20.04.2020 16:01:44
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MÄRKTE USA/Wall Street mit kräftigen Verlusten - Ölpreis stürzt ab
NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Aktienmarkt ist mit scharfen Verlusten in die neue Woche gestartet. Umgekehrt steigt der Volatilitätsindex stark an. Das "Angstbarometer" bilde die aktuelle Furcht der Anleger überdeutlich ab, sagen Beobachter. Den zuletzt eher positiven Daten zur Ausbreitung des Coronavirus wird misstraut. In den USA hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 40.000 überschritten. Die Stimmung schwankt zwischen der Hoffnung auf ein schnelles Wiederhochfahren der Wirtschaft und der Sorge, dies könnte zu früh kommen und eine neuerliche Infektionswelle nach sich ziehen. Im frühen Handel fällt der Dow-Jones-Index um 1,6 Prozent auf 23.861 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 1,2 bzw. 0,8 Prozent ein.
US-Präsident Donald Trump schlägt sich auf die Seite derer, die gegen die verhängten Ausgangsbeschränkungen protestieren und damit die eigenen Berater. "Solange der Scheitelpunkt der globalen Pandemie nicht erreicht ist und mehr Klarheit über das Wiederhochfahren der Wirtschaft herrscht, ist es zu früh, um auf einen Bullenmarkt zu setzen", sagt Portfolioverwalterin Candice Bangsund von Fiera Capital.
Für Ernüchterung sorgen zudem desaströse Handelsdaten aus Japan. Und auch Richtung China sind bange Blicke gerichtet: Zwar hat die chinesische Notenbank zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Leitzinsen für Kredite gesenkt, doch Volkswirte fürchten, dass die chinesische Wirtschaft möglicherweise länger als bislang erwartet braucht, um sich von den Folgen der Pandemie zu erholen.
US-Ölpreise im freien Fall
Belastet wird der US-Aktienmarkt aber auch ganz entscheidend von den Turbulenzen am US-Ölmarkt, wo der WTI-Preis kurz vor dem Kontraktwechsel am Dienstag auf das niedrigste Niveau seit über zwei Jahrzehnten abstürzt. Der Nachfrageeinbruch habe für derart volle Lager gesorgt, dass der Platz für neue Erdöllieferungen knapp werde, heißt es im Handel. Es gebe kaum noch Lagerraum für die Ölflut am Markt, daher werde die Lagerung des im Mai zur Lieferung anstehenden Erdöls richtig kostspielig.
Der bis Dienstag marktführende Mai-Kontrakt für US-Leichtöl der Sorte WTI bricht um 33,8 Prozent auf nur noch 12,11 US-Dollar je Fass ein. US-Öl zur Lieferung im Juni verbilligt sich um 9,7 Prozent auf 22,62 Dollar. Europäisches Öl der Referenz-Sorte Brent ist für 26,41 Dollar je Fass zu haben - ein Abschlag von 5,8 Prozent.
Mit der gestiegenen Risikoaversion sind US-Rentenpapiere gesucht. Die Rendite zehnjähriger US-Titel sinkt im Gegenzug um 1,9 Basispunkte auf 0,62 Prozent. Der Dollar zieht etwas an, der ICE-Dollarindex gewinnt 0,2 Prozent. Anders als Erdöl und Industrierohstoffe steigt der Goldpreis. Die Feinunze verteuert sich um 0,5 Prozent auf 1.692 Dollar. Die fallenden Preise für Industrierohstoffe deuteten ganz klar auf eine scharfe Rezession hin. Daher bleibe Gold als Krisenwährung gesucht, heißt es am Goldmarkt.
Der steigende Dollarkurs bremse den Appetit der Anleger auf das Edelmetall aber etwas. Auch die Hoffnung auf einen Impfstoff gegen Covid-19 belaste den Goldpreis, heißt es.
Ölsektor folgt Preisen nach unten
Titel des Ölsektors geraten schwer unter Druck - der Sektorindex stellt mit Abschlägen von über 3 Prozent das Branchenschlusslicht. Händler verweisen auf den historischen Preisverfall am Ölmarkt. Der sinkende Bedarf treffe auf ein erhöhtes Angebot, heißt es. Apache büßen 2,1 Prozent ein, Occidental Petroleum 7,7 Prozent, Exxon Mobil 4,3 Prozent und Chevron 4 Prozent. Die Titel des Ölfelddienstleisters Schlumberger sinken um 4,1 Prozent. Halliburton verlieren 3 Prozent. Erstquartalszahlen über Markterwartungen sorgen für eine Erholung von vorbörslich höheren Verlusten.
Ebenfalls im Energiesektor sinkt der Kurs der Chesapeake-Aktie um 6,2 Prozent. Das Öl- und Gasunternehmen hat mitgeteilt, die Dividendenzahlung für ausstehende wandelbare Vorzugsaktien mit sofortiger Wirkung auszusetzen.
DuPont legen gegen den Markttrend um 4,2 Prozent zu. Die Gesellschaft betreibt Liquiditätssicherung durch eine Ausweitung des Kreditrahmens und einer Verschiebung von Ausgaben. Die kassierte Jahresprognose verzeihen Anleger.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 23.861,17 -1,57 -381,32 -16,39
S&P-500 2.840,06 -1,20 -34,50 -12,09
Nasdaq-Comp. 8.582,04 -0,79 -68,11 -4,35
Nasdaq-100 8.757,59 -0,85 -74,83 0,28
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,19 -0,4 0,20 -100,9
5 Jahre 0,34 -1,8 0,36 -158,2
7 Jahre 0,51 -1,4 0,52 -174,1
10 Jahre 0,63 -1,6 0,64 -181,9
30 Jahre 1,25 -1,3 1,26 -181,6
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:31 Fr, 17:25 % YTD
EUR/USD 1,0870 -0,07% 1,0848 1,0879 -3,1%
EUR/JPY 117,11 +0,13% 117,01 116,98 -3,9%
EUR/CHF 1,0517 -0,02% 1,0516 1,0519 -3,1%
EUR/GBP 0,8734 +0,43% 0,8707 0,8704 +3,2%
USD/JPY 107,77 +0,15% 107,87 107,52 -0,9%
GBP/USD 1,2441 -0,48% 1,2456 1,2499 -6,1%
USD/CNH (Offshore) 7,0835 +0,04% 7,0853 7,0834 +1,7%
Bitcoin
BTC/USD 7.034,01 -2,28% 7.162,51 7.039,01 -2,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 12,13 18,27 -33,6% -6,14 -79,8%
Brent/ICE 26,72 28,08 -4,8% -1,36 -58,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.690,22 1.683,63 +0,4% +6,59 +11,4%
Silber (Spot) 15,32 15,21 +0,7% +0,11 -14,2%
Platin (Spot) 782,85 775,30 +1,0% +7,55 -18,9%
Kupfer-Future 2,32 2,34 -1,3% -0,03 -17,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
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Halliburton Co. | 30,37 | 0,48% | |
Occidental Petroleum Corp. | 47,48 | 0,08% | |
Schlumberger N.V. (Ltd.) | 41,35 | 0,12% |