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09.02.2011 20:03:25

Börsen in Europa-Schluss: Schwacher Handel, Reckitt Benckiser und Peugeot im Fokus

Paris (aktiencheck.de AG) - Die wichtigsten Europäischen Börsen zeigten sich im Mittwochhandel etwas schwächer. Dabei belasteten u.a. Gerüchte, wonach Bundesbankpräsident Axel Weber zurücktreten könnte. Die Anhörung des Fed-Präsidenten Bernanke vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses brachte ebenfalls keine bessere Stimmung. Der Dow Jones EURO STOXX 50 verlor 0,36 Prozent auf 3.031,62 Punkte. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 gab indes um 0,66 Prozent nach auf 2.720,56 Zähler. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 verschlechterte sich um 0,43 Prozent auf 731,75 Stellen. Die europäischen Länderbörsen gaben leicht nach.

Der ifo-Indikator für das Wirtschaftsklima im Euroraum ist im ersten Quartal 2011 nach Angaben des ifo Institut für Wirtschaftsforschung deutlich angezogen. So stieg der Geschäftsklimaindex auf 116,8 Punkte. Im Vorquartal hatte der Index nur bei 107,5 Zählern und im Vorjahresquartal bei 101,3 Punkten gelegen. Damit hat sich das ifo Wirtschaftsklima für den Euroraum zum achten Mal in Folge verbessert. Der ifo Indikator kletterte zudem erstmals seit Ende 2007 wieder über seinen langfristigen Durchschnitt. Im Einzelnen verbesserte sich der Index zur Lagebeurteilung auf 142,7 Punkte, nach 131,5 Punkten im vierten Quartal 2010. Daneben wuchs der Erwartungs-Index auf 101,6 Punkte, nach zuvor 93,4 Punkten.

In Frankreich verbilligten sich die Aktien von Peugeot als Schlusslicht im CAC 40 um 4,5 Prozent. Der Automobilkonzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn nach einem Vorjahresverlust erwirtschaftet. Zurückzuführen war dies auf die erfolgreiche Einführung neuer Modelle, hinzugewonnene Marktanteile und eine weltweit stärkere Nachfrage. Dabei habe man auch von einer Absatzerholung in den Emerging Markets profitiert. Der Nettogewinn belief sich demnach auf 1,13 Mrd. Euro, im Vergleich zu einem Verlust von 1,16 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2009. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 970 Mio. Euro ausgegangen. Der Umsatz wuchs um 15,8 Prozent auf 56,06 Mrd. Euro. Angesichts der jüngsten Ergebnisse erhöhte der Konzern sein Einsparziel für den Zeitraum 2010 bis 2012 um 400 Mio. Euro auf 3,7 Mrd. Euro. Die Anteilsscheine des Konkurrenten Renault fahren heute mit einem Abschlag von 1,8 Prozent ebenfalls hinterher. Ferner verloren Sanofi-Aventis 1,6 Prozent an Wert. Der Pharmakonzern musste im vierten Quartal 2010 einen Ergebnisrückgang ausweisen. Zudem enttäuschte der Ausblick. So erhöhten sich die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,5 Prozent auf 7,40 Mrd. Euro. Bei konstanten Wechselkursen bedeutet dies hingegen ein Minus von 5,9 Prozent. Ferner sank der Nettogewinn um 0,3 Prozent auf 1,84 Mrd. Euro bzw. 1,41 Euro pro Aktie. Bereinigt um Währungseffekte fiel das Quartalsergebnis damit um 9,7 Prozent unter das entsprechende Vorjahresniveau. Für das laufende Jahr 2011 erwartet der Konzern wegen der zunehmenden Generika-Konkurrenz einen Rückgang des Ergebnisses pro Aktie vor Sonderposten um 5 bis 10 Prozent (bei konstanten Wechselkursen). An der Indexspitze legten SUEZ ENVIRONNEMENT (SUEZ Environnement Actions Port EO4) um 4,4 Prozent zu. Der Wasserkonzern konnte im abgelaufenen Fiskaljahr dank der starken operativen Entwicklung im Kernmarkt Europa einen deutlichen Umsatzanstieg ausweisen. So lag der Umsatz im Berichtszeitraum mit 13,87 Mrd. Euro über dem Vorjahreswert von 12,30 Mrd. Euro. Der Nettogewinn verbesserte sich auf 565 Mio. Euro, nach 403 Mio. Euro im Vorjahr.

