Positive Auswirkungen |
25.08.2022 23:43:00
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Analyst optimistisch für Tesla: Neue US-Subventionsregeln für E-Autos für Tesla wie "Weihnachten im August"
• Tesla dürfte von den Subventionen überproportional profitieren
• Subventionsregeln könnten Tesla zu einer verstärkten Produktion in den USA bewegen
Am Dienstag vor einer Woche setzte US-Präsident Joe Biden seine Unterschrift unter den Inflation Reduction Act, der zuvor von Senat und Repräsentantenhaus ratifiziert worden war. Ein besonders großer Teil des darin enthaltenen Maßnahmenbündels betrifft die Förderung erneuerbarer Energien, worunter auch die Subventionierung von Elektroautos zählt. Ab dem 1. Januar 2023 werden die Maßnahmen in Kraft treten und sollen bis 2032 gelten. Durch das neue Gesetz werden die Elektroauto-Subventionen von bis zu 7.500 US-Dollar pro Fahrzeug, die die US-Regierung noch bis Ende 2022 mittels Steuer-Gutschriften bezuschusst, verlängert. Jedoch wird die tatsächliche Förderung von komplexen Regelungen abhängen. Unter anderem wird es entscheidend sein, wie hoch der Anteil von lokalen Produktionsstätten bei der Herstellung der Batterien ist. Wie "Investing.com" berichtet, sieht ein Analyst Tesla als den Hauptprofiteur der Regelung.
Analyst: Inflation Reduction Act für Tesla wie "Weihnachten im August"
Ein nicht namentlich genannter Analyst des Brokers CFRA ist von der positiven Wirkung des Inflation Reduction Act auf Teslas Verkaufszahlen überzeugt. Das Konjunkturpaket sei für Tesla wie "Weihnachten im August", da Tesla der "größte Gewinner" des neuen Gesetzes sei. Dies hänge damit zusammen, dass die beiden meistverkauften Elektroautos in den USA, Teslas Model 3 und Model Y, zum größten Teil für die Steuer-Gutschrift qualifiziert seien - im Gegensatz zu vielen anderen Elektroautos. Dies markiere einen großen Unterschied zu der bisherigen US-Subventionspolitik.
Derzeitige Förderungen benachteiligen Tesla - 2023 könnte sich das umkehren
Aus den bis 2022 laufenden Subventionen konnte Tesla nämlich nur geringfügig Kapital schlagen, weil diese nur an die Hersteller entrichtet wurden, die weniger als 200.000 Elektroautos pro Jahr verkaufen. Durch diesen Passus fiel die Förderung für Tesla bereits Anfang 2020 komplett weg, während die anderen Elektroauto-Produzenten weiterhin in den Genuss der Subventionen kamen.
Durch das neue Gesetz ab 2023 könnte sich diese Situation aber umkehren. Wie "Teslamag" schreibt, kämen 70 Prozent der in den USA verkauften Elektroautos für die neuen Subventionen nicht mehr in Frage. Dies hat zwei Hauptgründe: Zum einen werden keine Autos gefördert, die außerhalb der USA endproduziert wurden. Diese Regelung stellt für Tesla kein allzu großes Problem dar - anders als für Volkswagen oder Hyundai. Zum anderen fallen manche Tesla-Fahrzeuge nicht unter die Preis-Obergrenze. Premium-Hersteller wie Lucid oder Rivian bieten dagegen keine Autos unterhalb des vorgegebenen Preis-Limits an, wodurch sie nicht auf Subventionen hoffen dürfen.
Teslas Model 3 und Model Y dürften wohl in den Genuss der Förderung kommen
Positiv für Tesla: Der Model Y dürfte wohl in die SUV-Kategorie fallen, in der bis zu einem Preis von 80.000 US-Dollar Subventionen möglich sind. Der Model Y liegt mit einem US-Verkaufspreis ab 65.000 US-Dollar unterhalb dieses Limits; alle Fahrzeugtypen dürften somit für die Steuer-Gutschriften geeignet sein. Beim Model S, der der Kategorie Limousine zuzuordnen ist, gestaltet sich die Lage indes schwieriger. Das Förderungslimit liegt hier bei 55.000 US-Dollar, sodass derzeit nur die Basisversion des Model S subventioniert werden würde - der Preis der Ausführung Long Range liegt dagegen deutlich darüber. Jedoch könnte der US-Autokonzern rund um CEO Elon Musk bereits an einer Lösung des Problems tüfteln, da der Model S seit kurzem nicht mehr neu bestellbar ist - eventuell um Anpassungen zwecks eines günstigeren Verkaufspreises vorzunehmen.
Wegen Subventionsregeln: Tesla könnte Produktion noch mehr in die USA verlagern
Jedoch gilt auch bei den förderungsfähigen Tesla-Models eine Einschränkung: Die Hauptbestandteile der Autos müssen nämlich in den USA produziert werden, die Regelungen verschärfen sich dabei von Jahr zu Jahr. Ab 2024 dürfen die Batterien nicht mehr in China gefertigt werden, ab 2025 darf kein einziges Bauteil aus dem Reich der Mitte stammen. Bislang verwendet Tesla aber auch bei Autos, die in den USA verkauft werden, Bauteile aus China. Beispielweise wird der Model Y mit LFP-Akkus aus China ausgestattet. Deshalb ist es vorstellbar, dass Tesla einen noch größeren Anteil der Produktion in die USA verlegen wird, um bei den entsprechenden Fahrzeugtypen die US-Subventionen einzuheimsen.
Wiederaufschwung der Tesla-Aktie unterbrochen
Wie steht es eigentlich um die Wertpapiere des - nach Marktkapitalisierung gemessen - größten Autobauers der Welt? Seit Mitte Juni befindet sich die Tesla-Aktie wieder in einem Aufwärtstrend, nachdem sie seit dem Rekordhoch vom 4. November 2021 bei 1.243,49 US-Dollar erheblich an Wert verloren hatte. Mit einem derzeitigen Aktienpreis von 889,36 US-Dollar (Berechnungsgrundlage ist der Schlusskurs vom 23. August 2022) liegt sie damit immerhin 43 Prozent über dem bisherigen Jahrestiefststand vom 24. Mai (620,57 US-Dollar).
Ob der Inflation Reduction Act sich tatsächlich derart positiv auf den Elektroautohersteller auswirkt, wie es einige Experten vermuten, hängt allerdings von einigen offenen Variablen ab. Zumindest gibt der besagte CFRA-Analyst seiner positiven Einschätzung Ausdruck: Er beließ Tesla auf der "Strong Buy"-Liste und erhöhte das Kursziel von 1.125 US-Dollar auf 1.245 US-Dollar. Seine Prognose impliziert ein beeindruckendes Aufwärtspotenzial vom derzeitigen Kursstand ausgehend und bewegt sich in der Nähe des Allzeithochs.
Redaktion finanzen.at
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