LONDON (dpa-AFX) - Airbus-Chef Thomas Enders hat deutliche Kritik an den französischen Ermittlungen in der Affäre um den Verdacht illegaler Aktienverkäufe der Muttergesellschaft EADS geübt. Er warf den Untersuchungsbehörden auf einer internationalen Medienkonferenz nahe London vor: "Das ist ein Schauprozess und schlechtes Theater". Zahlreiche aktive und ehemalige Manager des Airbus-Konzerns EADS stehen im Verdacht, unter Nutzung von Insiderwissen über Probleme beim Airbus-Großraumflugzeug A380 EADS-Aktien verkauft zu haben, bevor der Kurs nach der Bekanntgabe der Probleme im Juni 2006 einbrach. Auch Enders gehört zu dem Kreis dieser 17 Manager und muss damit rechnen, verhört zu werden. So gab es bereits Vernehmungen im sogenannten Zeugengewahrsam in Paris auch gegen den früheren deutschen Airbus-Chef Gustav Humbert, der dann gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt wurde.
"Am Ende werde sich diese Vorwürfe als haltlos erweisen", sagte Enders, der stets betonte hatte, dass an den Beschuldigungen gegen ihn nichts dran sei. Er war damals EADS-Co-Chef. In Paris laufen schon gegen die beiden ehemaligen EADS-Spitzenmanager Noel Forgeard und Jean-Paul Gut Ermittlungen in der Sache. Zuletzt war der Dresdner EADS-Manager und Geschäftsführer der Elbe-Flugzeugwerke, Andreas Sperl, als erster noch amtierender Manager des Konzerns von der französischen Justiz aufgefordert worden, kurzfristig in Paris zu erscheinen und dort als Zeuge auszusagen. Auch EADS-Finanzvorstand Hans Peter Ring ist eigenen Angaben zufolge verhört worden. Er sei nur als Zeuge und nicht als Beschuldigter vernommen worden, sagte Ring der dpa. Er habe damals keine Aktien verkauft./bb/DP/fj
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