Das britische Handelsbilanzdefizit hat sich im Dezember 2010 nach Angaben von National Statistics vergrößert. So erhöhte sich das Defizit auf 9,2 Mrd. Britische Pfund (GBP), nachdem für November ein Passivsaldo von 8,5 Mrd. GBP gemeldet worden war. In der Handels- und Dienstleistungsbilanz stieg das Defizit auf 4,8 Mrd. GBP, nach zuvor 3,9 Mrd. GBP. Reckitt Benckiser (Reckitt Benckiser Group) gaben als drittschwächster Wert im FTSE 100 um 5,1 Prozent nach. Der Reinigungsmittelhersteller musste im vierten Quartal aufgrund von Einmalbelastungen einen Gewinnrückgang hinnehmen, konnte das Ergebnis auf bereinigter Basis jedoch verbessern. So lag der Umsatz mit 2,28 Mrd. Britische Pfund (GBP) über dem Vorjahreswert von 2,06 Mrd. GBP. Bereinigt um Einmaleffekte lag das EBIT mit 703 Mio. GBP über dem Vorjahreswert von 605 Mio. GBP. Unter dem Strich wurde ein Nettogewinn von 414 Mio. GBP verzeichnet, nach 448 Mio. GBP im Vorjahresquartal. Der bereinigt Nettogewinn lag bei 507 Mio. GBP (Vorjahresquartal: 448 Mio. GBP). Die größten Verluste musste International Power (-21,5 Prozent) verbuchen. Die Aktien des Börsenbetreibers London Stock Exchange legten im breiten Markt um 3,1 Prozent zu. Das Unternehmen hat heute überraschend die Übernahme des kanadischen Börsenbetreibers TMX Group (IISN CA87261X1087/ WKN A0Q4PD) angekündigt. An der Indexspitze legten GKN um 2,7 Prozent zu.

In der Schweiz rückten Syngenta als bester Wert im SMI um 4,5 Prozent vor. Der Agrochemiekonzern konnte 2010 trotz eines leichten Gewinnrückgangs die Erwartungen übertreffen. Der Umsatz lag mit 11,64 Mrd. US-Dollar um 6 Prozent (währungsbereinigt: 4 Prozent) über dem Vorjahreswert von 10,99 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn verringerte sich um 1 Prozent auf 1,40 Mrd. US-Dollar. Das EBITDA konnte jedoch um 3 Prozent auf 2,51 Mrd. US-Dollar gesteigert werden. ABB gewannen 0,4 Prozent an Wert. Der Energie- und Automationstechnikkonzern hat einen Auftrag im Wert von mehr als 37 Mio. Euro für die Lieferung der kompletten Energie- und Antriebssysteme von zwei neuen Kreuzfahrtschiffen erhalten. Am Indexende verbilligten sich die Anteilsscheine von Julius Baer um 2,6 Prozent.

Statoil (Statoil ASA) legte ebenfalls seine Zahlen für das vierte Quartal vor. Der Öl- und Erdgaskonzern konnte den Nettogewinn von 7,1 Mrd. Norwegischen Kronen (NOK) auf 9,7 Mrd. NOK steigern. Der Konzernumsatz lag mit 143,3 Mrd. NOK über dem Vorjahreswert von 124,4 Mrd. NOK. Die Aktie verlor 5,5 Prozent an Wert.

Positiv wurde der Quartalsausweis von Vestas Wind Systems aufgenommen. Der Windanlagenhersteller konnte im abgelaufenen Fiskaljahr mit einem deutlichen Gewinnanstieg aufwarten und zeigt sich für das laufende Fiskaljahr weiterhin optimistisch. So lag der Umsatz im Berichtszeitraum mit 6,92 Mrd. Euro über dem Vorjahreswert von 5,08 Mrd. Euro. Unter dem Strich erreichte man beim Nettogewinn einen Anstieg auf 156 Mio. Euro, nach 125 Mio. Euro im Vorjahr. Der Titel rückte um 3,1 Prozent vor.

Dow Jones EURO STOXX 50: 3.031,62 (-0,36 Prozent) Dow Jones STOXX 50: 2.720,56 (-0,66 Prozent) EURONEXT 100: 731,75 (-0,43 Prozent) FTSE 100 (London): 6.052,29 (-0,64 Prozent) CAC40 (Paris): 4.090,74 (-0,43 Prozent) MIB (Mailand): 22.683,46 (-0,22 Prozent) IBEX 35 (Madrid): 10.935,60 (-0,27 Prozent) SMI (Zürich): 6.631,64 (-0,11 Prozent) ATX (Wien): 2.983,82 (-0,23 Prozent) (09.02.2011/ac/n/m)

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