17.02.2016 18:46:51

MÄRKTE USA/Wall Street von Industrie und Ölpreis beflügelt

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Positive Daten und eine Ölpreisrally bescheren der Wall Street am Mittwoch den dritten Handelstag in Folge Aufschläge. Der Dow-Jones-Index steigt am Mittag US-Ostküstenzeit um 1,4 Prozent auf 16.415 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 1,4 bzw. 1,8 Prozent zu. Zwar fallen die Indikatoren zum Immobilienmarkt schwächer als erwartet aus, doch die Industrieproduktion präsentiert sich dagegen prächtig. Im Januar legte diese sehr stark zu und übertraf die Prognose um das Doppelte. Ein starker Automobilabsatz half den Fabriken, sich gegenüber der globalen Konjunkturflaute zu behaupten. Parallel zog der Preisdruck auf vorgelagerter Ebene überraschend an und signalisiert damit ebenfalls eine positive Nachfrage. Im Januar stiegen die Erzeugerpreise, Volkswirte hatten mit einem Rückgang gerechnet.

Positive Daten dämpfen Zinsspekulationen nicht "Die Daten von heute dämpfen die Sorgen der Investoren. Wir marschieren nicht in eine Rezession", kommentiert Investmentstratege Jack Ablin von BMO Private Bank. Er geht dennoch nicht von einer kurzfristigen Straffung der US-Geldpolitik aus. Im späten Handel folgt das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbanksitzung. Die Aussagen könnten die Fantasie anheizen, dass die Geldpolitik weiter einen lockeren Kurs einschlägt. Vergangene Woche hatte US-Notenbankgouverneurin Janet Yellen gesagt, dass die Sorgen um die Weltwirtschaft die Aussichten für die USA verdüstern könnten, was wiederum die Gangart Richtung höhere Zinsen verlangsamen würde.

   Auch neue Aussagen des Fed-Präsidenten von Boston, Eric Rosengren, halten solche Hoffnungen wach. Die US-Zentralbank sollte mit einer weiteren Erhöhung der Zinsen warten, sollten die unsicheren Aussichten für die Wirtschaft anhalten, sagte er. Schwung für die Märkte kommt vom Ölpreis, der sich deutlich erholt. Hintergrund ist die Hoffnung, dass eine internationale Vereinbarung zum Einfrieren der Ölproduktion die Unterstützung von Iran und Irak erhalten könnte. Der iranische Ölminister Bijan Zanganeh sagte, sein Land werde jede Aktion unterstützen, die der Erholung der Ölpreise diene. Der Preis für die Nordseesorte Brent steigt um 6 Prozent auf 34,13 Dollar, US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 5,3 Prozent auf 30,58 Dollar.

   Der Wechselkurs Euro zu US-Dollar zeigte ein paar Tagesschwankungen, mit 1,1139 Dollar präsentiert sich der Euro aber praktisch auf dem Stand des Vorabends. Die höhere US-Teuerung und die starke Industrieproduktion in den USA belasteten die Gemeinschaftswährung nur kurz. Der Goldpreis zeigt sich leicht erholt mit einem Plus von 1,0 Prozent auf 1.212 Dollar je Feinunze und profitiert von den steigenden Erzeugerpreisen. Der Rentenmarkt wird verschmäht, da sich Investoren mit Aktien und Öl risikoreicheren Anlagen zuwenden. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen legt 5 Basispunkte auf 1,83 Prozent zu. Insbesondere die überzeugende Industrieproduktion belaste, heißt es.

Boeing gesucht Unter den Einzelwerten legen Boeing um 2,9 Prozent zu. Der Flugzeughersteller hat von der chinesischen Okay Airways eine Absichtserklärung für den Kauf von zwölf Maschinen erhalten. Der Listenpreis liegt bei 1,3 Milliarden US-Dollar. Unterdessen hat Boeing-CEO Dennis Muilenburg die Bilanzierungspraxis des Konzerns verteidigt. Er reagierte damit auf einen Bericht von vergangener Woche, wonach die US-Börsenaufsichts die Bilanzierung untersuche. Die Aktie war daraufhin deutlich unter Abgabedruck geraten.

   T-Mobile US drehen dagegen trotz guter Geschäftszahlen ins Minus und geben 0,9 Prozent ab. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie seit Wochenbeginn bereits um 7 Prozent gestiegen ist. Der Mobilfunkanbieter hat im vierten Quartal deutlich mehr verdient und sein Jahresziel übertroffen. Die Aktien von Kinder Morgan springen um knapp 10 Prozent in die Höhe. Berkshire Hathaway, die Dachgesellschaft des legendären Investors Warren Buffett, hat per Ende Dezember einen Anteil von 26,5 Millionen Aktien an dem Konzern erworben. Anders sieht es bei Apple aus: Großaktionär Carl Icahn hat sich im vierten Quartal von Apple-Aktien im Wert von über 700 Millionen Dollar getrennt. Das Papier steigt 0,4 Prozent und kriecht damit dem Markt hinterher.

   Die Aktien der Fossil Group haussieren um knapp 27 Prozent. Der Uhren- und Schmuckhersteller hat mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen. Devon Energy brechen um 8,3 Prozent auf ein 14-Jahrestief ein. Die Öl- und Gasgesellschaft verschreckte mit einem schwachen Ausblick, einer gekürzten Dividende und einem hohen Verlust. Terex klettern um 5,1 Prozent. Zoomlion Heavy Industry Science und Technology Co wollen den Baumaschinenhersteller übernehmen. Der Viertquartalsbericht von Bombardier enthält zum einen unerwartet schwache Ergebnisse, aber auch einen Großauftrag für 75 Flugzeuge. Die Aktie gewinnt in Toronto 20 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 16.412,35 1,33 215,94 -5,81 S&P-500 1.922,80 1,44 27,22 -5,93 Nasdaq-Comp. 4.514,55 1,77 78,59 -9,84 Nasdaq-100 4.175,03 1,72 70,70 -9,11

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9.05 Uhr Di, 18.30 Uhr EUR/USD 1,1141 -0,29% 1,1173 1,1141 EUR/JPY 127,11 0,24% 126,81 126,91 EUR/CHF 1,1055 0,35% 1,1016 1,1010 GBP/EUR 1,2850 0,69% 1,2762 1,2832 USD/JPY 114,08 0,54% 113,48 113,91 GBP/USD 1,4317 0,39% 1,4262 1,4294

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD WTI/Nymex 30,63 29,04 5,48 1,59 Brent/ICE 34,34 32,18 6,71 2,16

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.213,58 1.197,90 +1,3% +15,68 Silber (Spot) 15,37 15,23 +0,9% +0,14 Platin (Spot) 949,40 930,49 +2,0% +18,91 Kupfer-Future 2,07 2,05 +1,0% +0,02 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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   February 17, 2016 12:16 ET (17:16 GMT)

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