AKTIE IM FOKUS 2: Munich Re können Gewinnanstieg nicht in Kursplus ummünzen

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien der Munich Re (Muenchener Rueckversicherungs-Gesellschaft) konnten am Dienstag nicht lang vom überraschenden Gewinnanstieg des Rückversicherers im abgelaufenen Geschäftsjahr profitieren. Am Schluss stand für die Papiere ein Kursverlust von 1,14 Prozent auf 151,35 Euro zu Buche. Kurz nach Handelsbeginn am Morgen hatten sie sich noch mit Gewinnen gegen den schwächeren Markttrend gestemmt, drehten aber ab Mittag in die Verlustzone. Der Dax (DAX) verlor am Ende 0,64 Prozent.

    Der weltweit größte Rückversicherer aus München schloss das Jahr 2013 trotz Preiskampf und Zinstief mit mehr Gewinn ab und überraschte damit positiv - Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet. Die Aktionäre sollen an dem Erfolg teilhaben und nach 7,00 Euro im Vorjahr nun 7,25 Euro Dividende je Aktie erhalten. Entsprechend positiv reagierten Händler und Analysten in ersten Reaktionen. "Die Zahlen sind sehr gut ausgefallen. Auch die Erneuerungsrunde war überraschend gut. Wenn man einen negativen Punkt herauspicken will ist das der sehr verhaltene Ausblick", kommentierte ein Börsianer.

POSITIVER JAHRESSCHLUSS DANK NIEDRIGER STEUERN - AUSBLICK VORSICHTIG

    Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank bezeichnete das Schlussquartal ebenfalls als stark. Die Erneuerungsrunde im Januar habe zudem positive Ergebnisse geliefert. Zum Nettogewinn habe allerdings auch ein positiver Steuereffekt beigetragen. Die Erhöhung der Dividende unterstreiche aber das Vertrauen in die künftige Ertragskraft des Konzerns.

    Deutlich zurückhaltender äußerte sich Thomas Seidl vom Analysehaus Bernstein Research. Zwar habe Munich Re zum Jahresschluss die Markterwartungen beim Nettoergebnis deutlich geschlagen. Hauptgrund seien aber eben die günstigen Steuereffekte gewesen. Das operative Ergebnis habe sich hingegen verschlechtert, und dieser Abwärtstrend dürfte auch in den nächsten Jahren anhalten. Es werde zunehmend schwieriger für den Rückversicherer, sinkende Kapitalanlagerenditen an anderer Stelle auszugleichen. Die in der jüngsten Erneuerungsrunde gesunkenen Preise in der Schaden- und Unfallrückversicherung deuteten zudem auf ein weiterhin schwächelndes Geschäft hin./fat/tav/men