NASDAQ 100
Geändert am: 15.09.2023 22:10:00
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Großer Verfallstag: US-Börsen schließen tiefer -- ATX letztlich im Minus -- DAX legt vor dem Wochenende zu -- Asiens Börsen zum Handelsende uneins
AUSTRIA
Am heimische Aktienmarkt ging es am Freitagnachmittag abwärts.
Der ATX zeigte sich kurz nach Handelsbeginn noch fester, konnte im Verlauf seine Gewinne jedoch nicht halten und rutschte unter die Nulllinie. Er ging 0,22 Prozent tiefer bei 3.182,55 Punkten ins Wochenende.
Am sogenannten "Hexensabbat" liefen an den Terminbörsen Futures und Optionen auf Indizes und einzelne Aktien aus. Daher kam es mitunter zu stärkeren Kursschwankungen, weil größere Marktakteure die Kurse in die von ihnen gewünschte Richtung beeinflussen wollen. Der ATX-Verfall zu Mittag sorgte für eine Stabilisierung der Verlaufsgewinne. Knapp vor Mittag hatte der ATX sich etwas nach unten bewegt und einen Teil der Vormittagsgewinne eingebüßt, kletterte dann aber wieder auf das Niveau vom Eröffnungshandel. Zu Sitzungsschluss war es dann bei einzelnen Aktien noch zu größeren Abschlägen kommen.
Zudem wirkte die EZB-Zinserhöhung vom Vortag nach. "Die Aussicht darauf, dass der Zinserhöhungszyklus in der Eurozone womöglich beendet ist, hat die Stimmung am Aktienmarkt verbessert", schrieben die Experten der Helaba zur allgemeinen Marktlage. Im Kampf gegen die Inflation hatte die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen am Donnerstag das zehnte Mal in Serie angehoben. Zugleich signalisierte die EZB aber, dass der Zinsgipfel im Euroraum erreicht sein könnte, und dies goutierten die Aktienanleger.
Bei den heimischen Einzelwerten standen die Lenzing-Aktien im Fokus. Der österreichische Textilfaserhersteller musste die Gewinnprognose für 2023 deutlich reduzieren, die Aktie sackte ab.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt waren am Freitag Gewinne zu sehen.
Der DAX legte schon zu Handelsbeginn zu und bewegte sich auch im Anschluss klar in der Gewinnzone. Zur Schlussglocke vor dem Wochenende stand ein Gewinn von 0,56 Prozent auf 15.893,53 Punkte an der Tafel.
Zum großen Verfallstag an den Terminbörsen war am deutschen Aktienmarkt ein Aufschwung zu sehen. Mit dem sich anbahnenden Ende des Zinserhöhungszyklus in Europa schöpften die Anleger neuen Mut. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Aktienmärkten in Europa und hierzulande tags zuvor frischen Schwung eingehaucht. Der DAX war auf Wochensicht ins Plus gedreht: Die Notenbanker hatten zwar in ihrer mit äußerster Spannung erwarteten Sitzung den Leitzins noch einmal um 0,25 Prozent hochgesetzt; nach damit zehn Leitzinserhöhungen in Folge dürfte der straffe Anhebungskurs nach Einschätzung von Experten aber ein Ende gefunden haben.
In der kommenden Woche entscheidet nun die US-Notenbank Fed über ihren Leitzins. Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, ging davon aus, dass anders als in Europa die US-Währungshüter den Leitzins beibehalten - der im Vergleich aber auch bereits höher liegt. "Die Inflation und der Arbeitsmarkt bewegen sich aus der Sicht der Fed in die richtige Richtung, daher dürften weitere Zinsanhebungen nicht notwendig sein", schrieb Krämer. Er erwarte in einer "nicht allzu fernen Zukunft" erste Zinssenkungen in den USA.
Starke US-Einzelhandelsumsätze hatten gezeigt, wie robust der Konsum auch bei hoher Inflation geblieben ist. Auch aus China gab es positive Konjunkturdaten. Dort legte der Einzelhandelsumsatz und die Industrieproduktion stärker als erwartet zu. Das machte Hoffnung, dass die Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung wirken. Auch in den USA war die Konjunkturagenda gut gefüllt.
