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Nach Zahlenvorlage 04.12.2023 23:39:00

Analysten nach Jahresrally für NVIDIA weiter bullish: So begründen Experten ihren Optimismus

Analysten nach Jahresrally für NVIDIA weiter bullish: So begründen Experten ihren Optimismus

• Neuer Rekordumsatz im dritten Quartal
• Weiteres Wachstum geplant
• Strategen stimmen Loblied an


NVIDIA legt Rekordumsatz vor

Erst vor wenigen Tagen öffnete der US-amerikanische Chipriese NVIDIA die Bücher zum abgelaufenen dritten Quartal des Geschäftsjahres. Nicht nur präsentierte das NASDAQ-Unternehmen einen Rekordumsatz von 18,12 Milliarden US-Dollar und lag damit 34 Prozent über den Bruttoeinnahmen des zweiten Quartals und satte 206 Prozent über den Erlösen aus dem dritten Quartal 2022. Auch lag der Gewinn bei 3,71 US-Dollar je Aktie. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schlug hier ein Plus von 1.274 Prozent zu Buche. Damit konnte der Konzern weiter von der hohen Nachfrage nach künstlicher Intelligenz (KI) profitieren - dem Trendthema des Jahres an der Börse. "Unser starkes Wachstum spiegelt den branchenweiten Übergang von allgemeinen Plattformen zu beschleunigtem Computing und generativer KI wider", kommentierte NVIDIA-CEO Jensen Huang die Zahlenvorlage dementsprechend. "Länder und regionale CSPs investieren in KI-Clouds, um die lokale Nachfrage zu bedienen, Unternehmenssoftwarefirmen fügen ihren Plattformen KI-Kopiloten und -Assistenten hinzu, und Unternehmen entwickeln maßgeschneiderte KI, um die größten Industrien der Welt zu automatisieren."

Weiteres Wachstum auf der Agenda

Und auch für die Zukunft hat der QUALCOMM- und IBM-Konkurrent Großes geplant, wie Huang im Rahmen der Zahlenvorlage weiter erklärte. "Wir erweitern unser Angebot ganz erheblich. Wir haben bereits die breiteste, größte und leistungsfähigste Lieferkette der Welt", so der NVIDIA-Chef. "Ich denke also, dass wir am Anfang eines im Grunde flächendeckenden industriellen Übergangs zur generativen KI und zum beschleunigten Computing stehen. Dies wird jedes Unternehmen, jede Branche und jedes Land betreffen." So erwartet man für das vierte Quartal Einnahmen in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar sowie Bruttomargen von 74,5 Prozent bzw. 75,5 Prozent abzüglich Einmaleffekten.

"Beeindruckendes Wachstum" erwartet

Auch zahlreiche Wall Street-Analysten stimmten als Reaktion auf die Bilanz ein Loblied an. Toshiya Hari, Stratege bei Goldman Sachs, hob etwa positiv hervor, dass NVIDIA mit seinen Kennzahlen die Erwartungen des Marktes übertroffen habe, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. "Wieder einmal hat der Chipkonzern geliefert", so der Experte. Und auch Gene Munster, Managing Partner von Deepwater Asset Management, zeigte sich von den Zahlen begeistert. "NVIDIAs Oktober-Quartal und der Ausblick im Januar waren beeindruckend und erfüllten die hohen Erwartungen", so der Marktkenner laut "Yahoo Finance". "Das Unternehmen ist weiterhin gut positioniert, um in den nächsten Jahren ein wirklich beeindruckendes Wachstum zu erzielen, da es einer der wichtigsten Infrastrukturbauer für diesen Paradigmenwechsel ist."

NVIDIAs KI-Tools für Unternehmen attraktiv

Tristan Gerra, Senior Research Analyst bei Baird Equity Research, erklärte laut dem Portal in einer Notiz, dass er NVIDIA im Umfeld der hohen Nachfrage nach KI-Lösungen durchaus in der Lage sieht, seine Wachstumsziele zu erreichen. "NVIDIA steht im Zentrum der säkularen Nachfrage nach KI: Nationen, regionale [Cloud-Anbieter], Unternehmen und Softwarefirmen sind Teil der nächsten KI-Welle, die insgesamt noch in den Kinderschuhen steckt", so der Experte.

Timothy Arcuri, der für die größte Schweizer Bank, die UBS, tätig ist, hält NVIDIAs gesteckte Wachstumsziele ebenfalls für realistisch, wie er laut Yahoo Finance bestätigte. Nicht nur lege das Unternehmen in puncto dauerhaftes Wachstum "sehr zuversichtliche" Töne an den Tag, auch die Pläne, Unternehmenskunden für die Implementierung der KI-Lösungen zu gewinnen, klinge für das Geldhaus schlüssig. "Alles in allem denken wir, dass es noch zu früh für einen Ausstieg ist", zitierte auch dpa den Experten. "Auch schon deshalb, da das Unternehmen de facto zur globalen Plattform für eine der möglicherweise transformativsten Technologien unseres Lebens (KI) wird."

US-Exportbeschränkungen im Blick

Dennoch läuft nicht alles rosig beim US-Chipriesen. Im bereits seit Jahren schwelenden Handelsstreit zwischen den USA und China setzte US-Präsident Joe Biden im Oktober 2022 erstmals Exportbeschränkungen, um China den Zugang zu US-amerikanischer Halbleitertechnologie zu verwehren. Um den für NVIDIA wichtigen chinesischen Markt dennoch zu bedienen, plant der Konzern die Einführung von speziell für die Volksrepublik entwickelten KI-Chips, die im Vergleich zu den in den USA verwendeten Produkten etwas weniger leistungsfähig sind. Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" zufolge verschiebt NVIDIA den Marktstart des leistungsfähigen H20-Chips aufgrund von Integrationsproblemen bei den Serverherstellern nun aber auf das erste Quartal 2024. Sollte NVIDIA der Balanceakt zwischen der Befriedigung des chinesischen Markts und der Erfüllung der US-amerikanischen Exportbeschränkungen gelingen, könnte das Unternehmen damit in beiden Regionen profitieren. "Wir arbeiten mit einigen Kunden in China und im Nahen Osten zusammen, um Lizenzen von der US-Regierung zu erhalten", kommentierte Colette Kress, Chief Financial Officer bei NVIDIA, bei der Präsentation der Zahlen. "Es ist noch zu früh, um zu wissen, ob diese Lizenzen in nennenswertem Umfang erteilt werden."

Auch wenn der Chip-Konzern damit auf die ein oder andere Unsicherheit zusteuert - das Vertrauen der Analysten bleibt dem NASDAQ-Titel erhalten.

So bewegt sich die NVIDIA-Aktie

Und auch an der Börse läuft es für den Vorzeige-KI-Titel nach wie vor gut. Zwar beendete die NVIDIA-Aktie den Handel nach der Zahlenvorlage 2,46 Prozent im Minus bei 487,16 US-Dollar, dpa zufolge verteilten Anleger jedoch bereits vor der Zahlenvorlage "Vorschusslorbeeren", die die Aktie zeitweise auf ein Allzeithoch bei 505,48 US-Dollar hievten. Mittlerweile sind die Anteilsscheine an der NASDAQ für 467,70 US-Dollar zu haben (Schlusskurs vom 30. November 2023). Seit Jahresbeginn schlägt jedoch bereits ein Plus von 220,04 Prozent zu Buche.

Redaktion finanzen.at

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