Beteiligung versilbert |
26.04.2021 22:14:00
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Coinbase-Aktie: Coinbase-CEO macht am ersten Handelstag Kasse
• Coinbase-Direktplatzierung macht Aktienhandel für Insider möglich
• CEO Brian Armstrong und weitere Unterstützer versilbern ihr Engagement
Das Coinbase-IPO liegt mittlerweile eine Woche zurück und kann getrost als voller Erfolg für den Krypto-Handelsplatz verstanden werden. Während der Referenzpreis für eine Coinbase-Aktie von auf 250 US-Dollar festgesetzt wurde, lag die Erstnotiz mit 381 US-Dollar über 50 Prozent darüber. Im Hoch schaffte es der Anteilsschein von Coinbase gar auf 429,54 US-Dollar zu steigen, bis zum Handelsschluss verblieb immerhin noch ein sattes Plus von 31 Prozent auf 328,28 US-Dollar.
Coinbase - per Direktplatzierung an die Börse
Dadurch, dass Coinbase sich dazu entschloss, per Direktplatzierung an die Börse zu kommen, hatten Unternehmensinsider zugleich die Möglichkeit ihre Anteile zu versilbern. Im Gegensatz zu einem klassischen IPO wurden nämlich keine neuen Aktien ausgegeben, sondern vielmehr die bestehenden Anteilsscheine durch besagte Insider in Umlauf gebracht. Wie durch die bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Formulare nun öffentlich wurde, haben mehrere Coinbase-Anteilseigner diese Chance in großem Umfang genutzt - so auch Coinbase-CEO Brian Armstrong.
Coinbase-CEO macht bei IPO Kasse
Der Mitgründer des Handelsplatzes für Digitalwährungen veräußerte insgesamt 749.999 Aktien in drei Teilen zu Kursen zwischen 381 und 410,40 US-Dollar und verdiente damit 291,8 Millionen US-Dollar, wie aus dem SEC-Formular 4 ersichtlich ist. Dies dürften nach Schätzungen von Yahoo Finance rund 1,5 Prozent seines gesamten Anteils an dem Krypto-Unternehmen entsprechen. Der Chef des Börsenneulings ist jedoch bei weitem nicht der einzige, der die Gunst der Stunde nutzte und ordentlich Kasse machte. Coinbase-Mitgründer Fred Ehrsam veräußerte insgesamt 298.798 A-Aktien des Krypto-Unternehmens und nahm dabei 111,96 Millionen US-Dollar ein.
Weitere Investoren nutzen die Gunst der Stunde
Auch Großinvestor Fred Wilson konnte mithilfe der Direktplatzierung von Coinbase satte Gewinne einfahren. Wie aus dem SEC-Formular hervorgeht, hält Wilson mindestens 10 Prozent der Coinbase-Aktien. Er trennte sich im Rahmen des Börsendebüts insgesamt von 4,7 Millionen Aktien und machte damit 1,82 Milliarden US-Dollar. Damit jedoch nicht genug. Denn auch Wilsons Venture Capital-Unternehmen Union Square Ventures ist mit über 10 Prozent an der Krypto-Börse beteiligt und hat ebenfalls 4,7 Millionen Coinnbase-Anteilsscheine versilbert und damit noch einmal 1,82 Milliarden US-Dollar eingenommen. Wilson hat den Coinbase-IPO damit maßgeblich mitgesteuert. Mehr als zwei Drittel aller Aktien, die an dem Börsenauftakt verkauft wurden und damit insgesamt 5 Milliarden US-Dollar ausmachten, gingen auf die Kappe von dem Unternehmer und seiner Firma.
Einen weiteren wichtigen Akteur der Direktplatzierung stellt Marc Andreessen dar. Er gehört ebenfalls zu den Anteilseignern, die mehr als 10 Prozent an Coinbase halten und ist darüber hinaus auch Mitglied des Board of Directors des Krypto-Unternehmens. Andreessen war mit seiner Venture Capital-Firma Andreessen Horowitz der wichtigste Unterstützer der Handelsplattform seit dessen Gründung, weshalb es wenig verwundert, dass auch er das Coinbase-IPO nutzte, um sein frühes Investment zu versilbern. Insgesamt veräußerten der Unternehmer, seine Firma sowie zwei weitere ihm zugehörige Entitäten 1,18 Millionen Aktien und verdienten damit 449,2 Millionen US-Dollar, wie die zugehörigen SEC-Formulare zeigen.
Neben Andreessen nutzten auch weitere führende Coinbase-Mitstreiter das IPO, um ihre Anteilsscheine in Umlauf zu bringen. Coinbase-CFO Alesia Haas erstand zunächst über die Umwandlung von Derivaten 250.500 Coinbase A-Aktien, die sie dann wiederum für 97,59 Millionen US-Dollar veräußerte. Ähnlich verhielt es sich mit Chief Accounting Officer Jennifer Jones, die erst 100.000 Aktien mithilfe von Derivaten erhielt und diese dann für 42,6 Millionen US-Dollar auf den Markt warf. Als letztes soll noch Coinbase-Präsidentin und COO Emilie Choi erwähnt werden, die über die Umwandlung von Derivaten laut SEC-Formular 551.629 Coinbase-Aktien erwarb und insgesamt 602.158 Aktien verkaufte und damit 210,05 Millionen US-Dollar einnahm.
Das macht die Coinbase-Aktie seit dem Börsendebüt
Seitdem der erste Hype um Coinbase mittlerweile etwas abgeflaut ist, hat sich die Aktie bei einem Niveau von 293,45 US-Dollar eingependelt (Schlusskurs vom 22. April 2021). Wie die Einschätzungen der von FactSet befragten Analysten jedoch zeigen, dürfte dem Anteilsschein eine glänzende Zukunft bevorstehen. Von den insgesamt fünf Analysten erreicht die Coinbase-Aktie viermal ein Buy- und einmal ein Overweight-Votum. Auch zu dem mittleren Kursziel von 520,80 US-Dollar hat der Anteilsschein aktuell noch 77,47 Prozent Luft nach oben. Nun bleibt nur abzuwarten, ob der Krypto-Handelsplatz dieser Einschätzung auch gerecht werden kann.
Martina Köhler/ Redaktion finanzen.at
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