26.09.2016 18:19:41
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AKTIE IM FOKUS 2: Anleger prügeln Deutsche-Bank-Aktie auf neues Rekordtief
(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Alarmstimmung rund um die Deutsche Bank hat am Montag an der Börse eine neue Stufe erreicht. Die Papiere des schwer angeschlagenen deutschen Branchenprimus brachen am Dax-Ende (DAX) um 7,54 Prozent auf 10,550 Euro ein und schlossen damit so tief wie noch nie zuvor in der Geschichte des Unternehmens. Damit haben sie in diesem Jahr schon mehr als Hälfte ihres Werts eingebüßt und sind der mit Abstand schwächste Wert im Leitindex.
Unter Anlegern verstärkte sich die Befürchtung, dass die Bank angesichts der drohenden Strafe wegen Hypothekengeschäften in den USA ihr Kapital erhöhen muss. Anlass für die neue Fluchtwelle aus den Aktien war ein Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus". Demnach will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) der Bank nicht helfen - weder finanziell noch diplomatisch im Rechtsstreit mit den US-Behörden. "Damit ist die Aktie zum Abschuss freigegeben", sagte ein Börsianer.
DEUTSCHE BANK WILL HERAUSFORDERUNGEN ALLEINE LÖSEN
Die Deutsche Bank betonte, dass Vorstandschef John Cryan "zu keinem Zeitpunkt" bei der Bundeskanzlerin um Hilfe im Hypothekenverfahren mit dem amerikanischen Justizministerium gebeten habe. Auch Staatshilfe soll kein Thema sein. Der Konzern sei fest entschlossen, seine Herausforderungen allein zu lösen, erklärte ein Sprecher. Auch die Frage nach einer Kapitalerhöhung stelle sich "derzeit" nicht, die Bank erfülle alle regulatorischen Vorgaben. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte lediglich, dass die Regierung auf ein faires Ergebnis für die Deutsche Bank im Rechtsstreit mit den USA hoffe. Ansonsten gebe es keinen Grund, über das Institut zu spekulieren.
Die US-Justizbehörden hatten die Aktien der Deutschen Bank mit ihrer Forderung nach einer Zahlungen von 14 Milliarden US-Dollar wegen dubioser Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise vor anderthalb Wochen wieder aus der Bahn geworfen. Seither ging es für die gerade wieder etwas stabilisierten Aktien erneut um knapp 17 Prozent abwärts.
SORGEN UM KAPITALDECKE
Die Strafe könne eines der finanziell am schlechtesten dastehenden europäischen Geldinstitute mit enormer Bedeutung für das Finanzsystem an die Klippe führen, sagte Marktanalysten Jasper Lawler von CMC Markets. "Das wissen auch die Anleger und springen von Bord." Die Sorgen um die Kapitaldecke wurden zuletzt von Analysten befeuert. Auf bis zu 20 Milliarden Euro hatte Analyst Andrew Lim von Societe Generale (Société Générale SA) jüngst den Kapitalbedarf beziffert - und damit rund 5 Milliarden höher als den aktuellen Börsenwert.
"Die Führungsriege der Deutschen Bank hat es geschafft, in den letzten Jahren das Verhältnis zur Bundeskanzlerin merklich zu beschädigen", sagte Daniel Saurenz von Feingold Research. Zudem wisse Merkel genau, dass der Zeitgeist nicht danach rufe, sich schützend vor eine skandalgeschüttelte Bank zu stellen. "Sollte es ganz hart kommen, kann sich die Regierung immer noch Hilfsmaßnahmen für die Deutsche Bank überlegen."/ag/enl/she/ck/he
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