28.09.2012 14:59:52

Attac: Österreichs Banken spekulieren mit Hunger in der Welt

Die kapitalismuskritische Plattform Attac sowie Global 2000 und die Organisation Friends of the Earth (FoE) werfen den österreichischen Banken - allen voran Raiffeisen - vor, sich an Spekulationen mit Nahrungsmitteln zu beteiligen und dadurch den Hunger in der Welt zu verschärfen.

Raiffeisen habe sich noch immer nicht komplett aus den Spekulationen mit Lebensmitteln zurückgezogen, sagte Anne van Schaik von FoE. Auch unterstütze Raiffeisen zahlreiche Unternehmen, die Probleme mit lokalen Gemeinschaften verursachen und des Landraubs beschuldigt würden, so der Vorwurf der Globalisierungsgegner.

Auch der UniCredit Bank Austria, der Volksbanken AG und der Erste Bank werden Lebensmittel-Spekulationen vorgeworfen. Dadurch würden sie dazu beitragen, die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe zu treiben. "Wir glauben, dass Spekulationen auf den Nahrungsmittelmärkten nichts verloren haben", sagte Karin Küblböck von Attac Österreich. Es gebe sowohl in den USA als auch in der EU Bestrebungen, die Finanzmärkte stärker zu regulieren, allerdings versuche die Lobby der Finanzindustrie, die Regulierungen möglichst zu verwässern.

Attac kritisiert die am Mittwoch im Ausschuss Wirtschaft und Währung (ECON) des Europäischen Parlaments abgestimmte Richtlinie zur Regulierung von Wertpapiermärkten (MiFID) als unzureichend und fordert, den unkontrollierten außerbörslichen Handel ("over the counter", OTC) mit Derivaten generell zu verbieten. An den Börsen müssen sowohl Derivate selbst als auch deren Händler einer Zulassungspflicht und Positionslimits unterworfen werden. Lizenzen für den Handel mit agrarischen Rohstoffen sollen nur an jene Akteure vergeben werden, die mit dem physischen Grundgeschäft unmittelbar befasst sind. Der Eigenhandel der Banken mit Rohstoffderivaten müsste untersagt werden, so die Forderung.

Nach Darstellung der besonders angegriffenen RZB-Gruppe gehen alle erhobenen Vorwürfe ins Leere. Raiffeisen Capital Management (RCM) biete mit dem "Raiffeisen-Active-Commodities" einen Rohstoff-Fonds an, der kein spekulatives, sondern ein Langfrist-Investment darstelle, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Der Anteil dieses Fonds stelle überdies nur rund 0,11 Prozent der Assets under Management dar. Nur "in verschwindend geringem Ausmaß" habe die Raiffeisen Centrobank (RCB) Produkte auf den Markt gebracht, die unter anderem auch der Absicherung von Agrarrohstoffpreisen dienten und die deshalb auf Futures von Soft Commodities (Nahrungsmittel) basierten. Zu Unternehmen, die etwa in Landraub involviert seien, habe die RZB-Gruppe keine Kundenbeziehungen.

(Schluss) ivn/snu

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