03.03.2008 13:12:00

DAX am Mittag: Kräftig im Minus, MAN und EADS legen deutlich zu

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der deutsche Aktienmarkt weitet seine Verluste zur Tagesmitte hin noch aus. Belastet von negativen Vorgaben aus Übersee und der anhaltenden Dollar-Schwäche verliert der Dax momentan 1,95 Prozent auf 6.616,46 Zähler. Der MDAX fällt gleichzeitig um 1,52 Prozent auf 8.954,91 Zähler zurück.

Gegen den Trend gewinnen Anteilsscheine von MAN über 4 Prozent. Wie zuvor bekannt wurde, hat der MAN-Großaktionär Volkswagen seinen Stimmrechtsanteil an dem schwedischen LKW-Bauer Scania auf 68,6 Prozent erhöht. Die Aktie von Volkswagen liegt mit einem marginalen Abschlag im Handel.

Aufgrund der anhaltenden Spekulationen um mögliche weitere Abschreibungen trennen sich die Anleger hingegen verstärkt von Finanzwerten. Mit einem Minus von 4,7 Prozent liegt die Aktie der Commerzbank auf dem letzten Platz. Dahinter folgen die Deutsche Postbank, die mit Ralf Appel einen neuen Aufsichtsratschef hat, und die HRE. Titel des Stahlkonzerns ThyssenKrupp leiden unter schwachen Sektorenvorgaben aus Japan und geben knapp 3 Prozent ab. Einem Pressebericht zufolge wird Nippon Steel seine Ergebnisprognose verfehlen.

Ungeachtet der derzeitigen Turbulenzen befinden sich EADS im MDAX im Steigflug. Der Luft- und Raumfahrtkonzern und sein US-Partner Northrop Grumman haben von den US-Luftstreitkräften einen milliardenschweren Auftrag erhalten. Insgesamt umfasst der Auftrag 179 Tankflugzeuge und hat ein Volumen von rund 40 Mrd. Dollar. Die EADS-Aktie gewinnt aktuell mehr als 8 Prozent. Titel der IKB rücken ebenfalls um über 8 Prozent vor, obwohl sich das Bieterverfahren um die angeschlagene Mittelstandsbank laut einem Zeitungsbericht schwieriger als zunächst gedacht gestalte. Anteilsscheine von Fraport verlieren ein knappes Prozent. Das heute vorgelegte Zahlenwerk barg keine größeren Überraschungen.

ESCADA gewinnen im SDAX knapp 7 Prozent. Einem Pressebericht zufolge prüft der Finanzinvestor Apax den Einstieg bei dem angeschlagenen Modekonzern.

Unternehmensmeldungen:

Die Deutsche Postbank AG hat einen neuen Aufsichtsratschef. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht, hat der Aufsichtsrat in seiner turnusmäßigen Sitzung den Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Post AG (ISIN DE0005552004/ WKN 555200), Ralf Appel, zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Appel tritt dabei die Nachfolge von Dr. Klaus Zumwinkel an, der sein Mandat abgegeben hatte. Appel sagte mit Blick auf die aktuelle Frage der Konsolidierung des deutschen Bankenmarktes, dass die Postbank über eine im Wettbewerb einzigartige Plattform verfügt: "Wir werden deshalb eine selbstbewusste Rolle in der Konsolidierung des deutschen Bankensektors spielen."

Der Automobilhersteller Volkswagen AG (ISIN DE0007664005/ WKN 766400) gab heute bekannt, dass er mit der Investor AB (ISIN SE0000107419/ WKN 869202) und den Wallenberg Stiftungen eine Einigung über den Erwerb sämtlicher in deren Besitz befindlichen Anteile der Scania AB (ISIN SE0000308272/ WKN 899845) erzielt hat. Unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung werde sich der Stimmrechtsanteil somit von 37,98 auf 68,60 Prozent erhöhen. Der Kapitalanteil werde sich auf 37,73 Prozent (zuvor 20,89 Prozent) belaufen.

Der Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) hat einen Großauftrag aus den USA erhalten. Wie aus einer am Freitagabend veröffentlichten Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht, hat man gemeinsam mit dem US-Rüstungskonzern Northrop Grumman Corp. (ISIN US6668071029/ WKN 851915) von den US-Luftstreitkräften den Zuschlag für die Lieferung von 179 Tankflugzeugen erhalten. Das von Northrop Grumman entwickelte Tankflugzeug KC-30 basiert auf der A330 MRTT (Multi Role Tanker Transport) von EADS. Das Gesamtvolumen des Auftrags wurde auf rund 40 Mrd. Dollar beziffert.

Die Fraport AG (ISIN DE0005773303/ WKN 577330) musste im Jahr 2007 trotz wachsender Umsätze einen Gewinnrückgang ausweisen. Wie der Flughafenbetreiber heute erklärte, kletterten die Umsatzerlöse um rund 9 Prozent. Ferner stiegen das EBITDA und das EBIT leicht. Das Ergebnis nach Steuern sank um gut 6 Prozent. Für 2008 hat der Flughafenbetreiber sein Ziel bekräftigt, das EBITDA weiter steigern zu wollen.

Der Kupferhersteller Norddeutsche Affinerie AG (NA) (ISIN DE0006766504/ WKN 676650) gab am Freitag bekannt, dass die Hauptversammlung der von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagenen Dividende von 1,45 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2006/07 (30. September) zugestimmt hat. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 38 Prozent. Die Ausschüttungssumme beträgt damit 59,3 Mio. Euro.

Das Bieterverfahren um die angeschlagene IKB Deutsche Industriebank AG (ISIN DE0008063306/ WKN 806330) gestaltet sich einem Pressebericht zufolge schwieriger als zunächst gedacht. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, liege die Zahl der Offerten für die durch Engagements auf dem US-Hypothekenmarkt in Schieflage geratene Mittelstandsbank sowie die Höhe der Gebote weit unter den ursprünglichen Erwartungen der staatseigenen Bankengruppe KfW. Noch Mitte Januar war laut dem Bericht von bis zu 40 möglichen Interessenten die Rede gewesen. Nach Informationen der Wirtschaftszeitung, die sich bei ihren Angaben auf Finanzkreise beruft, werde mit sechs bis sieben Bietern gerechnet. Auch die Höhe der Gebote dürfte unterhalb der Erwartungen liegen.

Der Finanzinvestor Apax prüft einem Pressebericht zufolge den Einstieg beim angeschlagenen Modekonzern ESCADA AG (ISIN DE0005692107/ WKN 56921). Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, prüfe der Finanzinvestor derzeit ein Engagement an dem Modehersteller. Unklar blieb zunächst jedoch, ob der Finanzinvestor lediglich eine Minderheitsbeteiligung anstrebe oder aber den Konzern mehrheitlich übernehmen wolle, hieß es.

Erik Hinrich Bischoff hat ein Angebot für eine 100-prozentige Übernahme der Germania Fluggesellschaft durch die im SDAX notierte Billigfluglinie Air Berlin plc (ISIN GB00B128C026/ WKN AB1000) abgelehnt. "Ich werde weder Herrn Hunold noch seiner Firma Air Berlin meine Anteile an der Germania Fluggesellschaft verkaufen", erklärte Bischoff in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung. Der einzige Sohn vom im November 2005 verstorbenen Germania-Gründer Dr. Hinrich Bischoff tritt damit einem Bericht in der aktuellen Ausgabe der "WirtschaftsWoche" entgegen, in der von einer bereits erfolgten Übernahme die Rede ist. (03.03.2008/ac/n/m)

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