Goldpreis im Fokus 04.11.2017 15:33:09

COT-Report: Gold - Kleine Terminspekulanten auf dem Rückzug

von Jörg Bernhard

Diesen Tenor lieferte der am Freitagabend veröffentlichte Commitments of Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC. Signifikant zugenommen hat indes das allgemeine Interesse an Gold-Futures. In der Woche zum 31. Oktober kletterte die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 526.674 auf 531.918 Kontrakte (+1,0 Prozent). Bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Terminspekulanten war hingegen Stagnation angesagt. Sie verharrte nämlich bei 210.648 (Vorwoche: 210.653) Kontrakten. Unter den Großspekulanten (Non-Commercials) war ein leichter Anstieg der Netto-Long-Position von 191.385 auf 193.095 Kontrakte (+0,9 Prozent) registriert worden. Bei Kleinspekulanten (Non-Reportables) gab es einen kräftigen Rückgang von 19.268 auf 17.553 Kontrakte (-8,9 Prozent) zu vermelden. Fazit: Angesichts der Rekorde wichtiger europäischer und US-amerikanischer Aktienindizes kann man von einer Flucht aus Gold aber noch nicht sprechen.

Gold von Börsenrally unbeeindruckt

Normalerweise wird Gold eine stark negative Korrelation zur Anlageklasse Aktien nachgesagt. Davon kann derzeit aber keine Rede sein. Von seinem Jahreshoch hat das gelbe Edelmetall zwar bislang sechs Prozent eingebüßt, DAX und Dow Jones zogen seither mit 9,3 bzw. 7,8 Prozent deutlich stärker nach oben. Der enorme Risikoappetit und die geringe Sorglosigkeit hat beim Krisenschutz Gold bislang keinen nennenswerten Verkaufsdruck ausgelöst. Zu Stabilität verholfen haben in den vergangenen Tagen gleich mehrere Events. Mit der Nominierung von Jerome Powell wurde zum Beispiel ein weniger "falkenhafter" Kandidat als Nachfolger von Janet Yellen bestimmt. Dadurch haben die Zinssorgen wieder merklich nachgelassen, was in der Regel als vorteilhaft für Gold gesehen wird. Auch die am Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten fielen weniger robust als erwartet aus. Enttäuscht hat vor allem die deutlich niedriger als erwartete Zahl neu geschaffener Stellen. Statt prognostizierter 325.000 war lediglich ein Wert von 261.000 gemeldet worden. Per Saldo verteidigte der Goldpreis trotz der Partylaune an den Aktienmärkte in etwa sein Vorwochenniveau.

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