27.08.2010 12:57:15

Aktien Frankfurt: Uneinheitlich - schwache Wall Street verdirbt die Laune

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitag für keine klare Richtung entscheiden können. Belastet von einer erneut schwachen Vorgabe der Wall Street verzeichneten die Standardwerte in Dax und MDAX mehrheitlich Verluste, während der Technologiewerteindex TecDax ein Plus aufwies. Der Leitindex Dax (DAX) brach seinen Versuch einer Stabilisierung zunächst ab und stand am Mittag 0,07 Prozent tiefer bei 5.908,38 Punkten. Für den MDax (MDAX) ging es um 0,65 Prozent auf 8.027,63 Punkte runter. Der TecDax (TecDAX) gewann indes 0,23 Prozent auf 726,69 Punkte.

    Vor den anstehenden US-Konjunkturdaten bleibt der Handel umsatzschwach ohne Impulse, sagte Marktanalyst Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel. Die Sorge um ein erneutes Abgleiten der USA in die Rezession ist und bleibt das dominierende Thema am Aktienmarkt, wie Schneider sagte. Und solange hier keine Entwarnung durch gute Daten komme, bleibe das Erholungspotenzial begrenzt. Die japanische Börse habe am Morgen von den Kursgewinnen des US-Dollar zum Yen profitiert und biete keinen klar positiven Anstoß. Zudem stehe dem eine schlechte Vorgabe der US-Börsen gegenüber. Der Future auf den Dow Jones steht 0,52 Prozent unter seinem Niveau zum Dax-Schluss am Vortag.

COMMERZBANK LEIDEN UNTER PRESSEBERICHT

    Commerzbank (Commerzbank) rutschten nach einem Bericht des "Handelsblatts" am Dax-Ende um 2,45 Prozent auf 6,241 Euro ab. Der Zeitung zufolge könnte die teilverstaatlichte Bank bald neue Aktien ausgeben. Der Vorstandschef Martin Blessing wolle fünf Milliarden Euro einnehmen, es könnten aber auch mehr sein, wenn der Markt es hergebe, hieß es. Ein Commerzbank-Sprecher verwies am Morgen auf Aussagen des Finanzvorstands Eric Strutz, wonach es keine konkreten Pläne für Kapitalmaßnahmen gibt. Allerdings verwiesen Händler auf Aussagen von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), er wolle sich möglichst bald von den Commerzbank-Anteilen trennen. Heino Ruland, Marktanalyst von Ruland Research, sagte: "Da die Bank selbst eine Marktkapitalisierung von nur 7,56 Milliarden Euro hat, klingen mindestens fünf Milliarden Euro viel zu ehrgeizig. Ohnehin gilt die Bank derzeit nicht als attraktiv."

    Versorgerwerte zählten unterdessen zu den Favoriten. Eon-Titel gewannen 0,32 Prozent auf 22,135 Euro und RWE legten 0,62 Prozent auf 52,33 Euro zu. Händlern zufolge profitiert die Branche von einem Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters", dass ein Konsortium öffentlicher Versorger am Gasnetz von RWE interessiert sei. "Der Markt nimmt das positiv auf", sagte Analyst Theo Kitz von Merck Finck. Sollte es dazu kommen, könne RWE das Geld zum Abbau der durch den Kauf von Essent gestiegenen Schulden verwenden. Jedoch müsse man für eine endgültige Einschätzung die konkreten Zahlen abwarten.

    Infineon (Infineon Technologies) gaben mit minus 0,56 Prozent auf 4,628 Euro einen Teil ihrer Vortagsgewinne wieder ab. Die Aktien des Halbleiterkonzerns waren am Vorabend hochgeschnellt, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg kurz vor Handelsschluss unter Berufung auf Verhandlungskreise von einem unmittelbar bevorstehenden Verkauf der Handysparte an den Chiphersteller Intel berichtet hatte. "Es wird mit großer Intensität verhandelt", erfuhr die dpa aus Firmenkreisen. Ein Händler verwies auf eine Studie der DZ Bank. Darin spricht Analyst Harald Schnitzer angesichts der jüngsten Erholung der Sparte von einem perfekten Verkaufszeitpunkt. Er sei aber nicht sicher, ob der angestrebte Preis von 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro erzielt werden könne. Das Handygeschäft würde aber zu Intel passen. Bei einem Verkauf könnte Infineon laut Schnitzer eine substanzielle Ausschüttung an Aktionäre erwägen.

EADS UNTER DRUCK, UNITED INTERNET MIT ZAHLEN IM BLICK

    Aktien des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS (European Aeronautic Defence and Space) rutschten nach einem Bericht zur A350-Produktion um 4,53 Prozent auf 17,165 Euro ab. Der französischen Zeitung "Les Echos" zufolge senkt Airbus seine Produktionsziele für den Airbus A350 für die Jahre 2013 bis 2015. Dagegen standen Demag Cranes mit plus 2,95 Prozent auf 24,630 Euro an der Indexspitze. Händler konnten keine fundamentalen Neuigkeiten als Grund für den Anstieg ausmachen.

    Im TecDax gewannen die Aktien von United Internet nach der Vorlage ihrer Halbjahreszahlen des Internetdienstleisters im TecDax 1,15 Prozent auf 9,508 Euro. Die Bilanz ist laut Händlern "weitgehend im Rahmen der Erwartungen" ausgefallen. Das Ergebnis je Aktie (EPS) habe etwas enttäuscht, was die Papiere belasten könnte, sagte ein Börsianer am Morgen. Analysten dürften aber zunächst auf eine Erklärung hierfür warten./fat/chs

    --- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---

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Aktien in diesem Artikel

Airbus SE (ex EADS) 152,02 0,93% Airbus SE (ex EADS)
Commerzbank 14,62 0,45% Commerzbank
Infineon AG 31,54 1,40% Infineon AG
Intel Corp. 21,37 -6,01% Intel Corp.
RWE AG St. 31,65 -0,47% RWE AG St.
United Internet AG 15,56 -0,89% United Internet AG

Indizes in diesem Artikel

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TecDAX 3 467,86 0,29%
MDAX 26 450,55 0,56%