Nach Sanktionen |
20.05.2023 22:39:00
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Sanktionen wegen Ukraine-Krieg: Russische Goldexperte landen in anderen Ländern
• Importverbot für Gold aus Russland
• Neue wichtige Exportziele und Händler
Seit dem Beginn von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 hat die Europäische Union eine Reihe Sanktionen gegen Russland verhängt. Neben individuellen Sanktionen und Visamaßnahmen sollen Wirtschaftssanktionen dafür sorgen, dass Russlands Vorgehen schwerwiegende Konsequenzen nach sich zieht. Im Rahmen ihrer Wirtschaftssanktionen hat die EU Einfuhr- und Ausfuhrbeschränkungen gegen Russland verhängt - so darf unter anderem kein Gold aus Russland in die EU eingeführt werden. Auch die G7-Staaten haben ein Importverbot für Gold aus Russland verhängt. Da führende Goldbanken wie JPMorgan und HSBC nun nicht mehr Gold im Milliardenwert einlagern, springen andere, wenig bekannte Unternehmen als Käufer ein.
Vereinigte Arabische Emirate und Türkei neue wichtige Exportziele
Laut Bloomberg kann Russlands Markt das jährlich geförderte Gold im Wert von 20 Milliarden US-Dollar nicht selbst aufnehmen, nachdem große Banken abgesprungen sind, sodass die Zentralbank oder andere Käufer einspringen müssten. Wie aus Daten des Handelsverfolgungsunternehmens ImportGenius aus einem Zeitraum von sechs Monaten bis August hervorgehe, hätten dutzende kleine Akteure aus dem Goldsektor den russischen Goldbarrenhandel übernommen. Statt nach London, zu den führenden Goldbanken, würden russische Lieferungen nun teilweise in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Hongkong und in die Türkei gehen, wo es keine Beschränkungen gibt. Und auch die russische Zentralbank habe im letzten Jahr etwa eine Million Unzen gekauft.
Die Vereinigten Arabischen Emirate hätten sich zum wichtigsten neuen Exportziel für russisches Gold entwickelt, berichtet Bloomberg. In den sechs Monaten bis August sei Gold im Wert von mehr als 500 Millionen US-Dollar dorthin exportiert worden. Innerhalb der VAE hätten die meisten Käufer ihren Sitz in Dubai. Die Stadt sei bereits seit langem eine Drehscheibe für den Edelmetallhandel zwischen Ost und West ist.
Daneben sei auch die Türkei zu einem wichtigen Ziel geworden. In den sechs Monaten von März bis August sei laut Daten von ImportGenius russisches Gold im Wert von rund 305 Millionen US-Dollar über den Flughafen Istanbul ins Land gekommen.
Kleinere Banken, Bergleute & Raffinerien gewinnen an Bedeutung
Den Daten von ImportGenius zufolge habe Paloma Precious DMCC, ein Händler mit Niederlassungen in der Freihandelszone und im Gold-Souk Dubais, Gold im Wert von 109 Millionen US-Dollar importiert. Ein anderer Händler mit Sitz im Souk, Al Bahrain Jewelers LLC, habe Gold im Wert von über 50 Millionen US-Dollar aus Russland gekauft. Ein weiteres Unternehmen aus Dubai, das im August russisches Gold im Wert von 25 Millionen US-Dollar importiert habe, sei Actava Trading DMCC - laut eigenen Angaben ein "Handelsunternehmen auf den Agrarrohstoffmärkten mit Schwerpunkt auf der Verwaltung der landwirtschaftlichen Lieferkette" -, was laut Bloomberg zeige, dass einige Händler kaum Erfahrung im Bereich Edelmetalle zu haben scheinen.
Daneben habe es auch Verschiebungen bei der Durchführung von Transaktionen innerhalb Russlands gegeben. Während Russlands Exporte zuvor noch von großen Kreditgebern wie der VTB Bank und der Sberbank dominiert worden seien, hätten die Sanktionen gegen die Großbanken dazu geführt, dass kleinere Banken mehr Kontrolle übernommen hätten. Auch Bergleute und Raffinerien würden bei der Verschiffung inzwischen eine größere Rolle spielen.
Redaktion finanzen.at
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