Gold: Wachsende Risikoaversion generiert gute Laune

von Jörg Bernhard

Dieser Wechsel in den Risk-Off-Modus machte Gold für verunsicherte Investoren als sicherer Hafen wieder interessant. Seit Dienstag hat sich aber auch der Dollarindex in deutlich tiefere Regionen orientiert und dadurch dem gelben Edelmetall geholfen. An den Goldmärkten fragen sich die Akteure derzeit, ob die Fed bereits im September den nächsten Zinsschritt verkünden oder noch bis Dezember abwarten wird. Nimmt man das Ergebnis des FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group für bare Münze, wäre dies im Dezember erheblich wahrscheinlicher. Auf Basis der Fed-Fund-Futures rechnet nämlich eine Minderheit von fast 13 Prozent mit höheren Zinsen bereits im September, während eine Mehrheit von über 44 Prozent ein solches Szenario erst für September prognostiziert.

Am Donnerstagnachmittag zeigte sich der Goldpreis mit steigenden Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 8,90 auf 1.254,70 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Leichte technische Erholung

Die beiden Ölsorten WTI und Brent befinden sich zwar weiterhin in einem Bärenmarkt, weil sie seit ihrem Jahreshoch 20 Prozent verloren haben, mittlerweile hellt sich die Lage aber etwas auf. So zeigt zum Beispiel der charttechnische Timingindikator Relative-Stärke-Index angesichts von Werten unter 30 Prozent eine überverkaufte Lage an, was die Chance auf ein RSI-Kaufsignal erhöht. Damit sich die Stimmung nachhaltig aufhellt, muss sich unter fundamentalen Aspekten vor allem das enorme Überangebot - entweder durch ein sinkendes Angebot oder durch eine steigende Nachfrage- am besten durch beides normalisieren.

Am Donnerstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit gehaltenen Notierungen. Bis gegen 15.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,21 auf 42,74 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,34 auf 45,16 Dollar anzog.