Kohlepreis
11.08.2021 12:21:40
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HWWI: Märkte für Kohle und Erdgas verzeichnen starken Preisanstieg
BERLIN (Dow Jones)--Die Preise auf den Rohstoffmärkten sind im Juli aufgrund verteuerter Kohle und Erdgas stark gestiegen. Der Rohstoffpreisindex des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) kletterte im Juli um durchschnittlich 4,1 Prozent gegenüber dem Vormonat und übertraf damit seinen entsprechenden Vorjahreswert um 87,2 Prozent. Schnittholzpreise fielen hingegen um 49,2 Prozent.
Bei den drei Teilindizes ergab sich insgesamt eine unterschiedliche Entwicklung. Der Index für Energierohstoffe stieg im Juli im Monatsvergleich um 5,6 Prozent, der Index für Industrierohstoffe fiel hingegen im Monatsvergleich um 4,2 während der Index für Nahrungs- und Genussmittel sich kaum um 0,1 Prozent erhöhte. Der Anstieg bei Kohle- und Erdgaspreisen war laut HWWI ein Ergebnis von erhöhter Nachfrage und geringerem Angebot sowie leeren Lagerbeständen.
"Die Kohlepreise wurden im Juli weiterhin vor allem durch die robuste Nachfrage aus China angetrieben", erklärte das HWWI. Zu Beginn des Jahres habe eine Dürre im Süden Chinas zu Ausfällen von Wasserkraftwerken geführt, was die chinesische Nachfrage nach Kohle zusätzlich ansteigen ließ. Zudem werde die Nachfrage nach Kohle durch die derzeit hohen Erdgaspreise unterstützt.
Die gestiegene Nachfrage stoße derzeit auf ein knappes Angebot an Kohle, das zum einen durch die aufgrund der anhaltenden Regenfälle unterbrochene Kohleproduktion in Indonesien und zum anderen durch die anhaltenden Versorgungsunterbrechungen der Kohleproduzenten Russland und Südafrika verursacht worden sei. Darüber hinaus beeinträchtige der Handelskonflikt zwischen China und Australien weiterhin den Kohlemarkt, da Australien vor dem Konflikt ein wichtiger Kohlelieferant für China war. Beim Erdgas kletterte der europäische Erdgaspreis auf das höchste Niveau seit 2005 und stieg im Juli um weitere 29,7 Prozent gegenüber dem Vormonat.
"Der deutlich gestiegenen Nachfrage aufgrund der weltweiten Erholung nach der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Rezession steht weiterhin ein knappes Angebot an Erdgas gegenüber. In Europa führte der lange Winter zu leeren Lagerbeständen, zudem lieferte Russland weniger Erdgas. Auch in den USA lag das Erdgasangebot im Juli noch unter dem Krisenniveau", erklärte das HWWI.
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August 11, 2021 06:21 ET (10:21 GMT)