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Christian Scheid-Kolumne 15.10.2019 09:50:51

Edelmetalle - Glänzende Zeiten

Kolumne

Die Notenbanken haben in diesem Jahr bis August bereits rund 450 Tonnen Gold gekauft. Das ist jetzt schon mehr als im gesamten Jahr 2018. Zudem sind die Bestände von physisch besicherten Gold-ETFs im September auf einen Rekordstand geklettert. Dennoch rutschte der Goldpreis von seinem Sechsjahreshoch Anfang September zwischenzeitlich unter 1.500 Dollar ab. Allerdings trieben enttäuschende US-Daten vom Verarbeitenden Gewerbe sowie vom Dienstleistungssektor den Preis des Edelmetalls wieder über diese Marke. Denn damit stieg die Wahrscheinlichkeit für weitere Zinssenkungen der Fed von 40 auf 80 Prozent. Die ultralockere Geldpolitik ist der Kurstreiber Nummer eins für das Edelmetall. Denn da eine Veranlagung in physisches Gold bekanntlich keine Zinsen abwirft, macht ein tieferes Zinsniveau das Edelmetall relativ attraktiver. Die langfristigen Aussichten für Gold bleiben vor diesem Hintergrund äußerst positiv. Anleger können mit einem Partizipationszertifikat (ISIN DE000DB0SEX9) der Deutschen Bank an möglichen Kursgewinnen teilhaben. Wer ein Stück mehr Sicherheit wünscht, kann sich den USD Gold Winner 3 (ISIN AT0000A2AJA7) der Raiffeisen Centrobank ansehen (siehe Tabelle).

Scheinbar haben Anleger auf der Suche nach sicheren Häfen nun auch den "kleinen Bruder" von Gold entdeckt: Der Silberpreis ist zwischenzeitlich auf beinahe 20 Dollar geklettert. Dennoch hinkt Silber weiterhin klar hinter Gold her. Das ist eher untypisch, da sich der Silberpreis eigentlich volatiler bewegt. Das Gold/Silber-Verhältnis - damit lässt sich beschreiben, wie viele Unzen Silber benötigt werden, um eine Unze Gold zu kaufen - liegt derzeit bei fast 85. Damit sind selbst die Rekordwerte aus den 1990er-Jahren nicht mehr weit entfernt.

Für weiteres Aufholpotenzial spricht, dass die globale Silberproduktion seit drei Jahren zurückgeht. Laut Berechnungen der Experten von der Commerzbank wird 2019 einem Angebot von 1,016 Mrd. Unzen eine Nachfrage von 1,094 Mrd. Unzen gegenüberstehen. Für 2020 prognostizieren die Analysten ein Angebot von 1,019 Mrd. Unzen und eine Nachfrage von 1,103 Mrd. Unzen Silber. Auf eine Aufholjagd von Silber können risikobereite Anleger mit einem Discount Call-Optionsschein (ISIN DE000PZ6UZK2) von BNP Paribas setzen. Die Maximalrendite von 24,9 Prozent wird erreicht, wenn der Silberpreis im März 2020 mindestens bei 17 Dollar steht - also knapp unter dem aktuellen Niveau. Da es unter 15 Dollar zum Totalverlust kommt sollte der Kapitaleinsatz in Grenzen gehalten werden.

Nach den Sommerturbulenzen konnte sich Palladium wieder erholen. Damit nicht genug: Mit gut 1.700 Dollar hat die Feinunze ein Allzeithoch markiert. "Unterstützung findet das Edelmetall einerseits durch das knappe Angebot und andererseits durch die steigende Nachfrage", so die Experten des Edelmetallhändlers Ophirum. "Seit dem Dieselskandal im Jahr 2015 sind die Fahrzeuge mit Benzinmotoren besonders stark gefragt und in diesen Fahrzeugen wird Palladium in den Katalysatoren verbaut. Bei Dieselmotoren kommt dagegen Platin zum Einsatz." ETF-Investoren hingegen haben damit begonnen, ihre Palladiumbestände abzubauen. Dieser Trend dürfte laut Ophirum anhalten. Daher könnte es Sinn machen, mit Teilschutz auf das Edelmetall zu setzen. Ein Discount-Zertifikat von BNP Paribas erlaubt im Juni 2020 einen Maximalertrag von 6,5 Prozent, wenn Palladium dann mindestens bei 1.500 Dollar steht (ISIN DE000PZ9MP73).

Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


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Rohstoffe in diesem Artikel

Goldpreis 3 324,20 -44,68 -1,33
Palladiumpreis 1 059,50 -20,00 -1,85
Silberpreis 35,92 -0,23 -0,64