Zahlreiche Sorgen |
05.03.2025 20:05:00
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Aktieninvestoren sind besorgt - Anlegerstimmung so pessimistisch wie zuletzt in 2022
• Unbehagen wächst seit Amtsantritt von Donald Trump stetig
• Zahlreiche Unsicherheitsfaktoren
Der S&P 500, der den breiten US-Aktienmarkt widerspiegelt, konnte im Jahr 2024 um beachtliche 23 Prozent zulegen. Angetrieben wurde er von einer Handvoll Aktien, die sagenhaft anmutende Bewertungen erreichten.
Doch nun könnte es zu einer Trendwende kommen: Denn die Bärenstimmung unter Privatanlegern - gemessen am Prozentsatz derer, die in den nächsten sechs Monaten fallende Aktienkurse erwarten - kletterte in der Woche zum 26. Februar auf 60,6 Prozent, wie eine Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII) ergab. Auf historischer Sicht ist dies der höchste Stand an Pessimismus seit September 2022.
Die Gründe für den zunehmenden Pessimismus sind vielfältig. So wird beispielsweise auf die teils himmelhohen Aktienkurse verwiesen, sowie darauf, dass die Börsenstars des vergangenen Jahres - namentlich die Magnificent Seven - inzwischen etwas von ihrem Glanz eingebüßt haben.
Hinzu kommt ein ganzes Bündel an Unsicherheiten, die zu einem großen Teil mit dem Regierungswechsel in Washington zusammenhängen. So haben sich gemäß der AAII-Umfrage die pessimistischen Aussichten seit Trumps Amtsantritt stark erhöht. In der Woche, die am 22. Januar endete, hatte der Anteil der pessimistischen Stimmung lediglich bei 29,4 Prozent gelegen.
Blick auf die Fed
Belastend wirkt etwa die hartnäckige Inflation und die damit einhergehenden schwindenden Erwartungen auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank. Die meisten Anleger hatten eigentlich mit zwei oder drei Zinssenkungen durch die Federal Reserve in diesem Jahr gerechnet, doch angesichts des jüngsten, unerwartet gut ausgefallenen Inflationsberichts schwindet die Hoffnung auf eine baldige Leitzinssenkung. So wird laut CME FedWatch erst im Juni mehrheitlich (52,2 Prozent der Befragten) mit einem kleinen Zinsschritt gerechnet.
Zoll-Sorgen
Für Unsicherheit sorgt zudem die aggressive Handelspolitik der Trump-Regierung und die sich hieraus ergebende Gefahr eines Handelskriegs. Die Anleger fragen sich, welche Länder in welchem Umfang von Zöllen betroffen sein könnten. Mehrheitlich gehen die Umfrageteilnehmer davon aus, dass Zölle das Wachstum verlangsamen und die Preise erhöhen werden.
Der neue US-Präsident trägt zudem auch noch auf andere Weise zur wachsenden Unsicherheit bei: Durch zahlreiche regulatorische Umwälzungen, die er womöglich anstößt.
Stimmung nicht eindeutig
Ed Yardeni, Präsident von Yardeni Research, sieht dennoch keinen Grund zu übertriebener Sorge: "Die Stimmung ist verwirrt. […] Es ist nicht unbedingt bärisch, nur nicht bullisch", kommentierte der Experte laut dem "Wall Street Journal" die AAII-Umfrageergebnisse bereits am 18. Februar, als sich "nur" rund 40 Prozent der Befragten für eine Bären-Stimmung plädierten.
Redaktion finanzen.at

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