Christian Scheid-Kolumne 17.02.2025 10:23:17

Spotify, PepsiCo & L'Oreal

Kolumne

Die Schätzungen wurden damit übertroffen. Dank Preiserhöhungen und Kostensenkungen sprang der Bruttogewinn zudem um 40 Prozent auf 1,37 Mrd. Euro nach oben. Auch das war mehr als erwartet. Für gute Laune sorgte zudem der Ausblick auf das laufende Quartal. Spotify rechnet mit 678 Mio. monatlich aktiven Nutzern und zwei Mio. zusätzlichen Premium-Abonnenten. Die Gewinnprognose sieht entsprechend aus: Der Konzern stellt für das Auftaktquartal ein Betriebsergebnis von 548 Mio. Euro in Aussicht. Das ist deutlich mehr als die 450,6 Mio. Euro, die vom Marktkonsens unterstellt wurden. Offensive Anleger springen mit Hebel auf.

Schwache Geschäfte am Heimatmarkt haben dem US-Getränke- und Snackkonzern PepsiCo im vergangenen Quartal einen Umsatzrückgang eingebrockt. Die Erlöse schrumpften trotz höherer Durchschnittspreise um ein Prozent auf 27,78 Mrd. Dollar, wie der Konzern mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 27,89 Mrd. Dollar gerechnet. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,96 Dollar und damit leicht über den Schätzungen von 1,94 Dollar. "Sie haben ziemlich große Investitionen getätigt, um die Produktivität zu steigern und die Kosten zu senken, was sich im Gewinnwachstum niederzuschlagen scheint", sagte ein Marktbeobachter. "Aber der Umsatz steht definitiv unter Druck." Was an der Börse ebenfalls für wenig Begeisterung sorgte: PepsiCo stellt für das Gesamtjahr nur einen Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Ein spannendes Szenario für einen Discount Put.

Der Kosmetikkonzern L’Oreal ist im Schlussquartal 2024 weniger gewachsen als erwartet. Die Umsätze kletterten auf vergleichbarer Basis um 2,5 Prozent auf 11,08 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr, wie der Konzern mitteilte. Analysten hatten einen Anstieg von 4,4 Prozent erwartet. Schlecht lief es vor allem in Nordamerika, hier gab es nur ein vergleichbares Wachstum um 1,4 Prozent. Aber auch in China bekommt L’Oreal die Kaufzurückhaltung der Kunden weiterhin zu spüren. Dass der Konzern die operative Marge leicht von 19,8 auf 20,0 Prozent ausweiten konnte und die Dividende um sechs Prozent auf 7,00 Euro je Aktie erhöhen will, geriet an der Börse daher zur Nebensache. Die Papiere kamen spürbar unter Druck. Alternativ zur Aktie bieten sich daher weiterhin gut gepufferte Investments an, etwa ein Bonus Cap der Société Générale, das 9,0 Prozent Gewinn abwirft, wenn bis März 2026 die Barriere bei 240 Euro hält.

Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


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