Starkes Agrargeschäft |
10.05.2022 18:04:00
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Bayer-Aktie weit im Plus: Bayer übertrifft im ersten Quartal die Erwartungen
Getrieben wurde das Ergebnis von erheblichen Preis- und Absatzsteigerungen bei Crop Science, vor allem im Geschäft mit Unkrautvernichtern. Hier kletterte das Ergebnis um fast 50 Prozent. Im Pharmageschäft führten höhere Investitionen in Marketing sowie Forschung- und Entwicklung dagegen zu einem Rückgang des Gewinns um 7,3 Prozent. Consumer Health, der Bereich mit verschreibungsfreien Medikamenten und Gesundheitsprodukten, profitierte von einer Erholung der Kategorie Allergie und Erkältung.
Unter dem Strich stand ein Konzernergebnis von knapp 3,3 Milliarden Euro - ein Plus von 57,5 Prozent. Der Umsatz kletterte auf vergleichbarer Basis um 14,3 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro. Die Prognose bestätigte Bayer. "Für den weiteren Jahresverlauf sind wir trotz der hohen Unsicherheit, unter anderem in Bezug auf die Stabilität der Lieferketten und der Energieversorgung, zuversichtlich", sagte Vorstandschef Werner Baumann.
So reagiert die Bayer-Aktie
Anleger haben bei Bayer am Dienstag nach guten Zahlen erst mit Verzögerung beherzt zugegriffen. Ein überraschend starkes Wachstum zum Jahresstart konnte sie am Morgen nur bedingt überzeugen, zeitweise standen die Aktien sogar im Minus. Erst nach dem Mittag nahm der Kurs via XETRA in einem allgemein anziehenden Marktumfeld Fahrt auf. Zum Handelsshcluss legte der Kurs um 5,4 Prozent zu auf 61,89 Euro. Der DAX hatte sein Plus zeitgleich auf 1,15 Prozent ausgebaut.
Der Agrarchemie- und Pharmakonzern sieht sich vor allem dank eines guten Agrargeschäfts auf Kurs zu den Jahreszielen. Der Bedarf von Landwirten für Mittel gegen Unkräuter und Pilze lieferte im vergangenen Quartal viel Schwung. Es übertraf die Erwartungen von Analysten. "Für den weiteren Jahresverlauf sind wir trotz der hohen Unsicherheit, unter anderem in Bezug auf die Stabilität der Lieferketten und der Energieversorgung, zuversichtlich", hieß es von Konzernchef Werner Baumann.
Analyst Richard Vosser von der US-Großbank JPMorgan lobte das erste Quartal als "sehr stark". Er hatte in einer ersten Reaktion aber dennoch nur mit einer verhaltenen Reaktion der Anleger gerechnet. Trotz der positiven Überraschungen dürften die diesjährigen Konsensschätzungen nur im begrenzten Rahmen steigen, glaubte er. Der Experte verwies dabei auf den Ausblick, der bei den Währungseffekten konservativ sei.
Ein Analyst der Investmentbank Goldman Sachs dagegen äußerte sich etwas optimistischer: Keyur Parekh urteilte angesichts des über den Erwartungen liegenden Quartals, dass beim Ausblick die Chancen nach oben eher größer würden als die Gefahren nach unten. Wie andere Experten lobte auch er, dass die Schwäche im Pharmageschäft überlagert wurde von der Agrarsparte und dem Geschäft mit rezeptfreien Mitteln.
Bayer selbst untermauerte später die Ansicht von Parekh. In einer Telefonkonferenz mit Analysten am frühen Nachmittag betonte die Unternehmensführung, dass beim Ausblick die vielen konjunkturellen Unwägbarkeiten für die kommenden Monate eine Rolle spielten. Sollte das Umfeld bleiben, wie es derzeit sei, würde es sehr gut aussehen. Gleichzeitig mit den Aussagen nahm auch der Aktienkurs Fahrt auf.
Der Kursverlauf von Bayer bekam damit wieder etwas Schwung nach zwei schwachen Monaten. Seit dem März-Tief in der Frühphase des Ukraine-Kriegs hatten die Papiere einige Wochen unter anderem von positiven Nachrichten zur Medikamentenpipeline profitiert. Weite Teile der dabei erzielten Kursgewinne verpufften aber wieder. Vom höchsten Niveau seit 2020, das vor vier Wochen bei knapp 68 Euro erreicht wurde, war der Kurs im Tief am Dienstag um fast 15 Prozent abgesackt. Im Vorjahresvergleich bleibt die Aktie aber komfortabel im Plus: Durch die positive Kursentwicklung am Nachmittag ist der Jahresgewinn wieder auf 30 Prozent angewachsen.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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