16.12.2016 13:37:00
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Air-Berlin-Jets starten für AUA und Eurowings
An die AUA gehen bei dem Deal fünf Flugzeuge, die ab März 2017 in Betrieb genommen werden. Sie sollen jedenfalls außen "rot-weiß-rot" gestaltet werden, ob dies auch innen - für die von Air Berlin gestellte Mannschaft und den Innendekor - gelten wird, sei noch nicht geklärt. Das Mieten der Flieger mit Mannschaft werde aber günstiger kommen als die Flugzeuge zur Gänze selber zu betreiben, heißt es bei der AUA. Die Gesamtflotte der AUA beträgt 80 Flugzeuge.
Die 33 anderen Flugzeuge, die Lufthansa übernimmt, gehen an die Billigtochter Eurowings. Der Vertrag gelte sechs Jahre, teilte Lufthansa am Freitag mit, Eurowings soll dadurch schneller wachsen. Die Kartellbehörden müssen dem Vorhaben aber noch zustimmen. Für die ums Überleben kämpfende Air Berlin ist der Deal Teil ihres Rettungsplans, die Lufthansa will damit vor allem ihre Billigmarke Eurowings ausbauen. Der Deal war schon im September bekanntgegeben worden und wurde heute fixiert.
Eurowings kündigte an, die Air-Berlin-Jets so schnell wie möglich umzulackieren. Auch von innen sollen sie bald wie Eurowings-Maschinen aussehen. Die Lufthansa-Tochter, die bisher über 93 Flugzeuge verfügt, soll durch den Deal zwar wachsen, allerdings nicht so stark, wie zunächst angenommen. Das Unternehmen will bis zu 20 seiner älteren Airbus-Jets aus der Flotte nehmen, um das Überangebot auf dem deutschen Luftfahrt-Markt zu verkleinern. Andererseits sollen mit der am Donnerstag bekanntgegebenen Integration der belgischen Brussels Airlines ab 2017 weitere 51 Flugzeuge hinzukommen. Unter anderem will Eurowings in München eine neue Basis mit vier Flugzeugen aufbauen.
Air Berlin schrumpft im Zuge ihrer Aufspaltung praktisch um die Hälfte auf etwa 75 Flugzeuge. Neben der Mietvereinbarung mit der Lufthansa will sich Deutschlands zweitgrößte Fluglinie von ihrem Touristik-Geschäft samt der österreichischen Tochter Niki trennen. Niki soll zusammen mit der Fluglinie Tuifly des weltgrößten Reisekonzerns Tui einen gemeinsamen Ferienflieger bilden. Dazu will Etihad den Berlinern deren Niki-Beteiligung für 300 Millionen Euro abkaufen. Das ist etwa viereinhalb Mal so viel, wie Air Berlin an der Börse wert ist.
Air Berlin ist mit mehr als einer Milliarde Euro verschuldet und fliegt seit Jahren hohe Verluste ein. Die Gesellschaft hält sich nur noch dank mehrerer Finanzspritzen von Etihad in der Luft. Den Arabern dient die Fluglinie als Zubringer für ihr Drehkreuz in Abu Dhabi am Persischen Golf. Allerdings gelang es Etihad und mehreren Air-Berlin-Chefs nicht, die deutsche Fluglinie in die Gewinnzone zu hieven. Statt dessen vergrößerten sich die Verluste zuletzt von Jahr zu Jahr.
Unterstützung für ihr eigenes Geschäft verspricht sich Etihad jetzt von einer neuen Kooperation mit der Lufthansa. Ab Jänner wollen die Araber eigene Flüge zwischen Abu Dhabi und Frankfurt sowie München auch unter einer Flugnummer der Lufthansa anbieten. Umgekehrt bekommen Lufthansa-Flüge zwischen Frankfurt und Rio de Janeiro (Brasilien) sowie Frankfurt und Bogota (Kolumbien) eine Etihad-Flugnummer. Durch dieses sogenannte Codesharing können die Araber ihren Kunden etwa ein Ticket für einen Weiterflug mit der Lufthansa verkaufen - oder umgekehrt. Damit erweitern praktisch beide Seiten ihr Streckenangebot.
"Wir können uns vorstellen, unsere Zusammenarbeit in der Zukunft auf andere Bereiche auszuweiten", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Etihad-Chef James Hogan betonte, dass er Deutschland als "strategisch wichtigen Schlüsselmarkt" sehe. Darauf hatte er bereits bei der Zusammenarbeit mit Air Berlin gezielt und unterhält mit der Fluglinie ebenfalls Codeshare-Vereinbarungen.
An der Börse wurden die Neuigkeiten mit Begeisterung aufgenommen. Der Kurs der Lufthansa-Aktie sprang nach den Nachrichten von der Verlust- in die Gewinnzone und lag am frühen Nachmittag mit 0,99 Prozent im Plus bei 12,81 Euro.
(Schluss) tsk
ISIN GB00B128C026 DE0008232125 WEB http://www.airberlin.com http://www.lufthansa.com/ http://www.austrian.com
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