21.03.2018 12:14:44

EU erlaubt Bayer die Übernahme von Monsanto unter Auflagen

Von Olaf Ridder

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach erheblichen Zugeständnissen hat die Europäische Kommission Bayer die vor anderthalb Jahren vereinbarte Übernahme des US-Saatgutgiganten Monsanto genehmigt. Der deutsche Pharma- und Agrarchemiekonzern verpflichtete sich dazu, sein komplettes Saatgut- und Teile des Pflanzenschutzgeschäfts an BASF zu verkaufen.

Bayer ist seinem 62,5 Milliarden Dollar schweren Übernahmeprojekt damit einen entscheidenden Schritt näher gekommen, aber noch nicht am Ziel. So hat die EU-Kommission noch nicht entschieden, ob sie BASF als geeigneten Käufer ansieht. Auch müssen noch weitere Behörden zustimmen, darunter auch das US-Justizministerium.

Wie bekannt wird sich Bayer neben dem Breitbandherbizid Glufosinat von seinem kompletten Saatgutgeschäft trennen. Auch die Forschung und Entwicklung für Saatgut und agronomische Merkmale sowie die Forschung zur Entwicklung eines Konkurrenzprodukts für das Monsanto-Produkt Glyphosat geben die Leverkusener ab. Schließlich vergibt Bayer eine Lizenz für seine digitale Agrarplattform. Käufer des Gesamtpakets mit einem Jahresumsatz von etwa 1,7 Milliarden Euro soll BASF sein.

Einen ersten Teilverkauf hatten beide Seiten vertraglich bereits im vergangenen Herbst für 5,9 Milliarden Euro vereinbart, derzeit verhandeln die Leverkusener auch noch über das Geschäft mit den Gemüsesaaten exklusiv mit BASF.

Die Ludwigshafener haben die Transaktionen bereits bei der EU-Kommission zur Prüfung angemeldet. Die untersucht derzeit noch, ob BASF als geeigneter Wettbewerber von Bayer und Monsanto in Frage kommt. Hier müssen die Beteiligten noch geeignete Nachweise vorlegen. Ein erster Markttest sei aber positiv ausgefallen, erklärte die Kommission. Erst wenn BASF abschließend als geeigneter Käufer eingestuft sei, könne Bayer die Übernahme vollziehen.

EU-Kommissarin Margrethe Vestager erklärte, man habe die Übernahme von Monsanto durch Bayer genehmigt, "weil unsere wettbewerbsrechtlichen Bedenken durch die von den Unternehmen vorgelegten Verpflichtungszusagen... vollständig ausgeräumt werden". Auf den Märkten für Saatgut, Pflanzenschutzmittel und digitale Landwirtschaft bleibe auch nach dem Zusammenschluss wirksamer Produkt- und Innovationswettbewerb bestehen.

Bayer-Chef Werner Baumann nannte die EU-Freigabe einen "bedeutenden Meilenstein". Er kündigte an, die Fusion im zweiten Quartal abzuschließen. Deutlich mehr als die Hälfte der rund 30 behördlichen Freigaben weltweit lägen vor.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/mgo

(END) Dow Jones Newswires

March 21, 2018 07:14 ET (11:14 GMT)

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