30.07.2008 17:42:00

Gewerkschaft befürchtet 'Dammbruch' bei ERGO-Stellenabbau

        DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft ver.di befürchtet im Zuge des geplanten Abbaus von bundesweit knapp 2.000 Arbeitsplätzen im ERGO-Konzern einen Dammbruch in der deutschen Versicherungswirtschaft. Der ERGO-Vorstand schließe betriebsbedingte Kündigungen nicht aus, sagte ver.di-Landesfachgruppenleiter Frank Fassin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa in Düsseldorf. Falls es dazu kommen sollte, wäre das ein "Dammbruch in der gesamten Branche". Fassin, der auch dem ERGO-Aufsichtsrat angehört, forderte den Vorstand zum Überdenken der Sparziele und zu Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern auf. Wenn es keine Korrektur der hohen Sparziele gebe, werde es erheblichen Widerstand seitens der Gewerkschaft geben, kündigte Fassin an.

    ERGO hatte am Dienstagabend nach einer Sitzung des Vorstandes mitgeteilt, dass bis 2010 bundesweit insgesamt knapp 2.000 Stellen und damit etwa jeder zehnte Arbeitsplatz gestrichen werden sollen. "Dabei soll der notwendige Personalabbau so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden", hieß es in einer Mitteilung von ERGO. Im Detail sollen in den nächsten Jahren bundesweit 1.570 Arbeitsplätze abgebaut werden. Zusätzlich würden 360 derzeit unbesetzte Stellen gestrichen. Die Vorstandsbeschlüsse sind Teil umfangreicher Kostensenkungspläne, die laut ERGO ein Einsparpotenzial von insgesamt 180 Millionen Euro bedeuten. Neben dem Stellenabbau sollen Prozesse gebündelt werden.

    ver.di befürchtet unverändert, dass der Stellenabbau bei ERGO letzten Endes noch größer ausfallen könnte. "Diese Zahlen sind hinterlegt mit Wachstumsprognosen, die wir für völlig unrealistisch halten", betonte Fassin. Sollten die Wachstumsziele nicht erreicht werden, würde der Spardruck wachsen. Nach ERGO-Angaben sollen die Beitragseinnahmen von 17,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 23 Milliarden Euro im Jahr 2012 deutlich wachsen. Ein Drittel soll dann aus dem Ausland kommen. Heute beträgt der Anteil ein Fünftel. Zu dem Düsseldorfer Konzern gehören die Marken Hamburg-Mannheimer, Victoria, DKV und DAS. ERGO ist eine Tochter der Münchener Rück ./vd/DP/edh

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