Bilanz im Fokus |
27.01.2019 20:16:00
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Darum ist eine RCB-Analyse für die Tesla-Aktie das Zünglein an der Waage
Von "Sector Perform" auf "Underperform"
Das Analysehaus RBC Capital hat das Kursziel der Tesla-Aktie von 290 US-Dollar auf 245 US-Dollar gesenkt und den Anteilsschein auf "Underperform" herabgestuft. Auslöser für diese Entscheidung sei das Zusammenspiel mehrerer unerfreulicher Umstände rund um das von CEO Elon Musk geführte Unternehmen.
Im letzten Jahr musste der E-Autobauer Tesla einige negative Schlagzeilen verarbeiten und mit der schwankenden Zufriedenheit der Anleger kämpfen. Das alles resultierte zwar zunächst in einem guten Geschäftsergebnis im dritten Quartal, förderte jedoch nicht die Vertrauensbildung zu Investoren und vor allem nicht zu den Medien. Wie RBC-Analyst Joseph Spak in einer kürzlich veröffentlichen Studie schrieb, seien die Erwartungen an den E-Autobauer zu hoch und das aktuelle Kursniveau daher viel zu hoch angesetzt.
Auch die Großbank Goldman Sachs zeigt sich weiterhin skeptisch und hatte die Einstufung auf "Sell" und das Kursziel bei 225 US-Dollar belassen.
Die Abstufung durch RBC führte dazu, dass nun in Summe mehr Wall Street-Analysten für "Sell" stimmen als für "Hold" oder "Buy". Laut TipRank.com sind es mittlerweile neun Analysten, die den Verkauf von Tesla-Papieren befürworten, hingegen stimmen noch acht für den Kauf der Aktien und sieben für "Halten".
"Geringere" Gewinne im vierten Quartal
In naher Zukunft könnten weitere Analysten nachziehen und Tesla-Aktien von "Buy" auf "Sell" herabstufen. Alle Augen sind nun auf die bald erscheinenden Geschäftszahlen gerichtet. Am 30. Januar steht die Bilanzveröffentlichung für das vierte Quartal auf der Agenda. Nach Angaben des CEOs Elon Musk dürften diese jedoch nicht so gut ausfallen wie im vorangegangenen Jahresviertel.
Die Nachfrage nach dem günstigen Model 3 in der Basis-Ausführung sind, so Tesla, unter den internen Erwartungen geblieben. Auch die Verkäufe der teureren Varianten seien enttäuschend. Auf dem firmeneigenen Blog schrieb der E-Autobauer, dass daher der Gewinn im vierten Quartal "geringer" ausfallen werde als im dritten.
In der Zukunft dürfte sich auch belastend auswirken, dass die US-Förderung fortschreitend sinken werde und sich somit auch die Margen verringern würden.
Die sinkende Nachfrage nach Teslas Massen-Modell Model 3 ist auch durch die Kunden-Abwanderung zu erklären. Denn diese interessieren sich immer mehr für die Konkurrenz - traditionelle Automobilhersteller wie Porsche oder Audi. Beispielsweise soll die Produktion des rein elektrischen Porsche Taycan verdoppelt werden, wie die "Automobilwoche" berichtete. Künftig sollen daher statt der üblichen 20.000 nun 40.000 Exemplare aus dem Werk rollen. Klaus Zellmer, Porsche-USA-CEO, äußerte sich zu seinen Kunden wie folgt: "Wenn Kunden von anderen Marken kommen, waren es bisher Audi, BMW oder Mercedes. Jetzt ist es Tesla."
Mit der steigenden Konkurrenz durch bereits etablierte Autohersteller dürfte auch der Preisdruck auf Tesla weiter steigen. Deshalb dürften sich Investoren zunächst in Deckung üben und mit Spannung auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen Ende Januar schauen.
Redaktion finanzen.at
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