Andritz Aktie
WKN: 73000 / ISIN: AT0000730007
Verwaltungsstrafe droht |
04.08.2017 17:59:00
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Andritz-Aktie auf Talfahrt: Starkes Halbjahresergebnis, aber Umsatzrückgang droht
Sorgenkind ist die Sparte Hydro, wo die Auftragslage im zweiten Quartal um 40 Prozent eingebrochen ist. Nicht ganz so gut lief es auch in der Sparte "Metals", die einen Rückgang von 21 Prozent verzeichnete. Hier mache sich die Zurückhaltung der Autobauer bemerkbar.
Dafür gab es bei "Pulp & Paper" einen Auftragszuwachs von 27 Prozent und bei "Separation" von 17 Prozent. "Bei Pulp & Paper ist die Rentabilität sehr gut, wesentlich besser als beim Mitbewerber", so Leitner am Freitag vor Journalisten.
Den Schwerpunkt der künftigen Investitionen sieht Leitner in der Digitalisierung - Stichwort Internet der Dinge oder Industrie 4.0. Hier zeige sich schon jetzt, wie durch bessere Kommunikation erheblich Kosten eingespart werden könnten. Unter anderem ist die Beteiligung an Venture Capital Fonds und Start-ups angedacht.
Dass die Andritz-Aktie Freitagvormittag nach Präsentation des Halbjahresergebnisses um bis zu elf Prozent nachgegeben hat, kommentierte Lackner so: "Wir gehören nicht zu denen, die sagen, morgen wird alles besser. Der Auftragseingang ist nicht berauschend." Zum Ausblick meinte er: "Wir erwarten einen leichten Umsatzrückgang bei zumindest gleich hoher Rentabilität wie 2016." Am US-Markt sei man durch eine eigene Fabrik vor etwaigen protektionistischen Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump gut gewappnet.
Dabei können sich die Kennzahlen des 1. Halbjahres sehen lassen. Das Vorsteuerergebnis (EBT) legte um 10 Prozent auf 188,9 Mio. Euro zu, das EBITA um 13,3 Prozent auf 207,3 Mio. Euro. Die Investitionen haben um 24,8 Prozent auf 55,9 Mio. Euro zugelegt. Weltweit beschäftigt Andritz 25.737 Mitarbeiter, davon 3.300 in Österreich. Auf der Negativseite steht der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit, der um 59,4 Prozent auf 81,5 Mio. Euro eingebrochen ist.
Andritz droht 22-Mio.-Euro-Verwaltungsstrafe in Österreich
Dem vierköpfigen Vorstand des steirischen Maschinenbauers Andritz droht eine Verwaltungsstrafe in Höhe von 22 Mio. Euro wegen Arbeitsrechtsvergehen. Andritz-Chef und -Miteigentümer Wolfgang Leitner kritisiert gegenüber dem "Ö1"-Mittagsjournal die Mehrfachbestrafung für ein und dieselbe strittige Causa.
Im März 2014 beschädigte eine Explosion im Zellstoffwerk Pöls einen Laugenkessel. Den Zuschlag für die Erneuerung erhielt Andritz, der Montage-Auftragswert belief sich auf 7 Mio. Euro. Der Konzern vergab den Pauschalauftrag an eine Montagegesellschaft aus Kroatien, die für den Auftrag rund 200 Arbeitskräfte beschäftigte. Ende 2016 erhielten die vier Andritz-Vorstände eine Verwaltungsstrafe wegen Verstoßes gegen das Arbeitsvertragsrechtsanpassungsgesetz und gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz. Für Andritz sei die Montage eine übliche Vergabe gewesen; gewertet worden sei die Beschäftigung hingegen als Überlassung der Arbeitskräfte, so Leitner gegenüber "Ö1".
Pro Monteur beträgt die Strafe 12.000 Euro. Zwei Vergehen verdoppeln das Strafmaß - macht in Summe 22 Millionen Euro. Andritz berief gegen den Bescheid. Die Mehrfachbestrafung wird von Unternehmen seit langem kritisiert. In ihrem überarbeiteten Arbeitsprogramm Ende Jänner 2017 hatte die Bundesregierung die Sozialpartner beauftragt, bis 30. Juni eine Lösung zur Abschaffung der Mehrfachbestrafung (Kumulationsprinzip) im Verwaltungsstrafrecht auszuarbeiten. Die vorgezogenen Neuwahlen Mitte Oktober werden nun wohl eine Einigung verhindern.
(APA) cri/cs/camcri/ivn

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