Lufthansa Aktie
WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125
05.09.2014 17:56:47
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GESAMT-ROUNDUP: Piloten und Lokführer im Streik
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Für Kunden der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) und der Bahn gleicht der Start ins Wochenende einer Geduldsprobe: Erst streiken in Frankfurt die Piloten, dann die Lokführer. Ein sechsstündiger Ausstand der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Freitagabend führte am Frankfurter Flughafen seit dem frühen Nachmittag zu Flugausfällen und Verspätungen auf Kurz- und Mittelstrecken. Insgesamt sollten mehr als 200 Flüge ausfallen, die Lufthansa sprach von rund 25 000 betroffenen Passagieren.
Möglicherweise wirken sich die Einschränkungen bis zum Samstagmorgen aus. Ein Ausweichen auf die Bahn ist dann nicht mehr möglich: Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) rief ihre Mitglieder auf, an um 6 Uhr bundesweit die Arbeit für drei Stunden niederzulegen. Betroffen sind Regional- und Fernzüge, sie S-Bahnen in Berlin und Hamburg sowie der Güterverkehr. Während die Lokführer schon unbefristete Streiks ins Gespräch bringt, kritisierte die Bahn den Warnstreik als "völlig irrational".
Ähnlich scharf reagierte die Lufthansa auf die Streikankündigung ihrer Piloten von 17.00 Uhr bis 23.00 Uhr am Freitagabend. Die größte deutsche Fluggesellschaft sprach von einer "besonderen und nicht nachvollziehbare Zumutung", zumal es das letzte Ferienwochenende in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland sei - und der Freitag ohnehin der verkehrsreichste Tag der Woche.
Die Vereinigung Cockpit will in dem Tarifkonflikt größere Einschnitte bei den Vorruhestandsregelungen für die rund 5400 Kapitäne und Co-Piloten verhindern. Sie erklärte, jederzeit einigungsbereit zu sein, um Streiks abzuwenden.
Erst am vergangenen Freitag hatte die Gewerkschaft die Lufthansa-Tochter Germanwings sechs Stunden lang bestreikt. Hintergrund ist der seit längerem schwelende Tarifkonflikt. Dabei geht es um die Übergangsversorgung, die Lufthansa-Piloten in ihrem Vorruhestand erhalten.
Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen. Beide Seiten hatten sich gegenseitig für das Scheitern der bisherigen Verhandlungen verantwortlich gemacht.
Aus der Frankfurter Lufthansa-Konzernzentrale hieß es jedoch: "Unser Bestreben sind weitere Verhandlungen." Am Zug sei die Gewerkschaft, weil Cockpit die Verhandlungen abgebrochen habe: "Streiks haben noch keinen Tarifkonflikt gelöst."
Ähnlich äußerte sich die Bahn zum angekündigten Lokführerwarnstreik. "Niemand versteht den Sinn dieser Streiks, abgesehen von der Tatsache, dass eine Gewerkschaft das Spielfeld der anderen erobern will", kritisierte Personalvorstand Ulrich Weber. Er rief die Gewerkschaft auf, die Aktion abzublasen und wieder zu verhandeln. Die GDL betont in ihrem Aufruf dagegen, mit dem Streik die Bahn an den Verhandlungstisch zurück bringen zu wollen.
Am Montagabend hatte ein Lokführerwarnstreik Zehntausende Reisende und Pendler getroffen. Der Samstag ist dagegen gewöhnlich der verkehrsärmste Tag bei der Bahn. Das Unternehmen kündigte an, in den Zügen und auf Bahnhöfen mehrere hundert Mitarbeiter zur Verstärkung einzusetzen, vor allem beim Service-Personal, den Betriebszentralen und Transportleitungen und bei der Reisendeninformation.
Die Lokführergewerkschaft kämpft darum, künftig auch für das übrige Zugpersonal verhandeln zu dürfen - was bisher die größere EVG übernahm. Die Bahn will dagegen als Bedingung für Verhandlungen über mehr Geld, dass beide Gewerkschaften zusammenarbeiten.
"Die DB AG weigert sich beharrlich, über unsere Forderungen zu verhandeln", kritisierte Weselsky. "Stattdessen versucht sie, uns über eine sogenannte Kooperationsvereinbarung zugunsten ihrer Hausgewerkschaft EVG zu entmachten."
Die GDL verlangt für sie alle fünf Prozent mehr Geld und eine um zwei Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit. Die bundeseigene Deutsche Bahn ein Lohnplus von 1,9 Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit angeboten. Im Gespräch mit HR Info sagte Weselsky, nächste Woche werde die Gewerkschaft über weitere Schritte beraten. "Als nächstes folgt die Urabstimmung über einen regulären Arbeitskampf."
Streiks wie bei der Lufthansa und der Bahn lösen regelmäßig auch mehr Buchungen bei den Fernbus-Anbietern aus. Die nötigen Kapazitäten seien vorhanden, versicherte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer./bf/DP/zb

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