuer Halbleiterfertigungsprozess laut Analyst führend
• TSMC und Broadcom mit Interesse an Geschäftsteilen von Intel
Nach einer im vergangenen Jahr äußerst enttäuschenden Performance hat die Intel-Aktie nun seit Anfang 2025 an der NASDAQ um starke 17,71 Prozent zugelegt und konnte allein in der vergangenen Woche um 23,6 Prozent steigen. Dabei verzeichnete das Papier von Montag bis Donnerstag jeweils klare Gewinne, lediglich am Freitag ging es wieder um 2,2 Prozent abwärts auf 23,60 US-Dollar. Doch in der neuen Handelswoche, die in den USA aufgrund eines Feiertages erst am Dienstag beginnt, geht es für das Papier des größten US-Chipherstellers dank neuer Gerüchte nach der kurzen Verschnaufpause vom Freitag wieder aufwärts. So ging es für die Intel-Aktie im Dienstagshandel an der NASDAQ schlussendlich 16,06 Prozent auf 27,39 US-Dollar nach oben.
Intel im Aufwind dank starker Technologie und politischer Unterstützung
Ein Grund für die Kursgewinne der vergangenen Woche waren vor allem die Aussagen von US-Vizepräsident J.D. Vance. Er sagte im Rahmen eines KI-Gipfeltreffens in Paris, dass die leistungsstärksten KI-Systeme in den USA gebaut werden sollen - und zwar unter Verwendung von in den USA entwickelten und hergestellten Chips. Intel dürfte davon als größter US-Chiphersteller erheblich profitieren, da laut "MarketWatch" auch davon ausgegangen wird, dass die Trump-Administration versuchen dürfte, mehr Chiphersteller davon zu überzeugen, als Kunden die Produktionsstätten von Intel zu nutzen. Zudem könnte der von der Biden-Regierung eingeführte Chips Act laut einem Experten ein bedeutender Vorteil für das Unternehmen bleiben. "Ich denke, dass der Chips Act für Intel bestehen bleibt [...]. Trump wird NVIDIA (NVDA), AMD (AMD), Broadcom (AVGO), Marvell (MRVL), Apple (AAPL) und Qualcomm (QCOM) unter Druck setzen, mehr mit Intel zu machen", zitiert die Nachrichtenseite Patrick Moorhead, CEO und Chefanalyst bei Moor Insights & Strategy.
Zusätzlich gibt es Anzeichen dafür, dass Intel technologisch wieder zur Spitze aufschließen könnte. Der Analyst Scotten Jones von TechInsights verglich laut "MarketsWatch" Intels Halbleiterfertigungsprozess 18A mit TSMCs 2-Nanometer-Prozess und kam zu dem Schluss, dass Intel die bessere Leistung biete. "In puncto Leistung glauben wir, dass Intel 18A führend ist", schrieb Jones.
TSMC und Broadcom mit Interesse an Intel-Geschäftsbereichen?
Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" vom Sonntag gibt es zudem Hinweise darauf, dass Broadcom und TSMC unabhängig voneinander an unterschiedlichen Geschäftsbereichen von Intel interessiert sind. Während Broadcom laut Insidern Interesse an Intels Chipdesign- und Marketinggeschäft habe, jedoch einen weiteren Partner für Intels Produktionsgeschäft benötige, erwäge TSMC, die Kontrolle über einige oder alle Chipfabriken von Intel zu übernehmen. Dabei werde über ein Investorenkonsortium oder eine andere Struktur nachgedacht. Die Gespräche befänden sich momentan noch in einem frühen Stadium, deuten aber auf eine möglicherweise bevorstehende Zerschlagung von Intel hin. Allein die Gerüchte könnten jedoch für eine Fortsetzung der Rally bei der Intel-Aktie sorgen. Die TSMC-Aktie konnte am Montag in Taiwan bereits profitieren und schloss um 2,36 Prozent höher bei 1.085,00 Taiwan-Dollar.
Laut "manager magazin" habe es bereits in der vergangenen Woche Gespräche zwischen Vertretern der US-Regierung und TSMC gegeben, bei denen der taiwanesische Konzern die Aussicht auf eine Mehrheitsbeteiligung an den Fabriken von Intel angeboten bekommen habe. Gegenüber der Nachrichtenagentur "Reuters" sagte ein Regierungsvertreter allerdings, dass die Trump-Administration zwar ausländische Investitionen in den USA begrüße, eine direkte Kontrolle über Intels Produktionsstätten durch einen nicht-amerikanischen Konzern aber "wahrscheinlich nicht" unterstützen werde.
Spekulationen über eine Partnerschaft zwischen Intel und TSMC bestehen laut "MarketWatch" indes wohl schon länger. Denkbar wäre laut dem Nachrichtenportal etwa ein Joint Venture, in dessen Rahmen TSMC in Intels Fertigungsanlagen investiert. Analyst Chris Caso von Wolfe Research sagte, dass Intels Kerngeschäft mit Servern und PCs nicht mehr genug Wachstum generiere, um die hohen Kosten für hochmoderne Chipfabriken zu decken. Eine Partnerschaft zwischen TSMC und Intel "wäre ein Ausweg aus diesem Problem", so Caso. Allerdings sei eine Umsetzung dieser Idee nicht einfach.
Intel-Aktie dürfte im Fokus der Investoren bleiben
Die Kombination aus technologischem Fortschritt, politischer Unterstützung und dem möglichen Interesse von TSMC und Broadcom könnte Intel in eine neue, heiße Phase katapultieren. Analyst Jordan Klein von Mizuho Securities erwartet laut "MarketWatch", dass Investoren ihre Long-Positionen bei Intel weiter ausbauen könnten, um nicht einen der wenigen Gewinner des bisherigen Jahresverlaufs im Halbleitersektor zu verpassen, nachdem die Aktie, insbesondere von Hedgefonds, bislang eher geshortet worden sei.
Redaktion finanzen.at
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