WALL STREET
Nach den Vortagesaufschlägen zeigte sich die Wall Street am Freitag tiefer.
Der Dow Jones Index gab bis zum Handelsschluss um 0,83 Prozent auf 34.618,24 Punkte nach. Er war zunächst kaum verändert in den Handel gegangen, hatte dann im Verlauf aber klar nachgegeben. Der NASDAQ Composite schloss mit einem Minus von 1,56 Prozent bei 13.708,33 Punkten, nachdem er bereits etwas schwächer eröffnet hatte. Anschließend fiel er immer tiefer.
Im Laufe des Freitagshandels rutschten die US-Aktienmärkte immer tiefer in negatives Terrain. Der Streik in der US-Autoindustrie werde als Bedrohung der heimischen Wirtschaft wahrgenommen, hieß es aus dem Handel.
Aktuelle US-Wirtschaftsdaten enthielten Licht und Schatten. Etwas belastend wirkten weiter steigende Renditen am Anleihemarkt. Ein wenig Rückenwind kam indessen von Konjunkturdaten aus China. Dort hatte sich die Industrieproduktion zuletzt besser entwickelt als erwartet, und auch die Einzelhandelsumsätze waren stärker gestiegen als gedacht.
Konjunkturseitig war in den USA die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York im September stärker als erwartet gestiegen und hat den Sprung in die positive Zone geschafft. Der Empire State Manufacturing Index erhöhte sich auf plus 1,9 Punkte von minus 19,0 im Vormonat. Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf minus 10,0 prognostiziert. Die Importpreise waren indessen im August um 0,5 Prozent gestiegen und damit etwas stärker als mit 0,3 Prozent von Ökonomen prognostiziert. Und die Industrieproduktion hat sich im August stärker als erwartet erhöht, wie auch die Kapazitätsauslastung. Die Verbraucherstimmung hat sich derweil im September überraschend deutlich eingetrübt, wie der entsprechende Index der Uni Michigan zeigte. Die Daten werden derzeit wegen der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der Fed besonders beachtet.
ASIEN
Die Börsen in Fernost zeigten sich am Freitag uneins.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei um 1,10 Prozent stärker bei 33.533,09 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite bis zum Handelsende hingegen 0,28 Prozent auf 3.117,74 Einheiten. In Hongkong ging der Hang Seng bei 18.182,89 Einheiten um 0,75 Prozent fester ins Wochenende.
Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte legten am Freitag überwiegend zu. Für gute Stimmung sorgten die jüngsten Gewinne an den amerikanischen Börsen, welche vor dem kommende Woche anstehenden US-Zinsentscheid heimischen Inflationsdaten trotzten, der erfolgreiche Börsengang des Chipdesigners Arm in New York und weitere wirtschaftliche Stimulierungsmaßnahmen in China. Letztere verfehlten allerdings ausgerechnet an den heimischen Handelsplätzen ihre Wirkung, da sie von durchwachsenen Konjunkturdaten überschattet wurden.
Im August haben sich sowohl der chinesische Einzelhandelsumsatz als auch die Industrieproduktion überraschend deutlich belebt - dank der jüngsten Maßnahmen der Notenbank und Regierung sowie des Reisebooms im Sommer. Weiter deutlich gesunken sind dagegen die Investitionen im zuletzt mit Problemen kämpfenden Immobiliensektor.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 399,16 | 0,34% | |
TecDAX | 3 548,94 | -0,09% | |
Dow Jones | 44 148,56 | -0,22% | |
NASDAQ Comp. | 20 034,89 | 1,77% | |
NASDAQ 100 | 21 763,98 | 1,85% | |
NIKKEI 225 | 39 372,23 | 0,01% | |
Hang Seng | 20 155,05 | -0,77% | |
ATX | 3 626,79 | -0,04% | |
Shanghai Composite | 3 432,49 | 0,29% |