Pharmageschäft legt zu |
14.05.2024 17:56:00
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Bayer-Aktie dennoch schwächer: Bayer zum Jahresauftakt mit besserem Ergebnis als erwartet
Im Segment Crop Science fiel der Gewinn 12,8 Prozent schwächer aus als im Vorjahr. Die Pharma-Sparte verdiente dagegen 8,0 Prozent mehr, im Segment Consumer Health ging das Ergebnis um 12,7 Prozent zurück.
Das Konzernergebnis ging um 8,2 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz sank um 4,3 Prozent auf knapp 13,8 Milliarden Euro. Hier wirkten sich Währungseffekte mit 525 Millionen Euro negativ aus. Analysten hatten im Schnitt 1,73 Milliarden Euro Nettogewinn und knapp 14,1 Milliarden Euro Umsatz prognostiziert.
Die um Währungseffekte bereinigte Jahresprognose bekräftigte Bayer. Die steigende Belastung von der Währungsseite führt allerdings dazu, dass sich der Ausblick für das bereinigte EBITDA gegenüber der Stichtagsbetrachtung zum 31. Dezember 2023 von 10,4 Milliarden bis 11,0 Milliarden Euro auf 10,2 Milliarden bis 10,8 Milliarden Euro reduziert.
Bayer will in diesem Jahr nachhaltig 500 Millionen Euro einsparen
Bayer-Vorstandschef Bill Anderson erwartet im Zuge der Einführung des neuen Organisationsmodells Dynamic Shared Ownership für 2024 nachhaltige Kosteneinsparungen von 500 Millionen Euro. "Allein im ersten Quartal haben wir 1.500 Stellen abgebaut, rund zwei Drittel davon auf Management-Ebenen", sagte Anderson laut Redetext in der Telefonpressekonferenz zu den Ergebnissen im ersten Quartal.
Der Manager hat eine von manchen Investoren geforderte Zerschlagung des Konzerns vorerst abgelehnt und will Bayer in den nächsten Jahren zunächst mit Hilfe von kleineren und selbstverantwortlicheren Teams agiler und profitabler machen. Bis 2026 sollen so insgesamt dauerhaft 2 Milliarden Euro eingespart werden.
Bei Crop Science arbeiten bisher mehr als 250 Teams nach Dynamic Shared Ownership, bei Pharmaceuticals seien es mehr als 180 Teams, bei Consumer Health 90 Teams. "Von Quartal zu Quartal werden wir uns darauf konzentrieren, Bayer konsequent auf eine bessere Performance auszurichten", sagte Anderson.
Bayer-CEO: Unbegründete Angriffe von US-Prozessindustrie müssen aufhören
Bayer-Vorstandschef Bill Anderson sucht im Zusammenhang mit der noch immer steigenden Zahl von Glyphosat-Schadensersatzklagen in den USA "nach neuen Wegen, um dieser Bedrohung für unseren Betrieb zu begegnen", wie er in einer Telefonpressekonferenz zu den Erstquartalszahlen sagte. Anderson wollte sich allerdings nicht zu der Frage äußern, ob es für Bayer eine Option sei, die Risiken an eine Tochtergesellschaft auszulagern und diese dann in die Insolvenz zu schicken. Das Handelsblatt hatte kürzlich berichtet, Bayer prüfe genau dies mit Rechtsberatern.
"Die unbegründeten Angriffe auf unser Unternehmen durch die Prozessindustrie müssen aufhören, und wir prüfen jede mögliche Alternative", sagte Anderson in der Telefonpressekonferenz zu entsprechenden Nachfragen.
Bayer ist es bisher trotz Vergleichen in den vergangenen nicht gelungen, einen Deckel auf das Glyphosat-Rechtsrisiko zu legen. Die Zahl der insgesamt erhobenen Glyphosat-Ansprüche war von Ende Januar bis zum 23. April um etwa 3.000 auf etwa 170.000 gestiegen.
Anderson machte deutlich, dass es Bayer auch um den Schutz seiner Krebstherapien oder Therapien zur Behandlung von Parkinson vor der US-Prozessindustrie geht.
Bayer-Aktien drehen ins Plus
Zuletzt stark erholte Aktien von Bayer haben sich am Dienstag nach Quartalszahlen schwergetan. Zweimal drehten die Papiere der Leverkusener an ihrer 100-Tage-Linie ab und büßten leicht ein. Seit Mitte April hatten sie zuletzt bis zu 18 Prozent gewonnen, die Bodenbildung auf dem tiefsten Niveau seit 2005 nimmt Form an. Letztlich verloren die Papiere 0,54 Prozent auf 29,22 Euro.
Analyst Falko Friedrichs von der Deutschen Bank sieht trotz recht gutem Jahresstart etwas Korrekturbedarf für die Markterwartungen. Denn der Gegenwind von der Währungsseite blase stärker als gedacht, so der Experte. Zudem habe sich die Schuldenlast etwas vergrößert und die Ergebnisse im kleineren Bereich mit Consumer Health (Hautschutz und -pflege, Nahrungsergänzung, Schmerzbehandlung) böten etwas Anlass zur Sorge.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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