Gute Dividendenrenditen |
04.05.2022 23:00:00
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Anlage-Experte: Wie die Dividendenzahlung die Inflation schlagen kann
• Dividendenaristokraten attraktiver als Staatsanleihen
• S&P 500-Unternehmen mit starker Dividende
Der Krieg in der Ukraine, die Sanktionen gegen Russland und die straffere Geldpolitik der Fed haben jüngst für Turbulenzen am Markt gesorgt. Zahlreiche Experten raten nun zu Dividendentiteln, so etwa empfehlen die Analysten von Goldman Sachs 10 Dividendenaktien als Inflationsschutz. Auch Jim Cramer empfiehlt Ausschüttungen gegen ausufernde Inflation.
Dividende versus Inflation
In Zeiten hoher Inflation sollten Anleger den Dividenden mehr Aufmerksamkeit schenken, rät auch Anlageexperte Mark Hulbert. In der Vergangenheit haben die Gesamtdividenden die Inflation stets übertroffen. Der Experte zeigt, wie Dividendenrenditen die Inflation schlagen.
Dividenden gelten aufgrund ihrer Stabilität bei Händlern wie Medien als langweilig, erst recht, da die Dividendenrendite des Aktienmarktes in den Pandemie-Jahren rekordverdächtig niedrig war. Dabei ist laut Mark Hulbert gerade diese langweilige Konstante attraktiv: Denn im Bärenmarkt kürzen Unternehmen ungern ihre Dividenden, da dies drastische Auswirkungen auf die Aktienkurse haben kann.
Nicht nur ein Extrembeispiel
Als Beispiel dafür, wie sich der Gewinn pro Aktie und die Rendite gegenüberstehen, zieht Mark Hulbert ExxonMobil heran. Das Energieunternehmen erlitt in den ersten Monaten der Pandemie 2020 einen Gewinneinbruch. Erwirtschaftete ExxonMobil 2018 noch 4,88 US-Dollar pro Aktie, schlug 2020 ein Minus von 5,25 US-Dollar pro Aktie zu Buche. Die Dividenden stiegen jedoch von Jahr zu Jahr: 2020 war die Bardividende sogar 6,1 Prozent höher als 2018, 2022 liegt sie 1,2 Prozent über 2020.
Mit einer Betrachtung der letzten 80 Jahre dokumentiert Mark Hulbert, dass die Gewinne pro Aktie zehnmal volatiler sind als die Dividende je Aktie. In der Regel wachsen Dividenden auch schneller als die Inflation. In der Betrachtung seit 1940 zeigt sich, dass das Dividendenwachstum die Inflation durchschnittlich um 2,4 Prozentpunkte übertrifft. Der Experte betont, dass die hohen inflationsbereinigten Renditen dem konstanten Wachstum Rechnung tragen und nicht etwa auf wenige, lang zurückliegende Erfolgsjahre zurückzuführen sind.
Der US-Energiesektor übertrifft dabei die anderen im Sektorenvergleich. Gegenüber den Unternehmen des S&P 500 zeigen sich die Energie-Titel mit einer deutlichen Outperformance. Aufgrund der hohen Öl- und Gaspreise wird diese Entwicklung mittelfristig Bestand haben, allerdings wird das Wachstum der Energiebranche langfristig als begrenzt eingestuft.
Staatsanleihen und Aristokraten
Auch im Vergleich zu Staatsanleihen schneiden die Dividendenaktien besser ab. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen ist zwar auf fast drei Prozent angestiegen, was sie für Händler attraktiv macht. Bei Dividendenaktien ist im Gegensatz dazu aber die Rendite nicht festgeschrieben.
Dividenden-Aristokraten des S&P 500, also die Unternehmen, die über einen Zeitraum von mindestens 25 Jahren steigende Dividenden auszahlen, eignen sich besonders für langfristige Investments. Selbst in den Pandemiejahren 2020 und 2021 blieb die Entwicklung der Quartalsausschüttungen positiv, auch wenn das Wachstum moderater war als in den Jahren zuvor.
Mark Hulbert rechnet vor, wie Dividenden-Aristokraten resp. Fonds, die diese Aktien enthalten, mit den Gesamtzinszahlungen der Staatsanleihen gleichziehen können, auch wenn die aktuelle Rendite unter der der 10-jährigen Staatsanleihen liegt. Dies geschieht, wenn das Wachstum der Aktien oder des ETFs die Inflation, wie in den vergangenen Jahren auch, übertrifft und der Verbraucherpreisindex den Prognosen des Inflationserwartungsmodells der Cleveland Federal Reserve folgt. Der Vorteil der Dividenden-Aristokraten liegt dann in der Natur der Aktien: Es handelt sich um etablierte Standardwerte, die bei einer (auch nur geringfügig) positiven Kursentwicklung die Rendite der Staatsanleihen übertreffen.
Empfohlene Dividenden-Aktien
Diese Dividenden-Aristokraten des S&P 500 werden laut Hulbert von mindestens zwei der Top-Investment-Newsletter in der Datenbank seines Unternehmens zum Kauf empfohlen: Das international agierende Pharmazieunternehmen Cardinal Health und IBM, das im ersten Quartal 2022 seinen Umsatz um 8 Prozent steigern konnte und alle Erwartungen übertraf, werden sogar von vier Newslettern empfohlen. Drei empfehlen den Multi-Technologiekonzern 3M, der zuletzt aber wegen Chemikalienbelastungen durch sein Werk in Belgien und einem Umsatzrückgang im vergangenen Quartal seinen Gewinnausblick senken musste.
Jeweils zwei empfehlen den Pharmakonzern Abbott Laboratories, den Industriegashersteller Air Products & Chemicals, den Rüstungskonzern General Dynamics, den Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson, den Medizintechnik-Hersteller Medtronic, den Konsumgüter-Konzern Procter & Gamble, die Investment-Gesellschaft T. Rowe Price, den zweitgrößten Discounter der USA Target und die größte US-Apothekenkette Walgreens Boot Alliance.
Redaktion finanzen.at
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