Erster Warnstreik in Thüringer Metall-Tarifrunde - Siemens betroffen

RUDOLSTADT (dpa-AFX) - In der Thüringer Metall-Tarifrunde hat es den ersten Warnstreik gegeben. Beschäftigte der Nachtschicht des Siemens Röntgen-Werkes in Rudolstadt folgten am Donnerstag dem Aufruf der IG Metall zur befristeten Arbeitsniederlegung. Insgesamt beteiligten sich knapp 60 Arbeitnehmer an der Aktion, sagte Michael Ebenau, Erster Bevollmächtigter IG Metall Jena-Saalfeld/IG Metall Gera. Nahezu die komplette Nachtschicht habe sich dem Warnstreik angeschlossen. Das sei ein guter Auftakt, sagte Ebenau.

Bis zum Beginn der Verhandlungen am 21. Januar in Arnstadt hat die IG Metall weitere Aktionen angekündigt. Am Freitag soll es nach Ebenaus Angaben in Thüringen mehrere weitere Warnstreiks geben. Am Montag solle bei Carl Zeiss in Jena die Arbeit vorübergehend niedergelegt werden.

Thüringen ist damit ein Sonderfall. Im Gegensatz zu allen anderen Tarifgebieten, wo Warnstreiks erst Ende Januar möglich sind, kann die IG Metall bereits zu Arbeitsniederlegungen aufrufen. Grund ist eine fehlende Regelung zur Friedenspflicht der Tarifparteien.

Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Entgelte von 5,5 Prozent. Zudem verlangt sie eine verbesserte Altersteilzeit-Regelung sowie eine von den Arbeitgebern geförderte Weiterbildungsteilzeit. Verhandelt wird in Thüringen den Angaben zufolge für knapp 20 000 Beschäftigte./ro/nw/DP/he