27.04.2018 16:46:43
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Eon und RWE wollen Störfeuer um Tschechiengeschäft austreten
BERLIN (Dow Jones)--Die Stromkonzerne RWE und Eon haben Vorkehrungen getroffen, um bei der geplanten Zerschlagung der RWE-Tochter Innogy nicht von außen gestört zu werden. Konkret geht es um die Beteiligung von Innogy am tschechischen Gasnetz, für die sich der australische Finanzinvestor Macquarie interessiert. Wie aus den Angebotsunterlagen von Eon hervorgeht, verpflichtet sich RWE, im Falle eines konkreten Kaufangebots der Australier Innogy ein Gegenangebot vorzulegen.
In einem zweiten Schritt würde dann die Beteiligung an die Eon weiterverkauft. Das tschechische Gasnetz mit 1,2 Millionen Kunden gilt als Perle. Bislang betreiben es Innogy und Macquarie jeweils zur Hälfte gemeinsam. Innogy hatte vor einer Woche mitgeteilt, einem Interessenten die Bücher der renditestarken Gesellschaft geöffnet zu haben.
Dahinter steht die Vermutung, dass Innogy-Chef Uwe Tigges Eon unter Druck setzen will, einer Betriebsvereinbarung zuzustimmen, die betriebsbedingte Kündigungen bei der Aufteilung des Unternehmens ausschließt. Eon plant, 5.000 Stellen zu streichen, um ab 2022 pro Jahr 600 bis 800 Millionen Euro zu sparen. Konzernchef Johannes Teyssen hat mehrfach versichert, auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten zu wollen. Am Donnerstag hatte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz bereits auf der Hauptversammlung erklärt, dass der Wirbel um Tschechien kein Dealbreaker sei.
Aus dem Angebot geht außerdem hervor, dass sich Eon für den Fall absichert, dass die britischen Behörden die Fusion der verlustreichen Innogy-Tochter Npower in Großbritannien mit dem Vertrieb des schottischen Versorgers SSE verbieten. Dann könnte Eon Npower an die RWE weiterreichen. Eon ist bereits heute ein großer Spieler auf dem britischen Energiemarkt, wo der Wettbewerb zu den härtesten weltweit gehört.
Eon bietet den Minderheitenaktionären des Konkurrenten Innogy nun auch offiziell 40 Euro je Anteilsschein. Das Unternehmen ließ damit trotz höherer Forderungen von Anlegern und Aktionärsschützern den bei der Bekanntgabe des Milliardendeals im März in Aussicht gestellten Betrag unverändert.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/chg/mgo
(END) Dow Jones Newswires
April 27, 2018 10:47 ET (14:47 GMT)
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