Interview zu Dividendenfonds 10.03.2013 03:00:00

Fondsmanager Rhodes: "Qualitätstitel sind das Rückgrat"

von Peter Gewalt, Euro am Sonntag

Stuart Rhodes gilt als der neue Star der Fondsbranche. Seit 2008 managt der heute 33-jährige Brite den M & G Global Dividend, dessen Konzept er entwickelt hat. Da der Aktienfonds sowohl in den Krisen- als auch in den Aufschwungphasen stets überdurchschnittlich abschnitt, vertrauen ihm die Anleger inzwischen rund sechs Milliarden Euro an. €uro am Sonntag sprach mit Rhodes über sein Erfolgsrezept.

€uro am Sonntag: Wie kamen Sie auf die Strategie für M & G Global Dividend?
Stuart Rhodes:
Die Idee entstand in meiner Zeit als stellvertretender Fondsmanager des M & G American Fund 2007. Damals hatte ich ein Gespräch mit Dominic Caruso, dem Finanzchef des US-Konsumgüterherstellers Johnson & Johnson. Auf die Frage, wie in seinem Unternehmen das jährliche Konzernbudget aufgestellt wird, antwortete Caruso: „Zu Beginn jedes Geschäftsjahres erhöhen wir immer zuerst einmal die Dividende.“

Weshalb?
Carusos Antwort war sinngemäß, dass Dividendenerhöhungen dazu beitragen, die Geldverschwendung im Unternehmen zu begrenzen und die verbleibenden Mittel gewinnbringender einzusetzen. Dividendensteigerungen und Gewinnwachstum eines Unternehmens schließen sich eben nicht aus, sondern gehen Hand in Hand. Diese Erkenntnis spiegelt sich im M & G Global Dividend wider.

Wo liegt da der strategische Unterschied zu traditionellen Dividendenfonds?
Wir suchen nicht Titel mit einer hohen, sondern mit einer kontinuierlich steigenden Dividendenrendite. Denn allein eine hohe Ausschüttungsquote, also das Verhältnis von Dividenden zum Gewinn, weist nicht auf einen hohen Wert eines Unternehmens hin. Sie lässt eher vermuten, dass der Aktienkurs der Firma gefallen ist, da sie sich in Schwierigkeiten befindet oder kaum wachstumsfähig ist.

Welche Unternehmen dominieren in ­Ihrem Portfolio?
Das Rückgrat des Fonds sind attraktiv bewertete Qualitätstitel. Das sind meist multi­nationale Konzerne wie Johnson & Johnson, Coca-Cola oder Nestlé, die zuverlässig Jahr für Jahr eine stetig steigende Dividende auszahlen. Der große Vorteil dieser Unternehmen ist ihre Stabilität, die sie in Krisenzeiten wie 2009 beweisen.

Welche Titel berücksichtigen Sie noch?
Wir investieren in geringerem Maß auch in Wachstumstitel, die in Aufschwungphasen überdurchschnittlich abschneiden. Dazu kommen Vermögenswerte, die wie Minenunternehmen sehr sensibel auf Konjunkturschwankungen reagieren.

Sind Dividendentitel inzwischen nicht teuer geworden?
Sicherlich war es vor acht Monaten ein­facher, sehr günstig bewertete Aktien zu finden. Nun ist aber ein guter Zeitpunkt für Stock-Picker. Und unser Vorteil ist, dass wir aus einem Pool von 200 Werten weltweit, die unsere Kriterien erfüllen, die besten herausfiltern können. Natürlich nur, wenn deren Bewertung stimmt.

Sie sind derzeit wegen der Dividendensaison viel unterwegs. Ihr Eindruck?
20 der 50 Unternehmen im Fonds haben bisher angekündigt, ihre Dividende zu erhöhen — im Schnitt um fünf bis 15 Prozent. Dies entspricht in etwa dem durchschnittlichen Dividendenwachstum von acht bis neun Prozent jährlich seit Auflegung des Fonds.

Investor-Info

M & G Global Dividend
Der Aufsteiger

Mit einem Plus von 62 Prozent seit seiner Auflage im Juli 2008 hat der M & G Global Dividend seine Ausnahmestellung unter den Dividendenfonds bewiesen. Dank des hohen Anteils an Qualitätsaktien wie Coca-Cola, Roche und Microsoft ist der Fonds auch für Krisenzeiten gut gerüstet.

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