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Weitere Länder betroffen? 13.05.2019 15:06:43

Bayer schließt Existenz von Kritiker-Listen in Deutschland nicht aus

Bayer schließt Existenz von Kritiker-Listen in Deutschland nicht aus

Er gehe "fest davon aus, dass weitere Länder in Europa betroffen sind", sagte Matthias Berninger, der bei Bayer die interne Untersuchung des Falls verantwortet, in einer Telefonkonferenz am Montag. Der Vertrag von Monsanto mit der PR-Agentur Fleishman Hillard habe sich EU-weit erstreckt.

Bayer hat am Sonntag externe und interne Untersuchungen der am Freitag aufgekommenen Vorwürfe angekündigt, ob und inwiefern die 2016 im Auftrag von Monsanto erstellten Listen mit Stakeholdern des Unternehmens gegen ethische Grundsätze und Gesetze verstoßen haben. Mittlerweile ermittelt in diesem Zusammenhang auch die französische Staatsanwaltschaft. Berninger bekräftigte, diese Ermittlungen "vollumfänglich" zu unterstützen.

Die externe Untersuchung wird von einer Anwaltskanzlei übernommen, deren Namen Berninger am Montag noch nicht nennen konnte. Er sagte, er habe am Freitag von dem Thema erfahren und unmittelbar danach mit der Aufarbeitung begonnen. Die Zusammenarbeit mit Fleishman Hillard liege derzeit auf Eis.

Berninger ist Leiter des neu geschaffenen Bereichs Public Affairs und Nachhaltigkeit. Der ehemalige Grünen-Politiker, der von 2001 bis 2005 Staatssekretär beim Bundesminsterium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft war, hat im Januar bei Bayer angefangen.

Bayer hatte sich in seiner Mitteilung am Sonntag entschuldigt. "Dies ist nicht die Art, wie Bayer den Dialog mit unterschiedlichen Interessengruppen und der Gesellschaft suchen würde", teilte der Konzern mit.

Bayer hat sich mit der Monsanto-Übernahme große Risiken eingehandelt, vor allem in den USA. Der Kurs der Bayer-Aktie ist massiv eingebrochen, weil in den USA tausende Krebskranke wegen des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat Klage eingereicht haben. Aufgrund der unkalkulierbaren Monsanto-Risiken haben die Aktionäre Konzernchef Werner Baumann auf der Hauptversammlung Ende April die Entlastung verweigert.

FRANKFURT (Dow Jones)

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