Blockchain-Börse |
05.11.2024 23:45:00
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Funktionsweise, Vor- und Nachteile: Das versteht man unter Aktien-Token
• Aktien vs. Aktien-Token: Unkomplizierter Handel mit den Token
• Könnten Aktien-Token Aktien in Zukunft vollständig ersetzen?
2020 kam mit den sogenannten "Aktien-Token" ein neuer Trend in der Finanzwelt auf: Auf Blockchain-Basis können seitdem Token - also digitale Repräsentanten eines Anteils an einem börsennotierten Unternehmen - von Aktien erworben werden. Wie genau unterscheiden sich diese beiden Assets?
Kleinere Einheiten: Es ist möglich, anstelle eines ganzen Aktien-Token nur einen Anteil zu erwerben
Das Konzept der Aktien-Token bietet Investoren Token von an der Börse gehandelten Aktien an - jeder Aktien-Token ist nicht fungibel (also nicht austauschbar) und repräsentiert eine Aktie. Die Token werden auch Over-The-Counter-Derivate (OTC-Derivate) genannt. Der Wert von Derivaten und entsprechend auch von Aktien-Token ist immer an den Basiswert, also den Kurs der entsprechenden Aktie an der Börse, gebunden. Dennoch sind Aktien-Token nicht dasselbe wie Aktien: So werden die Token teilweise auch außerbörslich, rund um die Uhr, an Kryptobörsen gehandelt.
Vor- und Nachteile von Aktien-Token
Sowohl die Aktien selbst als auch die Aktien-Token haben ihre Vor- und Nachteile. So kann an der Börse nur mit ganzen Aktien gehandelt werden, während es mit den Aktien-Token auch möglich ist, nur einen Teil eines mit einer Aktie hinterlegten Token zu erwerben. Dies kann für kleinere Privatanleger von Vorteil sein, die nicht so viel Geld in eine optisch teure Aktie investieren möchten oder können.
Mit einer Aktie erhält der Käufer üblicherweise sogenannte Aktionärsrechte - also laut Aktiengesetz (AktG) beispielsweise einen Dividendenanspruch, Bezugsrechte und Umwandlungsansprüche. Die Token hingegen sind nicht mit den Aktionärsrechten verknüpft, weswegen die Rechte eines Token-Investors weniger umfangreich sind. Es ist aber möglich, dass Besitzer von Aktien-Token dennoch etwa Dividendenauszahlungen erhalten.
Generell stufen die meisten Finanzaufsichtsbehörden, etwa die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) oder die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Aktien-Token als Wertpapiere ein. Dementsprechend unterliegen sie auch denselben Regeln und Vorschriften wie traditionelle Aktien, insbesondere hinsichtlich Transparenz, Anlegerschutz und Handel.
Distributed-Ledger-Technologie macht die Aktien-Token manipulationssicher
Technisch realisiert werden Aktien-Token auf Blockchain-Basis, allerdings unterscheiden sie sich in dieser Hinsicht von den sogenannten Coins: Während letztere eine eigene Blockchain haben, werden die Token auf einer bereits bestehenden Blockchain erzeugt. Da die Aktien-Token auf Blockchain-Technologie beruhen, wird für ihre Emission capital.de zufolge die auch für Kryptowährungen verwendete sogenannte Distributed-Ledger-Technologie (DLT) angewandt. Damit, so capital.de, können die Verfügungsrechte über materielle und immaterielle Güter manipulationssicher dokumentiert werden. Wird der erste Börsengang von Aktien Initial Public Offering (IPO) genannt, heißt der vergleichbare Vorgang bei Aktien-Token Initial Coin Offering (ICO).
Aktien-Token könnten die Wertpapiergattung der Zukunft sein
Entsprechend der Tatsache, dass Aktien-Token erst 2020 erfunden wurden, sind sie noch nicht sehr weit verbreitet. Dennoch schreibt Dirk Elsner, Experte auf dem Gebiet, in einem Beitrag bei capital.de: "Das Wertpapierrecht und die Abwicklungspraxis [stehen] vor einer fundamentalen Umwälzung. Bis dahin gelten Token faktisch noch als eigene Wertpapiergattung". Dies impliziert, dass Aktien-Token die gewohnten Aktien in der Zukunft vollständig ersetzen oder zumindest gleichwertig sein könnten. Ob dies auch tatsächlich geschehen wird und wenn ja, wann, bleibt jedoch vorerst abzuwarten.
Redaktion finanzen.at
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