16.02.2023 17:36:41

Zusage über 770 Millionen Euro für UN-Bildungsfonds bei Geberkonferenz in Genf

GENF (AFP)--Angesichts fehlender Bildungschancen für Kinder in Konfliktgebieten haben die Teilnehmer der ersten internationalen Geberkonferenz am Donnerstag in Genf dem UN-Bildungsfonds Unterstützung in Höhe von 826 Millionen Dollar (umgerechnet rund 772 Millionen Euro) zugesichert. Mit dem Geld sollen nach Angaben des Bundesentwicklungsministeriums 20 Millionen Kinder und Jugendliche erreicht werden, die von einigen der schlimmsten humanitären Krisen der Welt betroffen sind.

Deutschland hat den Fonds seit 2017 mit 119 Millionen Euro unterstützt und hat weitere 210 Millionen Euro zugesagt - es ist somit größtes Geberland. "Der heutige Tag ist ein wichtiger Schritt, um Millionen Kindern eine Chance auf ein besseres Leben zu geben", sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Donnerstag in Genf. Klar sei aber auch, dass die Konferenz am Donnerstag "nur ein Anfang" gewesen sei. "Wir können und werden hier nicht aufhören."

Kinder litten am stärksten unter den Krisen der Welt, sagte Schulze weiter. "Ob in der Ukraine, in Afghanistan, in Syrien oder am Horn von Afrika: Naturkatastrophen, Krisen und Konflikte gefährden die Bildung von Kindern und Jugendlichen weltweit, besonders von Mädchen." Gute Bildung bedeute für die Kinder eine "Chance, die Armutsspirale zu durchbrechen".

Deutschland richtete die Konferenz gemeinsam mit der Schweiz und Norwegen sowie Kolumbien, Niger und dem Südsudan aus. Mit dem Geld investierten die Geberländer in die Perspektiven für die 222 Millionen von Krisen betroffenen Kinder und Jugendlichen, die dringend Zugang zu hochwertiger Bildung benötigten, sagte die Direktorin des UN-Fonds, Yasmine Sherif. Insbesondere die "wegweisende Zusage Deutschlands" sei "ein entscheidender Schritt".

Der UN-Fonds setzt sich dafür ein, dass Kinder auch in Krisen- und Konfliktgebieten wie Afghanistan und dem Südsudan oder in den Rohingya-Flüchtlingslagern in Bangladesch weiter zur Schule gehen können. Seit 2016 hat er mehr als eine Milliarde US-Dollar (rund 936 Millionen Euro) gesammelt, darunter für den Bau von Schulen und den Kauf von Unterrichtsmaterialien sowie für die Bereitstellung von täglichen Mahlzeiten und psychologischer Unterstützung. Die Hilfe kam bislang fast sieben Millionen Kindern in 32 Ländern zugute.

Ende vergangenen Jahres hatte der UN-Fonds erklärt, dass zwischen 2023 und 2026 weitere 1,5 Milliarden US-Dollar (rund 1,4 Milliarden Euro) benötigt würden, um weitere 20 Millionen Kinder zu erreichen. Mit den zugesagten rund 770 Millionen Euro ist etwas mehr als die Hälfte der benötigten Summe bereits zusammengekommen. "Das ist ein sehr, sehr guter Anfang", sagte Sherif.

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DJG/cbr

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February 16, 2023 11:37 ET (16:37 GMT)

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