Evonik Aktie
WKN DE: EVNK01 / ISIN: DE000EVNK013
Nachfragerückgang |
01.08.2025 14:37:00
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Evonik-Aktie in Rot: Evonik mit Umsatzrückgang - operativ weniger verdient
Nach Prognosesenkungen durch andere Chemiekonzerne wie BASF und Covestro überrascht der vorsichtigere Ausblick nicht. Analysten erwarteten zuletzt denn auch lediglich ein operatives Ergebnis von knapp mehr als 2 Milliarden Euro, was etwas weniger wäre als 2024.
Im zweiten Quartal erzielte Evonik bei einem Umsatzrückgang um elf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von 509 Millionen Euro. Das sind zwölf Prozent weniger als vor einem Jahr. Zudem flossen 211 Millionen Euro Barmittel ab - vor einem Jahr hatte es noch einen positiven Free Cashflow von 217 Millionen Euro gegeben.
Mit Blick auf den niedrigeren Umsatz muss allerdings berücksichtigt werden, dass vor einem Jahr das inzwischen verkaufte Geschäft mit Superabsorbern - saugfähige Materialien unter anderem für Windeln - noch enthalten war.
Dieser Bereich zählte ebenso zum Geschäft mit Standardchemikalien wie auch der C4-Verbund rund um petrochemische Zusätze für Kautschuk, Kunststoffe und Spezialchemikalien, von dem sich Evonik perspektivisch auch trennen will. Hier liefen die Geschäfte zuletzt weiter träge. Außerdem dauerten in anderen Geschäftsbereichen Wartungsstillstände von Produktionsanlagen länger als geplant, etwa beim Kunststoff Polyamid 12, was ebenfalls auf dem Gewinn lastete.
Unter dem Strich verdiente Evonik dennoch 120 Millionen Euro, nachdem vor einem Jahr wegen Rückstellungen für ein Sparprogramm ein Verlust von 5 Millionen Euro angefallen war.
Mit dem Effizienzprogramm, das auch Stellenstreichungen umfasst, sollen die jährlichen Kosten bis Ende 2026 um rund 400 Millionen Euro gesenkt werden. In einer Telefonkonferenz mit Analysten an diesem Freitag sah sich die Unternehmensführung auf einem guten Weg, die in diesem Zuge für 2025 geplanten Einsparungen im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag zu erreichen. All das ist ein Teil des Konzernumbaus hin zur Spezialchemie, den Kullmann vorantreibt. Dabei wird auch das Management gestrafft.
In diesem Zuge wurden die Aktivitäten zudem in zwei Sparten, Custom Solutions und Advanced Technologies, gegliedert. Die Geschäfte im Segment Custom Solutions sieht Evonik eher in Nischenmärkten mit spezifischen Produkten für die Kunden. Dazu zählen etwa Additive für Lacke und Beschichtungen sowie Produkte für die Kosmetik- und Pharmaindustrie. Die Sparte Advanced Technologies soll sich im Wettbewerb vor allem durch im Vergleich niedrige Kosten behaupten. Gebündelt sind hier unter anderem Hochleistungskunststoffe und Wasserstoffperoxid.
Evonik unter Druck - Schwieriges Konjunkturumfeld belastet
Ein teils überraschend schwaches Abschneiden im zweiten Quartal hat die Aktien des Spezialchemiekonzerns Evonik am Freitag auf den tiefsten Stand seit dem US-Zollschock im April fallen lassen. Mit einem Minus von zeitweise 4,81 Prozent auf 16,63 Euro via XETRA sind die Papiere unter den größten Verlierern in einem schwachen MDAX.
Seit dem Jahreshoch Anfang März haben die Aktien nun rund ein Viertel ihres Wertes verloren. Damals hatten erste Indikationen des Unternehmens für das laufende Jahr sowie ein insgesamt aufkommender, verhaltener Konjunkturoptimismus für kräftigen Rückenwind gesorgt. Mittlerweile hat sich das Bild auch wegen der internationalen Handelsstreitigkeiten mit der US-Regierung gewandelt. Die US-Zölle schüren Unsicherheiten; Unternehmen stellen Investitionen zurück, Menschen werden bei Konsumausgaben vorsichtiger.
In diesem Umfeld hatten zuletzt bereits Chemiekonzerne wie BASF und Covestro ihre Ausblicke gesenkt. Evonik bestätigte nun zwar die 2025 avisierte Bandbreite eines um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro, sieht diesen nun aber nur noch am unteren Ende der Spanne. Allerdings hatten Analysten im Mittel damit schon gerechnet.
Im zweiten Quartals lief es teils schlechter als erhofft. Zwar habe der operative Gewinn die Erwartungen erreicht, doch hätten sich der Absatz und damit auch der Umsatz schlechter entwickelt als gedacht, erklärte Branchenexperte Thomas Schulte-Vorwick vom Bankhaus Metzler in einer ersten Reaktion.
Dow Jones / dpa-AFX

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