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22.01.2013 18:18:36
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AKTIE IM FOKUS 2: Deutsche Bank schwach - Sorgen vor Zerschlagung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Bank (Deutsche Bank) haben am Dienstag nach einem Pressebericht zeitweise knapp vier Prozent an Wert verloren. Bis Handelsschluss erholten sie sich wieder etwas und gingen mit minus 1,92 Prozent auf 35,94 Euro aus dem Tag. Der Dax (DAX) sank zugleich um 0,68 Prozent. Börsianer begründeten die Nervosität und teils starken Verluste mit verstärkten Sorgen um die Unternehmensziele des größten deutschen Finanzhauses. Eine Studie der Citigroup, in der das Kursziel der Aktie von 33,00 auf 39,00 Euro angehoben wurde, stützte das Papier indes.
Auslöser für die Kursverluste war ein Artikel in der "Börsen-Zeitung" gewesen. Dem Bericht zufolge prüfen die Bankenaufseher in Deutschland die Auswirkungen des von einer EU-Expertengruppe vorgeschlagenen Trennbankmodells. Würde es zu einer solchen Teilung kommen, könnte das einem Börsianer zufolge das Geschäftsmodell der Bank in Frage stellen und die Margen im Investmentbanking unter Druck bringen. Die Ziele wären dann entsprechend gefährdet.
"Das ist das übliche Spiel vor der Zahlenvorlage", kommentierte Analyst Michael Seufert von der NordLB die Kursturbulenzen der Deutsche-Bank-Aktie. Die Kursbewegung lag für ihn im Rahmen der normalen Volatilität der schwankungsfreudigen Banktitel. Der Branchenprimus präsentiert am 31. Januar seine Quartalsbilanz. An der Nachrichtenlage hat sich dem Analysten zufolge nichts geändert.
ANALYST: BANKEN-TRENNUNG NICHT ZWANGSLÄUFIG NEGATIV
Dass ein Szenario wie die Banken-Trennung neben anderen durchgespielt werde, sei klar, meinte Seufert weiter. Ob das Modell tatsächlich realisiert werde, sei dagegen eine andere Frage. Es biete Börsianern allerdings Raum für Spekulationen. Wenn die Trennung der Geschäftsbereiche tatsächlich umgesetzt werde, ergibt sich aus Sicht des NordLB-Experten indes nicht zwangsläufig ein Schaden für den Branchenprimus. Er sagte: "Dann stellt sich immer noch die Frage, in welcher Form die Pläne umgesetzt werden. Je nach den Details könnte die Deutsche Bank durchaus eine praktische Umsetzung finden, die keinen größeren Schaden verursacht."
Deutsche-Bank-Co-Chef Anshu Jain hatte die von einer EU-Expertengruppe ins Spiel gebrachte Zerschlagung von Banken am Montagabend erneut scharf kritisiert. "Die Trennung des Geschäfts mit Privatkunden vom Investmentbanking wäre ein enormer Schaden für die deutsche Volkswirtschaft und Gesellschaft", sagte er bei einer Veranstaltung der US-Großbank JPMorgan und der Deutschen Bank in Königstein im Taunus. Die Trennung der Bereiche würde ein Problem lösen, das es gar nicht gibt, und ein neues schaffen.
CITIGROUP HEBT KURSZIEL AN
Analyst Kinner Lakhani von der Citigroup hob nach inzwischen vorgelegten Quartalszahlen der wichtigsten US-Banken in einer Branchenstudie unterdessen die Kursziele mehrerer europäischer Bankaktien an. Unter ihnen befand sich auch die Deutsche Bank, deren Ziel er auf 39,00 Euro erhöhte und das Papier mit "Neutral" bestätigte. Alles in allem hätten die Erträge und Handelsergebnisse der US-Banken den Erwartungen der Citigroup-Analysten entsprochen, schrieb er. Die Ausblicke der Vorstände seien vor dem Hintergrund der Unsicherheiten wegen der noch nicht verabschiedeten Volcker-Regel, die dem kurzfristigen Eigenhandel von Banken einen Riegel vorschieben will, sowie vor der Reform des außerbörslichen Derivatehandels vorsichtig optimistisch.
Speziell zur Deutschen Bank schrieb der Citigroup-Analyst, dass er seine Prognosen für den Gewinn je Aktie für die Jahre 2014 und 2015 leicht erhöht habe auf 4,04 Euro und 6,36 Euro./fat/ck/jha/
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